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Übergabe Ramirez

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Dem Sheriff des Metropolitan Police Departments – kurz MPDC – missfiel es sichtlich, als zwei Beamte des Secret Service mit ernster Miene in seinem Büro erschienen.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte er daher, ohne von seinem Tisch aufzusehen.

„Sie haben seit gestern Abend einen gewissen Rodrigo Ramirez in Gewahrsam.“

„Kann sein. Was ist mit ihm, dass ihr Jungs vom Secret Service bei mir antanzt?“ Noch immer würdigte der Sheriff die Agenten keines Blickes.

Ohne auf die Frage einzugehen, legte einer der in dunkle Wintermäntel gehüllten Anzugträger ein gefaltetes Blatt Papier auf den Tisch des Sheriffs. Der kannte diese Art von Schreiben, diese Direktiven, die ihm wieder einmal vor Augen führten, dass er und sein Department außen vor gelassen wurden, wenn es um die wirklich wichtigen schlimmen Jungs ging. Doch dieses Mal schien es sich bei der nachgefragten Person um einen ganz großen Fisch zu handeln. Die Verfügung zur sofortigen Überstellung des genannten Häftlings an den Secret Service war von keiner geringeren Person als der Direktorin der CIA selbst, Julia Hobbs, unterschrieben.

Erstmals sah der Sheriff von seiner Tischplatte auf und musterte die beiden Beamten. „Warten Sie hier“, wies er die Agenten an, stand auf, trat an dem Duo vorbei und verließ das Büro. Er überquerte den Flur, bis er an eines der Großraumbüros kam, in dem der Duft von Hot Dogs und kalter Pizza lag.

„Luke“, schrie er über die Köpfe der anderen Polizeibeamten hinweg und deutete nickend einem der Beamten im hinteren Flügel des Raums an, zu ihm zu kommen.

„Chief, was gibt’s?“, fragte Luke, dem der grimmige Ausdruck im Gesicht seines Chefs nicht entgangen war.

„Du warst doch gestern dabei, als ihr diesen Rodrigo Ramirez aus dem George Washington geholt habt, oder?“

„Klar. Was ist mit ihm?“

„Keine Ahnung. Wo ist der Bericht?“

Luke schien derartig überrumpelt, dass er anfänglich nur stammelnd antworten konnte: „Chief, der Bericht, also, der Bericht …“

„Kein Bericht? Verdammt, Luke, du weißt doch …“

„Chief, es war nach 23:00 Uhr, als wir im Krankenhaus ankamen. ’ne Stunde später hatte ich Feierabend. Bin eh erst um 2:00 Uhr nach Hause gekommen. Da war keine Zeit für nen Scheißbericht.“

„Schon gut, entspann dich“, beruhigte der Sheriff. „Wieso wurdet ihr gerufen?“

„Einer der Ärzte … also, dieser Ramirez hatte seine Freundin ins George Washington gebracht, da war sie aber bereits verstorben. Der Arzt äußerte den Verdacht des Drogenmissbrauchs. Sicherheitshalber hat er dann uns informiert.“

„Drogen, so, so“, sinnierte der Sheriff. „Sonst irgendwas, was die Jungs vom Secret Service auf den Plan rufen könnte?“

„Secret Service?“, wiederholte Luke erstaunt, um gleich darauf verneinend den Kopf zu schütteln.

„Zwei dieser Halbaffen warten in meinem Büro und wollen Ramirez mitnehmen. Und so wie es scheint, mit Befehl von ganz oben.“

Lukes Mundwinkel verzogen sich nach unten, während er unwissend mit den Schultern zuckte.

„Gut, schaff mir diese geleckten Secret-Typen vom Hals und übergib ihnen Ramirez. Lass dir ’ne Quittung geben, nicht, dass die uns noch ans Bein pissen, sollte der Mexikaner verschollen gehen.“

Drug trail - Spur der Drogen

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