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Im Van

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Unsanft landete Rodrigo auf der Rücksitzbank des Vans. Noch ehe er sich versah, wurde ihm eine dunkle Kapuze über den Kopf gezogen.

„Hey, ihr Pe…“ Er wollte schon „Penner“ schreien, doch eine innere Stimme der Vernunft, gepaart mit ungezügelter Angst, hielt ihn davon ab, diese Männer, die anscheinend mehr Macht innehatten als die Sheriffs der MPDC, unnötig zu verärgern.

Der Van setzte sich in Bewegung, wobei Rodrigo nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, wie viele der Anzugträger noch mit ihm im Wagen saßen.

Denk nach, Rodrigo. Denk nach. Was wollen die von dir? Sie kidnappen dich mitten am Tag, lotsen dich aus dem Gewahrsam der MPDC, stecken dich in einen Scheißvan und stülpen dir eine verschissene Kapuze über den Kopf. Das ist – das ist wie im Film, sann Rodrigo. Verdammt, warum das Ganze? Catalina ist tot, aber ich habe nichts damit zu tun. Shit, ich weiß ja noch nicht einmal, warum sie sterben musste.

Im Dunkel der nach Chemikalien riechenden Maske zwang er sich, ruhig zu atmen und aufkeimende Tränen zu unterdrücken.

Der Stoff. Bestimmt geht es um den Scheißstoff. Klar, er hatte das Koks geklaut, dem Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten hatte er, Rodrigo Ramirez, Koks geklaut. Natürlich, Rodrigo, du beschissenes, blödes Arschloch. Wie dämlich muss man sein, Koks im Wert von mehreren Hundert Dollar zu klauen, aus dem Jackett des Vizepräsidenten. Natürlich, das musste es sein. Nicht Catalina. Wenn sie ihm hier was anhängen wollten, dann doch nicht so. Nein, der Stoff war es. Das erklärt auch diese Anzugträger – Agenten – klar, das sind Agenten. Und zwar welche von ganz oben. Oberagenten sozusagen, direkt aus dem Weißen Haus. Und die haben dich jetzt am Sack, Rodrigo. Weil du ein so dermaßen großes Arschloch bist.

Der Van vollführte eine spitze Linkskurve, die Rodrigo von einer Seite zur anderen schaukeln ließ. Dabei bemerkte er, dass links von ihm die Tür war und rechts von ihm einer der „Oberagenten“.

Okay, Rodrigo. Aus der Sache kommst du nur wieder raus, wenn du alles zugibst. Ja, du hattest Koks zu Hause. Ja, aus der Jacke des … Halt, das darfst du auf keinen Fall zugeben. Niemals. Rodrigo, reiß dich zusammen, verdammt. Das Koks hast du gekauft, irgendwo. Nur nicht aus der Jacke dieses verfickten Jacketts. Mit Catalinas Tod hast du nichts zu tun. Ganz im Gegenteil. Du hast sie in die Klinik gebracht. Und woher willst du eigentlich wissen, dass sie dich nach dem Koks fragen? Aber warum sonst wäre ich hier, wenn nicht wegen des Stoffs? Egal, wenn sie dich fragen, Rodrigo, ermahnte er sich selbst, wenn sie dich fragen, dann hattest du Koks in der Wohnung. Scheiße, ja, das Päckchen war offen, sicher finden sie Reste dieser verfickten Droge auf dem Teppich oder dem Tisch. Also Koks, ja, aus der Jacke dieses Logan Winston – niemals, nein, nein, nicht aus dem Jackett. Wenn du das zugibst, Rodrigo, bist du echt am Arsch. Irgendwoher von der Straße hast du es. Ein Junkie bist du, nichts weiter als ein Junkie, der Stoff auf der Straße gekauft hat. Auf der Straße, auf der Straße.

Immer wieder murmelte er in seinen Gedanken diesen Satz. Bis der Van zum Stehen kam und sie ihn aus dem Wagen zogen.

Drug trail - Spur der Drogen

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