Читать книгу Drug trail - Spur der Drogen - Matthias Kluger - Страница 30

Einfacher als gedacht

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Seit Wochen beherrschten Tausende von Drogentoten die Schlagzeilen sämtlicher Tageszeitungen. Kräftig wurde darüber spekuliert, wer hierfür die Verantwortung zu übernehmen hatte. Drogenkartelle und deren Machtkampf, so wurde zumindest vermutet, wären die Delinquenten. Doch das eigentliche Problem sei die Machtlosigkeit der Regierung und ihrer Vertreter. Präsident Bob Thompson stand unter immensem medialem Beschuss.

Und morgen würde auf Seite eins der Washington Post eine Schlagzeile prangen, deren Ausmaß einem unter dem Kapitol gezündeten Sprengsatz gleichkam.

Die Recherche rund um den Drogentod des Vizepräsidenten Logan Winston gestaltete sich einfacher als von Oliver angenommen.

Im George Washington Hospital bestätigte der behandelnde Arzt die Geschichte des Mexikaners Rodrigo Ramirez. Der Mediziner habe in der besagten Nacht die MPDC informiert, da der Exodus der jungen Mexikanerin aller Voraussicht nach nicht allein auf den Konsum von Drogen zurückzuführen war. Sein Verdacht einer Vergiftung traf zwar nicht in der vermuteten Form zu, doch das Ergebnis der Laboruntersuchungen in den darauffolgenden Tagen rechtfertigte die Entscheidung des Arztes. Exzessive zerebrale Blutungen, hervorgerufen durch einen Wirkstoff namens Epinephrin. In kleinen Dosen ein wirksames Medikament, in der im Körper der jungen Frau nachgewiesenen Menge jedoch absolut tödlich. Weitere Auskünfte könne er nicht geben, da er als behandelnder Arzt schon mehr preisgegeben habe, als die Schweigepflicht zulasse. Ausführlichere Details waren für Oliver zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr vonnöten.

Währenddessen knöpften sich Jenny und Qualle den Sheriff des MPDC vor. Zuerst mauerte der Cop unter dem lapidaren Vorwand, er könne sich nicht an jeden einzelnen Gefangenen erinnern. Doch eine Einladung zum Abendessen mit Jenny löste die Zunge des Sheriffs.

Schon seit Jahren gingen ihm die Jungs des Secret Service auf die Eier, fluchte der Sheriff, nachdem ihm der vierte Scotch serviert wurde. „Blasierte Arschlöcher sind das, die meinen, was Besseres zu sein. Ja, sie haben diesen Latino mitgenommen.“

Je später der Abend, desto redseliger wurde der Sheriff. Er wisse nicht, wohin sie den Latino gebracht hätten, aber der Secret Service habe reges Interesse an dem Mexikaner gezeigt. Zuerst wollte er die Jungs in ihren Anzügen schmoren lassen. Die waren ja in seinem Hoheitsgebiet, seinem Office. Doch nachdem er die Verfügung gelesen hatte, die eigenhändig von der Direktorin der CIA ausgestellt war, gab er schließlich klein bei und händigte den Mexikaner an die Agenten aus.

Ein zweites Date am darauffolgenden Abend und Jenny besaß eine Kopie der Verfügung. Unterzeichnet von Julia Hobbs. Bingo!

Die Rückschlüsse, die Oliver hieraus zog und für die nächste Zeitungsausgabe in seinen Computer hackte, nämlich dass zu den Drogenopfern auch der Vizepräsident Logan Winston zählte, des Weiteren, dass hochrangige Mitarbeiter des Secret Service, mehr noch, dass Politik und Wirtschaft hinter dem tausendfachen Sterben, der Seuche, der Drogenepidemie stecken könnten, sollte Wellen nicht gekannten Ausmaßes schlagen. Und er, Oliver, würde sich mehr Feinde machen als Napoleon zu Zeiten seines Feldzugs nach Ägypten.

Drug trail - Spur der Drogen

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