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Ein Schuldiger ist gefunden

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Charleston, South Carolina, 1732

Clexton musste Aba und Zola unbedingt finden. Eskortiert von seinen zwei Vorarbeitern, schlug er, nachdem sie die Hütte leer vorgefunden hatten, den Weg zu den Plantagenfeldern ein. Insgeheim hoffte er, dass die beiden nicht auf den Feldern waren, sondern auf der Flucht. Wie auch sollte Zola in ihrem Zustand aufs Feld? Möglicherweise waren sie auch getrennt und allein Zola versteckt? Es galt, den Vorarbeiter ausfindig zu machen, welcher der Mutter dieser Schlampe zugeteilt war. In der Hoffnung, irgendetwas zu entdecken, blickte Clexton laufend um sich. Augenblicklich machte er halt.

»Sucht nach Zola und der Mutter. Wenn sie nicht auf den Feldern sind, findet mir denjenigen, der die Hütte der beiden beaufsichtigt, und kommt mit ihm sowie ein paar der Vorarbeiter sofort wieder her. Ich warte hier.«

Eine gute Stunde später standen die beiden Neger, gefolgt von einem Dutzend Farbiger, jedoch ohne Zola oder deren Mutter vor Clexton.

»Wo sind die Niggerschlampen?«, herrschte Clexton.

Verängstigte Blicke fielen auf einen der jüngeren Vorarbeiter.

Clexton trat einen Schritt auf ihn zu. »Wo?«

»Nix wissen«, gab dieser von sich, während Schweißperlen ihm über die Stirn liefen.

»Was nix wissen? Waren sie heute Morgen nicht in ihrer Hütte?«

»Nix wissen« neben irgendwelchen unverständlichen Sätzen, die Clexton nicht verstand, waren das Einzige, was der Verängstigte von sich gab.

»Was sagt er?«, fragte Clexton gereizt in die Runde.

»Er sagt, niemand heute Morgen in Hütte. Hütte war leer.«

Clexton missfiel die Übersetzung sichtlich. »Das kann nicht sein, das Schwein lügt. Ich werde ihn zum Sprechen bringen. Ihr beide, nehmt ihn mit zum Käfig. Ich selbst werde es aus ihm rausprügeln, bis er quiekt wie ein Schwein. Sagt ihm das!«

Grob packten zwei Farbige den jungen Neger an den Oberarmen und zerrten ihn davon. Ihr Ziel: der ›Schlund‹.

Ohne Zeit zu verlieren, organisierte Clexton einen Suchtrupp. »Ihr hier geht hinunter und gebt den Wachen Bescheid. Sie sollen das ganze Ufer absuchen sowie das Dickicht durchkämmen. Dort müssen sie irgendwo sein. Wenn ihr sie findet, sofort schießen. Ich will ihre Leichen am höchsten Ast baumeln sehen! Ihr beide geht mit mir zurück zu den Stallungen, um Fackeln zu holen. Die werden wir brauchen.« Beim Betrachten der verängstigten Neger wurde er sich wieder seiner eigenen Furcht vor ihnen bewusst. »Wenn ihr sie nicht findet, lass ich euch alle bis aufs Fleisch auspeitschen. Ihr Hurensöhne.«

Wutentbrannt drehte er sich um und machte sich auf den Rückweg zu den Stallungen.

Schwarzer Kokon

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