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Das Gewitter zieht auf

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Sam und Tumelo gelangten keuchend ans Herrenhaus.

»Tumelo, geh ins Haus und mach deine Arbeit wie gewohnt. Wenn Mr. Baine dich fragt, sag ihm, du hast Zola nicht gefunden. Sag ihm, du hast mich gefragt und auch ich habe sie nicht gesehen. Mehr nicht, ist das klar?«

Tumelo nickte.

»Sobald es dunkel wird, treffen wir uns hinter den Stallungen. Bring etwas Verpflegung mit, so, dass man sie sich um den Bauch binden kann.«

Tumelo verschwand im Haus und Sam ging zu den Stallungen. Sein Blick richtete sich nach Westen, als er dunkle Gewitterwolken aufziehen sah. Auch das noch!, dachte Sam. Es war um diese Jahreszeit völlig untypisch, solch dunkle Wolken am Himmel zu sehen, die sich nun wie schwarzes Bergmassiv türmten. Meist brannte die Sonne und Regen stellte die große Ausnahme dar.

Sam widmete sich wieder seiner Arbeit, als er nach einer halben Stunde Mrs. Baine resoluten Schrittes kommen sah. »Sam, wo waren Sie?«, rief Veronika von Weitem.

»Hallo, Mrs. Baine. Ich war auf der Weide, eines der Pferde lahmt.«

»Haben Sie Zola gesehen? Tumelo hat mir bereits erzählt, Sie wüssten nichts, ich glaube Ihnen aber nicht!« Veronika sah Sam stur und ungläubig an. »Tumelo und Sie waren stundenlang weg, das kann doch kein Zufall sein!«

»Mrs. Baine, ich bitte um Entschuldigung, doch ich verstehe wirklich nicht, was Sie meinen.«

»Sam, Sie sind seit Jahren für uns tätig und ich weiß, dass Sie viele Ansichten und Entscheidungen meines Mannes nicht teilen. Genauso wenig, wie ich das tue«, fügte sie zu Sams Überraschung hinzu. »Mein Mann ist völlig außer sich, seit Zola verschwunden ist. Ich kann mir keinen Reim darauf machen, habe aber große Angst um Zola.«

Sam überlegte, während er einen weiteren Heuballen zur Seite schob. Sie war die Frau seines Chefs. Würde er sich ihr anvertrauen, wäre auch sie in Gefahr, obendrein war er sich ihrer Loyalität in diesem Moment nicht sicher.

»Wie gesagt, Mrs. Baine. Ich würde Ihnen sehr gerne behilflich sein, doch ich hab Zola nicht gesehen. Entschuldigen Sie mich, Mrs. Baine, es zieht ein Unwetter auf und ich habe zu tun, das Heu ins Trockene zu bringen.« Mit diesen Worten griff er unversehens nach einem Heuballen und ließ Veronika stehen.

Erneut stieg Wut in Veronika auf. Wurde sie denn von jedem übergangen? »Ich glaube Ihnen kein Wort, Sie sturer Bock. Wenn Zola etwas passiert und Sie hätten es verhindern können, mache ich Sie verantwortlich.« Der Satz war unlogisch, zugleich unüberlegt, das wusste Veronika, denn alle Entscheidungen traf einzig ihr Mann. Nicht sie und auch nicht Sam.

Tief und durchdringend grollte der erste Donner durchs Tal.

Schwarzer Kokon

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