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David Olney „Real Lies” (1998)
ОглавлениеGefragt nach seinen Lieblingskomponisten, zählte Townes Van Zandt auf: „Mozart, Lightnin’ Hopkins, Bob Dylan, David Olney.“ Die Kunst des Letztgenannten war manchmal verschüttet von Nashville-naher Leichtgewichtigkeit, doch jetzt traut er seinen Melodien, seiner Lyrik zu, die Songs wesentlich zu tragen. Und was braucht ein guter Texas-Song auch mehr? Olney hat seinen Stil gefunden, indem er seinem Singer/Songwriter-Fundus alles beimengt, was gut ist am US-Süden: Dixie, Texmex, R’n’B. Dazu singt er mit der vokalen Fülle eines Guy Clark, doch nie zittert er vor Pathos. Und in „Thirty Coins of Gold“ verbeugt er sich so tief vor Townes, wie der sich vor ihm verbeugte.