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Abdullah Ibrahim „African Suite for Trio and String Orchestra” (1999)

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Man könnte sagen: neoromantischer Jazzkitsch. Man könnte auch sagen: In dieser Musik steckt noch die Melancholie des langen Exils, die ein südafrikanischer Künstler auch in Zeiten der Postapartheid nicht so einfach abschütteln kann. Der früher als Dollar Brand berühmte Altmeister des introvertierten Pianos hat seinem Trio ein Streichorchester beigestellt, das im Hintergrund oft mit seidenen Laken wedelt, während Ibrahim die Töne hintupft voller Müdigkeit und Wehmut. Seine afrikanische Suite wallt auch mal auf, manchmal verirren sich die Streicher ins Dissonante, und Bass und Drums spritzen hektisch auseinander, doch fließt sie überwiegend träumerisch träge dahin. Sie klingt in den intimsten Momenten wie das Pochen von Joseph Conrads Herz der Finsternis, und während sie läuft, wird es dunkler im Zimmer.

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