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Sade „Lovers Rock” (2000)
ОглавлениеGrooves aus dem Off, urbane, sanft pulsende Nachtwelten aus wenig mehr als Drums, Bass und Keyboards – und mittendrin schwebt diese entrückte, unbeteiligt wirkende Stimme, die von großen Gefühlen singt, aber sie nicht zu empfinden scheint. Wie nennt man so etwas? Stil? Acht Jahre kein Album der britischen Sängerin – und dann das gleiche Album wie immer. Weil sie mutig ist und selbstbewusst? Oder mutlos und verzagt? Wohl doch, weil Sade Stil hat. Ihren Stil. Zumal „Lovers Rock“ doch nicht ganz so kunstseiden klingt wie das letzte Album. Nur ein paar mehr Beats, und schon ist das Ganze dort sexy, wo früher Instanterotik für allzu kühle Ekstasen sorgte. Und wenn man eine Stimme hat wie ein handgewaschener Kaschmirpulli, ist man eh fein raus. Sade wird dieses Album wahrscheinlich noch fünf Mal aufnehmen, und keinen wird es sonderlich stören. Sie am allerwenigsten.