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Sinéad O’Connor „Faith & Courage” (2000)

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Hat Madonna etwa Valium geschluckt? Nein, es ist unsere irische Popnonne mit dem Zölibatsproblem („Sorry, ich hab’s nicht geschafft …“). Nach allen Skandalen, die sie aus übersteigerter Religiösität entfachte, müssen wir froh sein, sie überhaupt wieder zu haben. Ihr fester Wille zum Pop, zum Groove, zum schwebenden Sound ist da, doch eine gewisse Antriebslosigkeit zieht sich durchs Album. Von ihr wollen wir Verletzlichkeit, Hypersensibilität und ergriffen zitternde Kopfstimme, aber keine schwunglos vorgetragenen Popchiffren aus dem Gebrauchtwarenladen. Immerhin: Das groovende „’Til whisper U something“ hat mit seinem Folkflötentouch Momente, die O’Connors Potenzial abrufen. Rührend ihre Bitte um Entschuldigung für den Ärger, den sie verursachte („The Lamb’s Book of Life“), doch auch dieses Mea Culpa ist wieder durchtränkt von missionarischem Eifer, setzt gar auf Kirchenglocken. Je folkiger das Album wird, desto besser ist es auch. Doch ihre beste Zeit hat Sinéad hinter sich; dieser Erkenntnis müssen wir uns stellen.

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