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9. Die Honig-um-den-Bart-Technik
ОглавлениеVielleicht haben Sie mal von dem Sprichwort gehört: „Umarme Deinen Feind, wenn Du ihn außer Gefecht setzen willst.“ Sie müssen dies ja nicht wörtlich nehmen. Sie können einen Angreifer auch lediglich mit Worten „ans Herz drücken“ – am besten mit der Honig-um-den-Bart-Technik.
Dies ist eine perfide Art, einem Angriff die Speerspitze zu nehmen. Machen Sie dem Sprücheklopfer Komplimente! Schmieren Sie Ihrem Gegenüber so richtig Honig um den Bart – es wird ihn schachmatt setzen. Empfehlenswert ist diese Technik bei arroganten Wichtigtuern. „Nee“, sagen Sie, „denen soll ich auch noch Komplimente machen?“ Ja, wenn‘s Ihrem Zweck dient, warum nicht? Diese Technik ist deshalb bei solchen Menschen so erfolgreich, weil sich hinter der Überheblichkeit sehr oft ein großes Minderwertigkeitsgefühl verbirgt. Wer nach außen arrogant auftritt, versucht damit nicht selten die inneren Schwachstellen zu übertünchen. Wenn Sie sich das klar machen, fällt es Ihnen sicher nicht mehr so schwer, Menschen zu loben oder sie verbal anzuerkennen, obwohl Sie doch eigentlich nur Verachtung für sie übrig haben. Teilen Sie hemmungslos Komplimente aus.
Der Angreifer sagt: „Ich muss Sie da korrigieren. Ich habe Recht, wie ich ja auch schon in meinem Buch hinreichend bewiesen habe.“ Möglicher Konter: „Ich bin von Ihrem Wissen und Ihrer Urteilskraft tief beeindruckt.“ Oder: „Einfach klasse. Ihnen kann keiner das Wasser reichen.“ Oder: „Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mir so wunderbar weiterhelfen konnten.“
Sie finden, das ist zu übertrieben? Der andere meint womöglich, dass Sie ihm etwas vormachen? Na und! Ob übertrieben oder nicht, Sie können Ihr Gegenüber in jedem Fall aus dem Konzept bringen. Wenn er glaubt, dass Sie es ernst meinen, wundert er sich: „Nanu – das ist mir noch nie passiert.“ Bisher wirkte seine arrogante Art wahrscheinlich eher abschreckend und machte andere wütend. Wie soll er das nun verstehen?
Merkt der Angreifer, dass Sie ihn veräppeln, wird er verärgert sein. Wenn das Ihr Ziel ist - na bitte. Wenn nicht, dann sollten Sie sich selbstverständlich beim Austeilen der Lobhudeleien etwas bremsen. Überlegen Sie sich also, was Sie erreichen wollen. Genügt Ihnen ein bisschen Verwirrung, dann dosieren Sie Ihr Lob. Wollen Sie es dem anderen so richtig geben, dann tauchen Sie tief in den Honigtopf und schmieren ihm ordentlich davon um den Mund.
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