Читать книгу Lustvolle Qualen - Melanie Weber-Tilse - Страница 11
Sam
ОглавлениеUm seine Worte etwas abzumildern, denn sie sah ihn gerade wie ein scheues Reh im Scheinwerferlicht an, erhob er sich und schenkte ihr ein schelmisches Lächeln.
»Aber zuerst solltest du dir vielleicht etwas anziehen, meine kleine Joyce«, sagte er mit einem Augenzwinkern, ehe er sich anschickte den Raum zu verlassen.
Da spürte er ihre zarte Hand an seinem Handgelenk und ihre sanfte Stimme ging ihm direkt ins Herz. »Danke, Sam.«
Als sich ihre Blicke daraufhin trafen, war es, als würde er in ihnen versinken, so bekam er gar nicht mit, dass sie beide knallrot angelaufen waren.
»Wir reden gleich, meine kleine Joyce«, war das Einzige, was er verlegen heraus brachte, ehe er endgültig den Raum verließ, damit sie sich anziehen konnte.
Verdammt was war mit ihm los? ›Reiß dich zusammen Sam. Du hast unter feindlichem Beschuss operiert und warst die Ruhe selbst und nun hast du schon zwei Mal fast die Beherrschung verloren.‹
Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte er dem Kerl mindestens die Nase gebrochen, wenn nicht sogar das Jochbein. Denn so schnell, wie der zugeschwollen war ... scheiße. Der Penner hatte aber seine verdammte Fresse einfach nicht halten können.
Aber noch schlimmer war, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Fuck, seit wann war er so ein Weichei? Oder hatte Peter doch recht und er spielte sich immer als Ritter auf?
Aber sie diesem Schwein ausgeliefert zu sehen. Hätte er auch so reagiert, wäre es nur - wie war ihr Name, Sarah? Ja! -, wäre es nur Sarah gewesen? Nein, hätte er nicht.
Er merkte gar nicht, dass er im Wohnzimmer bei Sarah und Peter angekommen war, und die beiden scheinbar immer noch am Diskutieren waren, oder doch nicht mehr?
»... Jimmy Hendrix ist mit Sicherheit ein großartiger Gitarrist, aber hast du den von Dragonforce mal gesehen? Dann weißt du, was schnelle Fingerarbeit bedeutet«, schien Peter gerade auf irgendeine Aussage von Sarah zu antworten, welche nun Sam unverwandt und neugierig zu mustern schien.
»Du bist also der ominöse Sam, ja?«, sagte sie mit einem interessierten und offenen Lächeln.
»Wenn ich vorstellen darf, Sarah, das ist Captain Samuel Mouraux Jr., Dr. med. und Privatdozent am Citycollege. Sam, diese reizende Lady ist Sarah Paw, Buchhalterin bei Saxon & Quinn hier im Ort«, kam ihm Peter zuvor, ehe er antworten konnte.
Ein verzücktes Schmunzeln umspielte dessen Lippen, und es war nur zu offensichtlich, dass er noch mehr über sie wusste.
Jetzt ging Sam ein Licht auf, während er freundlich Sarahs Hand schüttelte und erstaunt über ihren festen Händedruck war. Peter war vorhin deshalb so desinteressiert, weil es nicht das erste Mal war, dass er Sarah sah. Und dem Blick nach zu urteilen, mit dem Pete immer wieder verstohlen zu ihr rüber schaute, war für ihn klar, dass da jemand wen aus der Ferne anhimmelte.
›Ach Peter, wann traust du dich endlich aus deinem Schneckenhaus raus? Hm?‹ Aber immerhin, er unterhielt sich ganz offen mit ihr, der Junge wurde wohl doch langsam erwachsen. ›Sehr schön mein Freund, weiter so.‹
In diesem Moment hörte er ein vorsichtiges Räuspern hinter sich.
»Sam? Ich wär dann so weit, du wolltest doch mit mir sprechen?!«
Einmal atmete er tief durch, drehte sich langsam um und versuchte bloß keinen dämlichen Gesichtsausdruck aufzulegen. ›Reiß dich zusammen, Mann. Ja es ist Joyce, sie ist die Frau, die dich seit Wochen um den Verstand bringt, aber hey, sie ist hier und ihr werdet jetzt ganz in Ruhe reden. Darauf wartest du doch schon eine gefühlte Ewigkeit.‹
Er reichte ihr seine Hand, welche sie zwar zaghaft, aber ohne zu zögern, ergriff, schnappte sich im Vorbeigehen eine Flasche Wasser vom Tisch, und führte sie hinaus auf die schattige Veranda, wo er ihr die Liege überließ und sich selbst in einem Sessel niederließ.
»Tja, wie fängt man ein Gespräch an, meine kleine Joyce? Hm? Mit der Frau, die einen seit Wochen um den Schlaf bringt und bei der man nur darauf gewartet hat, sie endlich zu einem Date entführen zu können? Nur, um ihr dann per Zufall nackt am Strand zu begegnen?« Sein schelmischer Unterton war ganz deutlich wahrzunehmen und nun sah er auch, dass seine Worte ihre Ohren wieder rot anlaufen ließen.
Als Antwort bekam er nur ein schüchternes Achselzucken und ein verlegenes Grinsen.
»Okay, dann lass mich anders anfangen. Hast du eine Ahnung, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe? 48 Stunden ohne etwas von dir zu hören!«
Ihre Antwort bestand nur aus einem schuldbewussten Kopfschütteln.
Leicht hob er die Augenbraue an.
»Hat es dir die Sprache verschlagen, meine kleine Joyce? Du darfst mir gerne antworten. Ich beiße nicht … na ja gut, nicht oft. Also würdest du nun bitte mit mir reden, hm?«
Ein provokatives Lächeln stahl sich auf seine Lippen und so sprach er weiter, ohne nachzudenken. »Oder muss ich dich erst übers Knie legen, und dir die Bestrafung zukommen lassen, die du verdient hast?«