Читать книгу Schlank mit Kräutern - Melanie Wenzel - Страница 7
KRÄUTER, DIE SIE IN FORM BRINGEN
ОглавлениеJetzt also zum »Mmmh« und damit zu der Frage: Wohin mit unseren Superstars? Na, mitten hinein in die gesunde Ernährung! Oder obendrauf! Nachfolgend stelle ich Ihnen einzelne der pflanzlichen Hauptdarsteller dieses Buches mit ihren Schlank-Wirkungen vor. Noch viel mehr davon können Sie in den Pflanzenporträts ab > kennenlernen.
DIE PUTZMUNTEREN
Willkommene Schlank-Unterstützer sind Gewürzpflanzen und Kräuter, die den Verdauungstrakt von schädlichen Stoffen reinigen und außerdem den Stoffwechsel auf Touren bringen. Denn wenn dieser ordentlich in Schwung kommt, kann Fett schneller abgebaut werden. Meine Favoriten in dieser grünen Gruppe sind:
Basilikum: Löst Wassereinlagerungen auf und wirkt gegen Völlegefühle mitsamt Blähbauch. Zusätzlich hilft Basilikum, schädliche Bakterien wie Listerien, Staphylokokken und E. coli zu bekämpfen. (siehe >).
Brennnessel: Mein ganz persönlicher Favorit aus der Wildkräuterecke brennt ebenfalls darauf, Ihren Stoffwechsel auf Trab zu bringen. Und wenn Sie die Blättchen im Frühjahr ernten, haben sie noch nicht einmal Brennhaare (siehe auch >).
Estragon: Kurbelt die Magen- und Gallensaftproduktion an, unterstützt die Nieren bei der Entschlackung (siehe auch >).
Ingwer: Auch die geschmacklich etwas eigenwillige Ingwerwurzel fördert den Stoffwechsel. Sie wirkt außerdem entwässernd (siehe auch >).
Kümmel: Fördert die Funktionen von Gallenblase und Bauchspeicheldrüse und hilft so mit, dass Nährstoffe aus der Nahrung besser verwertet werden können. Kümmel hat entgiftende Eigenschaften und hält überdies den Blutzuckerspiegel stabil.
Petersilie: Wirkt ebenfalls auf die Nierentätigkeit und hilft Giftstoffe aus dem Körper auszuschwemmen (siehe >).
Rosmarin: Die Gerb- und Bitterstoffe dieses Krauts regen Kreislauf und Durchblutung an und stimulieren insgesamt den Verdauungsapparat. Rosmarin enthält wichtige Antioxidanzien, die das Immunsystem stärken und freie Radikale fangen (siehe auch >). Marinaden aus Rosmarin und weiteren Kräutern, wie etwa Thymian und Oregano, sind daher auch zu empfehlen, wenn Sie gerne grillen. Denn bei dieser beliebten Zubereitungsmethode können leider krebserregende Stoffe wie zum Beispiel heterozyklische Amine (HCA) entstehen. Eine Kräutermarinade stört die Bildung von HCA.
SCHARFMACHER GEGEN PFUNDE
Es gibt einen Satz, mit dem Sie sich ganz einfach merken können, welche Kräuter besonders gut für den Stoffwechsel sind: Scharf macht schlank! Alle scharfen Kräuter und Gewürze befeuern unsere Verdauung nämlich in besonderem Maße. Also her mit Meerrettich, Kümmel, Senf, Zwiebeln und Chili! Am allerschärfsten um die Fettzelle kümmert sich das Piperin im Pfeffer. Wussten Sie, dass die gertenschlanken Hollywood-Schönheiten große Fans von Cayennepfeffer sind? Die Damen trinken Wasser mit dem eingerührten Gewürz, als sei es Limonade. Der Grund: Cayennepfeffer stimuliert die Verdauungsenzyme, zudem wirkt es vorbeugend gegen Magengeschwüre und reduziert das »schlechte« LDL-Cholesterin, das bei zu hoher Konzentration im Blut das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen kann.
DIE FETTFRESSER
Es gibt einen Stoff, der den Fettstoffwechsel lahmlegt, solange er im Blut herumschwirrt: Insulin. Dieses Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und immer dann ausgeschüttet, wenn wir zuckerhaltige Nahrungsmittel essen. Denn der Körper braucht das Insulin, um den Zucker, der über den Darm ins Blut gelangt, von dort in die Zellen zu transportieren, wo er in Energie umgewandelt wird. Ist der Zucker »entsorgt«, wird das Hormon wieder abgebaut. So weit, so gut.
Weil unsere moderne Nahrung viel mehr Zucker enthält als das Essen in früheren Zeiten, läuft der Insulinstoffwechsel heutzutage ständig auf Hochtouren. Und daher hat der Körper so gut wie nie Gelegenheit, in den Fettverbrennungsmodus zu schalten.
Der erste Schritt, aus diesem Kreislauf auszubrechen, besteht in einer Umstellung auf eine vollwertige, ausgewogene Ernährung (siehe ab >). Denn die Zucker in Vollkorn(produkten), Gemüse und Obst gelangen viel langsamer ins Blut und lassen daher den Blutzuckerspiegel deutlich weniger rasant in die Höhe schießen als Zucker aus Backwaren und Süßigkeiten oder Stärke aus Weißmehl. Und dementsprechend ist auch nicht so viel Insulin notwendig.
Unterstützung gibt es auch hier aus der Kräuterküche, wobei zwei Gewürze ganz besonders helfen, den Insulinspiegel zu stabilisieren: Koriander und Zimt (siehe > und >). Letzterer hat derart positive Auswirkungen auf die Blutzucker- und Blutfettwerte, dass er Wissenschaftler zu intensiver Forschung angeregt hat. Sie wollen Zimtextrakt zur Therapie bei Diabetes Typ 2 nutzen – eine Krankheit, die entsteht, wenn der Zucker- und Insulinstoffwechsel aufgrund falscher Ernährung völlig aus den Fugen geraten ist.
Auch der leicht bittere Beifuß (siehe >), der Deftigem Würze verleiht, ist ein Fettfresser, weil er die Durchblutung anregt und damit den Fettabbau unterstützt.
Ein Kraut möchte ich an dieser Stelle gesondert erwähnen: die Minze, auch wenn sie nur indirekt auf die Fettverbrennung Einfluss nimmt. Wenn wir schlafen, produziert der Körper das Wachstumshormon HGH. Damit das gut klappt, empfiehlt es sich, ausreichend zu schlafen – und dazu gehört, nicht zu spät ins Bett zu gehen oder abends sein Essen mit frischer Minze zu würzen. Eine Tasse Pfefferminztee hilft dem Körper zu entspannen und leichter zur Ruhe zu finden. Denn Minze beruhigt die Nerven und den Verdauungstrakt (daher leistet sie übrigens auch bei Blähungen gute Dienste; siehe auch >).
DIE FUTTERBREMSEN
Warum zu Appetitzüglern aus der Apotheke greifen, wenn es sie in der Natur gibt? Höchst aromatisch und ohne gesundheitliche Nebenwirkungen.
Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass Vanille den Appetit zügelt und uns so davor schützen kann, unseren Heißhungerattacken hemmungslos nachzugeben (siehe auch >)? Wenn Ihre guten Vorsätze also das nächste Mal durch das Bedürfnis nach etwas Süßem auf die Probe gestellt werden, schnuppern Sie doch einfach an einem Glas Vanillezucker oder kochen Sie sich den Pu-Erh-Gewürztee von >. Gut, dass die Vanille auch noch aphrodisierende Eigenschaften hat. Das könnte Sie ja auch noch von der Schokolade ablenken.
Auch Salbei wirkt gezielt gegen zuckrige Versuchungen, da er die Gelüste nach Süßem verschwinden lässt. Bei mir hilft es oft schon, einfach ein Blättchen zwischen den Fingern zu zerreiben und den intensiven Duft zu schnuppern. Oder ich gieße mir schnell einen Tee auf: Ein paar Blätter in eine Tasse, mit 250 Milliliter kochendem Wasser aufgießen, Deckel aufsetzen, zehn MInuten warten, Blätter herausfischen und trinken. Hilft übrigens auch prima bei Halsschmerzen. Am besten verwenden Sie das Kraut schon im Vorfeld ausgiebig in der Küche – sozusagen als Heißhunger-Prophylaxe. Für welche Rezepte es sich gut eignet, erfahren Sie auf >.
Das Spurenelement Chrom verbreitet lang anhaltend Sättigung. Der Stoff scheint direkt das Sättigungsempfinden im Gehirn zu beeinflussen. Eine achtwöchige Untersuchung zeigte 2008, dass schon 1 Milligramm Chrom am Tag ausreichen kann, das Hungergefühl einzudämmen. Besonders viel Chrom steckt übrigens in Kresse. Also ab damit auf den Salat, in den Quark oder aufs Brot.
Nicht zuletzt helfen natürlich auch die auf > als den Blutzucker stabilisierend beschriebenen Kräuter, länger satt zu bleiben. Auch den schon angesprochenen Cayennepfeffer sollten Sie ruhig öfter schon in der Vorspeise genießen. Denn man isst danach viel weniger von der Hauptmahlzeit, wie verschiedentlich festgestellt werden konnte.
DIE GEHEIMWAFFEN
Als Geheimwaffe gegen eine träge Verdauung gelten Gewürznelken. Sie haben im Vergleich zu anderen Gewürzen und Kräutern einen sehr hohen Antioxidanzienspiegel und sind durch ihre keimtötende Wirkung im Verdauungstrakt wichtige Helfer in Sachen Gesundheit, weil sie Pilze, Bakterien und Parasiten beseitigen. Gewürznelken leiten eine gestörte Verdauung wieder in funktionierende Bahnen.
Kurkuma (siehe >) ist ebenfalls ein absoluter Verdauungs-Retter. Es hat positive Wirkung auf die Leberfunktion und die Gallensäurenproduktion. Das enthaltene Curcumin weist krebshemmende, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften auf und kann sogar die Ausbildung von Darmpolypen stoppen. Kurkuma hat sich zudem beim Reizdarm-Syndrom bewährt. Übrigens vervielfältigt sich die Aufnahme des Curcumins, wenn Sie Kurkuma mit Pfeffer kombinieren. Greifen Sie also ruhig kräftig zu diesen Gewürzen.
Das Beste kommt zum Schluss: Moringa (siehe auch >)! Dieser Baum ist einer der größten Freie-Radikale-Fänger auf der Welt. Diese aggressiven Sauerstoffmoleküle richten großen Schaden im Körper an und werden in engen Zusammenhang mit der Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall gebracht. Muss ich mehr sagen?