Читать книгу Schlank mit Kräutern - Melanie Wenzel - Страница 9
DAS WAHRE ERNÄHRUNGS-ICH
ОглавлениеWas wir essen, bestimmen wir selbst! Leider! Leider? Ja. Weil wir das Ganze maßlos übertreiben und über unseren Körper hinwegbestimmen. Wir glauben besser zu wissen, was gut für uns ist, als der Körper selbst. »Ja, aber«, werden jetzt sicher viele aufseufzen, »ja, aber mein Körper verlangt ständig nach Schweinshaxe«. Ich kann Sie beruhigen: Das tut er gar nicht. Sie hören bloß »Schweinshaxe«, weil Sie mit Ihrem Körper auf eine Weise kommunizieren, die mit Ihrem wahren Ernährungs-Ich nichts zu tun hat. Ihr wahres Ernährungs-Ich dringt nur noch selten zu Ihnen durch.
Ein Beispiel: »6:0, 6:2« – lässig schwingt sich Ihr Tennispartner übers Netz und reicht Ihnen sein schweißnasses Siegerhändchen. Dabei hat er nur gewonnen, weil Sie vor dem Match eine Currywurst mit Pommes gegessen haben, und die üppige Portion temporeich über den Platz zum Stoppball zu schleppen, war schlicht unmöglich. Blöd, dass Sie die Tennisverabredung vergessen hatten. Voller Magen und Sport vertragen sich nicht. Das müssen Sie sich nicht anlesen, ausschneiden und an den Kühlschrank kleben, das wissen Sie so. Weil der Körper Ihnen im wahrsten Sinne ein Feedback gibt, wenn Sie ihm zwei Höchstleistungen gleichzeitig abverlangen: Stoppbälle erjagen UND verdauen.
Worauf ich hinauswill: Unser Körper sendet Signale. Aber wir müssen auf die richtige Frequenz schalten, um sie zu verstehen und das Richtige daraus abzuleiten. Wieso ist das eigentlich so schwierig?
KEIN WOHLBEFINDEN OHNE GESUNDE ERNÄHRUNG
… keine gesunde Ernährung ohne Wohlbefinden!
Gesunde Ernährung und Wohlbefinden, ach, das versprechen sie alle und dann sind da ja doch nur wieder diese Abbildungen von Rohkosttellern mit den zur Rose gehobelten Deko-Radieschen. Haben Sie das gerade gedacht? Macht nichts. Ich bin Ihnen nicht böse. Rohkostteller mit Deko-Radieschen würde ich zwar jederzeit als ein super Essen verteidigen, aber ich verstehe, was Sie meinen. Und deshalb verspreche ich Ihnen: Wenn ich Wohlbefinden schreibe, dann meine ich es auch so. Mein Credo lautet: Keine gesunde Ernährung ohne Wohlbefinden!
Fühlen Sie sich mit Ihrer Ernährung wohl? Wahrscheinlich nicht, sonst hätten Sie dieses Buch nicht zur Hand genommen. Sie protestieren? »Ach, nein, genau das ist ja mein Problem: Ich ernähre mich wie ich es gerne mag, aber leider macht mich genau das dick.« Entschuldigung, das ist genau der Fakt: Sie sind mit Ihrer Ernährung nicht zufrieden, Sie fühlen sich nämlich nicht wohl. Sie möchten keine Ernährung, die Sie dick macht. Also sind Sie nicht »nur« mit Ihrem Aussehen unzufrieden, sondern auch mit Ihrer Ernährung.
Mit dieser Erkenntnis sind wir schon einen Riesenschritt weiter. Es ist eine der wichtigsten auf dem Weg zur gesunden Ernährung: Sie müssen davon überzeugt sein, dass die optimale Ernährung genau jene ist, bei der Sie sich gut fühlen. Mit der Suche danach begeben Sie sich auf die Suche nach der Ernährung, mit der Sie persönlich glücklich werden UND Ihre schlanke Wohlfühl-Figur mit sich herumtragen. Das ist doch ein schönes Ziel, oder?
Ich kann Ihnen an dieser Stelle übrigens nur noch einmal raten, sich Unterstützung aus der Kräuterküche zu holen. Denn Kräuter bringen Wohlgeschmack und schlanke Küche unter einen Hut, ohne dass Sie Ihre eigene Küche in die eines Vier-Sterne-Restaurants verwandeln müssen.
WERDEN SIE AKTIV!
Kräuter machen das Abnehmen zwar leichter, damit die Pfunde kontinuierlich purzeln, muss jedoch auch der Energieverbrauch höher sein als die Energiezufuhr. Daher führt um Bewegung kein Weg vorbei. Sie bringt den Stoffwechsel auf Touren und lässt die Muskeln wachsen. Und das heißt, Sie verbrennen auch dann noch Energie, wenn Sie schon längst wieder mit einem guten Buch und einer Tasse Kräutertee auf der Couch liegen. Keine Sorge, Sie müssen nicht gleich Dauergast im nächsten Fitnessstudio werden. Es ist schon viel damit getan, einfach mehr Bewegungseinheiten in den Alltag einzubauen: Treppensteigen statt Lift, Fahrrad statt Auto oder Bus, zu Fuß zum Kindergarten, ins Büro oder zum Einkaufen … Wenn Sie dazu noch 2- bis 3-mal pro Woche jeweils etwa 30 Minuten walken, joggen oder zügig schwimmen: optimal!«
WARUM SCHEITERN SO VIELE DIÄTEN?
Weil der Körper einfach nicht abnehmen will? Nein, weil der Kopf nicht abnehmen will. Auf jeden Fall nicht so. »Du darfst dies nicht, du darfst das nicht. Du musst dies und du musst jenes.« Der Kopf ist ein einziges achteckiges rotes Schild, auf dem dick »STOPP« steht. Stopp für »Verboten«. Diät bedeutet für die meisten Entsagung und Askese.
Und jetzt frage ich Sie: Haben Sie je etwas erfolgreich geschafft, gegen das Sie sich innerlich mit aller Macht gewehrt haben? Das ist schwierig und wo es gelingt, da ist der Erfolg niemals von Dauer. Und das ist gut so. Denn auf Dauer gegen seine Natur und innere Stimme zu leben ist ganz sicher ungesund. Nur, was genau Ihnen die innere Stimme sagen will, das ist oft nicht so einfach zu entschlüsseln. Doch? Sie meinen, Ihre Stimme ruft zuverlässig »Kuchen«, »Schweinshaxe« und »Schokolade«? Glaub ich nicht. Hören Sie mal ganz genau hin.