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1. Über die Landwirtschaft Vorrede1
ОглавлениеEst interdum praestare mercaturis rem quaerere, nisi tam periculosum sit, et item fenerari, si tam honestum sit. Maiores nostri sic habuerunt et ita in legibus posiverunt: furem dupli condemnari, feneratorem quadrupli. Quanto peiorem civem existimarint feneratorem quam furem, hinc licet existimare. (2) Et virum bonum quom laudabant, ita laudabant: bonum agricolam bonumque colonum; (3) amplissime laudari existimabatur, qui ita laudabatur. Mercatorem autem strenuum studiosumque rei quaerendae existimo, verum, ut supra dixi, periculosum et calamitosum. (4) At ex agricolis et viri fortissimi et milites strenuissimi gignuntur, maximeque pius quaestus stabilissimusque consequitur minimeque invidiosus, minimeque male cogitantes sunt qui in eo studio occupati sunt. Nunc, ut ad rem redeam, quod promisi institutum, principium hoc erit.
Es trifft zu,2 dass es zuweilen besser ist, durch Handelsgeschäfte Vermögen zu erwerben – wäre es nur nicht so riskant – und ebenso Geld zu verleihen – wäre es nur so moralisch. Unsere Vorfahren haben es so gehalten3 und folgendermaßen in ihren Gesetzen festgelegt: Der Dieb sei auf das Doppelte zu verurteilen, der Wucherer auf das Vierfache. Wieviel schlechter als der Dieb ihrer Meinung nach der Wucherer als Mitbürger war, kann man hiernach ermessen. Lobten sie einen tüchtigen Mann, so lobten sie ihn so: „Ein tüchtiger Bauer und ein tüchtiger Landwirt“. Wer so gelobt wurde, der erhielt ihrer Meinung nach das herrlichste Lob. Ein Kaufmann jedoch ist meines Erachtens tatkräftig und eifrig auf Erwerb bedacht, aber, wie gesagt, Gefahren und Unglücksfällen ausgesetzt. Aber aus dem Bauernstande gehen die tapfersten Soldaten hervor, und es folgt ihnen ein Erwerb, der der reinste und dauerhafteste ist und am wenigsten angefeindet wird, und die Menschen, die in dieser Tätigkeit stehen, neigen am wenigsten zu bösen Gedanken. Doch zurück zur Sache, zu dem angekündigten Vorhaben.4 Dies wird der Anfang sein.