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Protokollschema der psychodiagnostischen Interviews

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• Vorgeschichte des Interviews

Zuweisung, Kontaktaufnahme, Vorinformationen

• Erscheinung und Auftreten

Konstitution und Selbstpräsentation, Mimik und Gestik, soziales Verhalten, Stimmungen, Affekte, Gehemmtheiten

• Untersuchungsanlass

Klagen, Beschwerden, bisheriger Verlauf, vorangegangene Untersuchungen und Behandlungen, bisherige Befunde

• Auslösesituation und aktuelle Lebenssituation

Unmittelbare Umstände und Rahmenbedingungen der Krankheitsentstehung, psycho-somato-soziale Gegebenheiten des bisherigen Verlaufs und der jetzigen persönlichen, familiären, beruflichen und wirtschaftlichen Situation

• Selbsterleben und Persönlichkeit

Selbstbild, Idealbild, Schwächen und Fähigkeiten, Erleben in Beziehungen, Aufgaben- und Problembewältigung, Liebes- und Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit und Kränkbarkeit, Anerkennung und Geltung

• Psychische, körperliche und soziale Entwicklung

Prägende Beziehungen und Erfahrungen, Familienhintergrund, Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten im körperlichen, geistigen, seelischen, sexuellen, schulischen und Beziehungsbereich, traumatische Erlebnisse, Krankheiten, Bewältigung von Entwicklungskonflikten

• Auswertung

Psychodynamische Hypothese, klinische und psychodynamische Diagnose, Behandlungsmotivation und Erwartungen, Indikation und Differenzialindikation, Zielsetzung und Prognose

Unabhängig davon, auf welcher der Untersuchungsmethoden der Schwerpunkt liegt, sollte eine psychotherapeutische Fachdiagnostik die nachfolgenden Punkte berücksichtigen. Diese liegen auch den Berichten zugrunde, die von Psychotherapeuten als Begründung für Kostenübernahmeanträge im Rahmen des Gutachterverfahrens verfasst werden.

• Beschreibung des Krankheitsbildes und der subjektiven Schilderung der Beschwerden aus der Sicht der Patienten,

• Erfassung der symptomauslösenden oder symptomverstärkenden Situation und des aktuellen Lebenshintergrundes, aktuelle Belastungen und Ressourcen,

• Angaben zur bisherigen Behandlung der Erkrankung und zum Verlauf,

• Lebensgeschichtlich relevante Beziehungen und Erfahrungen, psychische, körperliche und soziale Entwicklung,

• Psychopathologische und körperliche Befunde,

• Überlegungen zur Psychodynamik der Störung und zur Persönlichkeitsstruktur im Bezug zur Lebensgeschichte und zur Auslösesituation der Erkrankung,

• Klinische und psychodynamische Diagnosen einschließlich Angabe des Strukturniveaus,

• Behandlungsziele, Indikationsstellung mit Differenzialindikation sowie Indikationsbegründung,

• Prognose in Bezug auf die Zielsetzung.

Psychotherapie und Psychosomatik

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