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Doch Atemnot macht Mario seit fünf Tagen zu schaffen.

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Scheinbar erlaubt sich sein Körper erst jetzt zusammenzubrechen. Draußen werden die meisten auch erst im Urlaub oder am Wochenende krank. Mario hält den Sani auf Trapp. Der musste ihm gestern zwei Spritzen in den Hintern jagen. Denn die Erstickungsanfälle wurden immer heftiger.

Heute ist Mario zum Sport mitgeschlichen. Den gibt’s nur zweimal die Woche. Und da unten gibt’s eine Dusche, deren Luxus er sich nicht entgehen lassen will. Danach hat er neidvoll den Kraftsportlern und Tischtennisspielern zugeschaut. Er möchte auch mal wieder die Muskeln spielen lassen. Doch im Moment kann er froh sein, wenn er sich überhaupt bewegen kann. Die Rückenmuskeln hatten sich in der letzten Zeit total verkrampft. Er kam einfach nicht mehr von seinem Bett hoch. Beim Thorwald Dethlefsen im Buch „Krankheit als Weg“ findet er zum Thema spannende Inspiration. Unter anderem fünf Fragen:

● Was verschlägt mir den Atem?

● Was will ich nicht hinnehmen?

● Womit will ich nicht in Kontakt kommen?

● Was will ich nicht hergeben?

● Habe ich Angst einen Schritt in eine neue Freiheit zu gehen?


Tja, das sind Fragen, offen und direkt. Sie verlangen eine offene und ehrliche Antwort. Und die hat Mario genügend. Aspekte seiner Atemnot sind bestimmt die Angst vor der langen Gefangenschaft, die stickige Luft im Knast, davor, dass jeder Arsch von Schließer einfach in die Zelle kann. Wieder keine private Ecke. Wie damals in ihrem Kinderzimmer, vollgestopft mit zwei Hochbetten und der Nähmaschine seiner Mutter.

Wie aber kann Mario die Gefangenschaft akzeptieren? Wie kann er diese ganze Geschichte in sich reinlassen – quasi einatmen? Das scheint ein schwieriges Unterfangen –

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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