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Blende - Weihnachten im Knast

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Nur gut, dass für Mario das Weihnachtsfest schon lange keine Bedeutung mehr hat. Gibt es doch unter den Knackis, offiziell VU´s (Verurteilte) einige, denen es ganz schön an die Nieren geht, nicht mit ihren Lieben sein zu können. Für Mario ist es ein Knasttag wie jeder andere. Nein, das heißt nicht ganz. Die VU´s haben nämlich zwei Weihnachtstüten bekommen. Und die Weihnachtspakete von draußen sind eine willkomme Gelegenheit seine Vorräte aufzustocken. Der monatliche Einkauf mit 67 DM fällt nicht gerade üppig aus. In seinem Spind und unterm Bett stapeln sich die Vorräte. Sie sollen aber auch reichen bis Ostern. Das tägliche frische Obst bekommt er durch einen Küchenarbeiter, im Tausch mit einem Stückchen Haschisch. Müsli hat Mario momentan auch reichlich. Er ist also ganz gut versorgt.


Je weniger du willst,

Desto mehr bekommst du.

Oder

Tue nicht was du willst,

Dann kannst du tun was dir gefällt.


Wir sind nicht nur Gefangene innerhalb der Gefängnismauern, wir sind auch Gefangene unserer selbst. Je mehr Ansprüche wir haben, desto mehr können wir enttäuscht werden. Dazu kommt: Wir beschränken uns allzu oft auf die Ansprüche in materiellen Angelegenheiten.

Was wäre anders, wenn Mario jetzt draußen wäre? Er würde sich so gut er kann um die familiären Weihnachtsfeierlichkeiten drücken, wäre vielleicht irgendwo in die Sonne geflogen oder würde angetörnt die Gegend unsicher machen. Ganz angenehme Vorstellungen, doch nicht weltbewegend Neues.

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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