Читать книгу Am Ende bleibt das Lachen - Teil II - Michael Fuss - Страница 30

Und noch so ein schlimmer Fingertag

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Wenn Mario im Stehen hustet, zieht er sein linkes Bein an, damit es ihm die Gegend um den linken Lungenflügel nicht zerreißt. Langsam hat er echt die Nase voll. Er versucht ganz bewusst die verräucherte Knastluft einzuatmen. Sie ist wirklich reizend. Dadurch, dass der Oberkiefer über den Schneidezähnen genäht und geschwollen ist, wird das ganze Theater auch nicht gerade ergötzlicher. Wie ein alter Indianer sitzt Mario in der Nacht eingehüllt in einer Decke auf seinem Bett. Wie es ihm geht? Matt, schlaff, alt, nicht zuletzt mutlos.

Er möchte mal wieder vierzig Liegestütze am Stück machen und seine Yogaübungen. Nach der Meinung des Anstaltsarztes ist er labil, hypochondrisch und selbstbemitleidend. Das darf er sich zu allem Überfluss auch noch anhören, bzw. anlesen. So steht es nämlich in dem Befund, den Dr. Müller zwecks Feststellung der Haftfähigkeit geschrieben hat. Mario würde dem Herrn Müller am liebsten ein „Heil Hitler“ zurufen. Doch am Ende tut er ihm damit noch nen Gefallen. Menschenskind, - da liegt Mario mit steifen Rückenmuskel stöhnt laut, um den Schmerz beim Aufstehen auszuhalten und der Typ hält ihn für´ne Hypochonder und Simulant.


„Ich will dir mal was sagen Herr Dr. Müller: Ich wünsch niemandem was schlimmes, aber du solltest dich nur mal eine Woche so fühlen, wie ich mich in den letzten vier Wochen, dann würdest du winseln – ich schwörs dir – du kleiner Nazi!“ Pferdedoktoren sind besser. Erst macht er mit seinen Wurstfingern einem Knacki an seinen Käsefüßen herum, dann greift er Mario mit denselben versifften Wurstfingern in den Mund. Wie ein Pferdehändler, der das Alter einer Stute feststellen will. Don´t touch me Alter!!! Und Mario wird ihm keine Ruhe lassen. Wenn´s drauf ankommt drückt Mario ihm eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung rein. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde ist schon an den Justizminister unterwegs. Keine Ruhe soll er vor Mario haben. Solche Altfaschisten brauchen wir auch im Knast nicht mehr. Dieser Typ bringt Mario direkt in Wut. Spannend – die Wut tut Mario gut –

Am Ende bleibt das Lachen - Teil II

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