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Warum dieser Begriff?

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Die Bezeichnung »Christsein« statt »Jüngerschaft« hat mit einer gewissen Abneigung zu tun, englische Begriffe so nah am Original wie möglich zu übersetzen. Aus dem schönen englischen Wort »leadership« wird dann »Leiterschaft«, ein Wort, das der Duden nicht kennt. »Leitung« ist das, was dem Gemeinten am nächsten käme, »Leitungsdienst« wäre theologisch auch pfiffig.

Ähnlich geht es mir mit dem englischen »discipleship«, welches das Leben des »disciples« mit allen seinen »disciplines« fein zusammenbringt und oft mit »Jüngerschaft« wiedergegeben wird. Dieses Wort gibt es tatsächlich im Duden, aber wirklich schön ist es nicht. Das liegt an der Silbe »schaft«3, die im Deutschen eine Personengruppe bezeichnet (z.B. Zuhörerschaft, Mannschaft), einen Zustand (z.B. Mitgliedschaft) oder das Ergebnis eines Geschehens (z.B. Erbschaft). Diese Begriffe sind alle eher statisch als dynamisch und für mich daher nicht passend. Unser Christsein sollte nämlich durch zwei Attribute näher bestimmt sein: Es sollte lebendig sein und mündig, eine dynamische Beziehung eines Ich zu einem Du. Das Christsein drückt sich auch in Glaubenswahrheiten aus, aber in seinem Kern ist es die Beziehung zum dreieinigen Gott, zu diesem spezifischen göttlichen Haushalt aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Es ist ein Hören und Reden, ein Empfangen und Weitergeben, ein Begnadetwerden und Anbeten, ein Vertrauen und Gesandtwerden. Wie bleibt unser Glaube, den wir irgendwann geschenkt bekommen haben, lebendig und vital? Wie kann er unser Leben prägen und nicht nur eine religiöse Auffassung sein? Wie kann ein Ich wirklich ein Ich sein (also mündig) und in einer intensiven Gemeinschaft mit Gott leben (nämlich lebendig)?

Lebendig!

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