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2.2 Der Beitrag von Ambrosius - Hieronymus - Augustinus

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Bei Ambrosius von Mailand († 397), dem ersten der drei Kirchenlehrer, die wir befragen wollen, lesen wir zum Messopfer:

„Wenn Christus jetzt nicht zu opfern scheint, so wird er doch auf Erden geopfert, weil sein Leib geopfert wird; ja er selbst opfert offenkundig in uns, er, dessen Wort das dargebrachte Opfer heiligt.“44

Weiter schreibt er zur anamnetischen Seite des eucharistischen Tuns:

„Sooft das Opfer dargebracht wird, wird der Tod des Herrn, seine Auferstehung und seine Himmelfahrt versinnbildet (lat.: significetur) und die Vergebung der Sünden.“45

Ebenso befasst sich Hieronymus († 419) mit dem zentralen Geheimnis der Eucharistie. In zweifacher Weise möchte Hieronymus den Leib und das Blut Jesu Christi verstanden wissen. Einmal eucharistisch, d.h. geistlich und göttlich, und einmal historisch, d.h. die Kreuzigung bedenkend. Das Verhältnis der beiden Dimensionen wird jedoch nicht näher bestimmt, aber als Problem erkannt.46

Augustinus († 432) spricht schließlich davon, dass die Eucharistie als „similitudo“ des Opfers Christi und nur wegen dieser „similitudo“ die Benennung als „Opfer der Kirche“ zukommt.47 Er geht dabei so vor, dass das eucharistische Opfer sofort auf das Selbstopfer der Kirche bezogen ist, und somit auf das Opfer der Christen bzw. das Mitgeopfertwerden der Kirche mit Christus als seinem Leib.48

„Wenn ihr Leib Christi und seine Glieder seid, ist euer Mysterium (das Mysterium, das ihr seid) auf dem Tisch des Herrn niedergelegt: ihr empfangt euer Mysterium. Auf das, was ihr seid, antwortet ihr: Amen.“49

Augustinus knüpft bewusst das Band zwischen Eucharistie und dem Bild des mystischen Leibes Christi, der Kirche. Die Stellung Jesu Christi im Messgeschehen gibt Augustinus mit „ipse offerens, ipse et oblatio“ an.50 Augustinus geht es in seinem theologischen Denken weniger um die Realpräsenz des Leibes und Blutes Christi und betont vielmehr den Opfercharakter der Eucharistie (vgl. De civ. Dei X, 6 bzw. X, 20). Er macht die res sacramenti vom menschlichen Bemühen abhängig. Daher ist ihm jedes Werk, welches der Gottgemeinschaft dient, alles Tun für Gott und Mitmenschen und das äußere Opfer sacramentum des inneren Opfers, d.h. die Kirche bringt in dem, was sie darbringt, sich selbst dar. Zugleich besteht der wesentliche Bezug der eucharistischen oblatio zum einmaligen Kreuzesopfer Jesu darin, dass dessen memoria, dessen sacramentum vor Augen gestellt wird. Somit bewirkt nach Augustinus die liturgische memoria die Aktualpräsenz der einzigen damaligen Heilstat. Die Heilstat des Hauptes des Leibes setzt sich in dieser augustinischen Auffassung in den Gliedern, im Tun der Kirche als Leib Christi, fort.51

Die Opferhaftigkeit betonen nach Augustinus später auch die Päpste Leo der Große († 461) und Gregor der Große († 604). Gregor tituliert mit Vorliebe die Eucharistie als Opfer, das für Lebende und Verstorbene heilsam und nützlich sei. Papst Gregor betont zudem die Aktualpräsenz des Opfertodes Jesu, wenn er sagt, dass im Mysterium Jesus wieder für die Menschen leidet. So stellen sich zu diesem Zeitpunkt zwei Punkte des abendländischen Eucharistieverständnisses heraus: Durch die Aktualpräsenz der Opfertat Christi im anamnetischen Opfer der Kirche, kommt es im Mysterium zum „Heute“ der vergangenen Heilstat. Zugleich ereignet sich ebenfalls die Realpräsenz des Leibes und Blutes Christi.52

Die Eucharistie als Opfer der Kirche

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