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5.1 Die Mutter Jesu als Typus der Ekklesia

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Maria, die Mutter Christi hat in Casels Schriften und Vorträgen einen hohen Stellenwert. Immer wieder ist ihr Leben Gegenstand seiner Überlegungen. Er hebt hervor, dass Gott sie als neue Eva geschaffen und der Sehnsucht der Menschen nach Gott in ihr Ausdruck verliehen habe. Sie ist Sitz der Gnade, wie Casel das „Ave Maria“ kommentiert, und als Jungfrau ganz für das Heilige und Göttliche da. Gottes Huld und das Blut des Sohnes bewahren sie vor aller Befleckung. Gleichfalls ist Maria die Braut Gottes, die voll Liebe ist und daher rein. Maria steht am Anfang der neuen Menschheit, die in ihrer Person wieder Gottes Braut geworden ist. Sie ist den Weg zu Gott zurückgegangen, statt sich wie das Volk Gottes, von ihm zu entfernen. Durch die bräutliche Hingabe an Gott ist Maria zur Trägerin des Pneumas geworden und Gott kann so aus ihr Fleisch annehmen, was sie zur Mutter Gottes macht. Damit ist Maria über die irdische Mutterschaft herausgehoben, denn sie empfängt nicht aus dem Willen des Fleisches, sondern aus dem Willen Gottes. Die Jungfrau wird durch das Pneuma zur Mutter. Daher steht es für Casel außer Frage, dass Maria die beiden Ehrentitel Jungfrau im Pneuma und Mutter im Pneuma gebühren. Maria ist zur Erfüllung des Kreaturseins gelangt, das darin besteht, Gott anzugehören und ihn in sich wieder zu gebären. Marias Herrlichkeit kommt also nicht aus ihr selbst, sondern ganz von ihrem Sohn her. Sie wächst an und mit Jesus, und ebenso leidet sie an und mit ihm. Gerade im Leiden wird deutlich, dass er nicht ihr allein gehört, sondern dem himmlischen Vater. Der Weg des Sohnes endet am Kreuz, unter dem auch Maria steht, und im Innersten vom Schwert des Leids durchstoßen wird. Zeitgleich wird sie hier in vollem Sinn Mutter im Pneuma. Das Stehen Marias unter dem Kreuz Jesu ist für Casel ihre Opferhandlung. Sie opfert den Sohn ganz dem Vater auf. Sie bleibt jedoch nicht unter dem Kreuz zurück, sondern schaut den Auferstandenen und empfängt zusammen mit den Aposteln das heilige Pneuma. So wird sie gänzlich zum Vorbild der Ekklesia.436 Ist Maria nun aber ein bloßes Vorbild der Ekklesia, oder doch vielmehr ihr Urbild? Wenn Casel von einer Opferhandlung Mariens spricht, was für unsere thematische Fragestellung aufhorchen lässt, dann ist Marias Funktion für die Ekklesia wohl auf einer anderen Ebene zu suchen. Schauen wir darum weiter genauer in Casels marianische Studien hinein.

Die Eucharistie als Opfer der Kirche

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