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Kochen ist mehr als Nahrungszubereitung

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Wenn Sie mich fragen, gibt es nichts Schöneres, als für meine Familie und mich zu kochen. Es ist entspannend und bereitet Freude, besser als jede Büroarbeit oder Beschäftigung „im Außen“. Man kann mit den eigenen Händen Großartiges zaubern, die Kinder miteinbeziehen und in Verbindung mit sich und seinen Nächsten treten. Wie kam es nur so weit, dass wir selbst kochen als verlorene Zeit ansehen? Wer hat unsere Küchen zu Fast-Food-Aufbereitungszonen verkommen lassen? Überlegen Sie einmal, mit welchen Glaubenssätzen Sie das Zuhausesein und das Kochen verbinden. Was ist schiefgelaufen, dass wir es negativ besetzen?

Einer meiner TCM-Lehrer hat das auf absurde Weise auf den Punkt gebracht: „Es ist gut, dass es die Mikrowelle gibt, denn wenn du sie benutzt, lebst du nicht so lange, also musst du Zeit sparen.“

Im Zuge meiner Beratungstätigkeit bin ich sehr oft mit den Auswirkungen von falscher Ernährung konfrontiert. Sogar gebildete Menschen leiden an chronischen Krankheiten, die mit Medikamenten nicht adäquat behandelt werden können. Sie wissen zwar alles über die Krankheiten, können aber keinen Zusammenhang zwischen den Krankheiten und ihrem Leben, der Natur und ihrer Ernährung herstellen. Sie sind nicht fähig, eine gute Suppe oder einen gesunden Brei für sich oder ihre Kinder zu kochen. Ihre Kinder haben Verdauungsprobleme, Neurodermitis oder ein schwaches Immunsystem. Es scheint sich um eine Parallelwelt zu handeln, in der das Befinden des Körpers mit dem, was man ihm zuführt, nichts zu tun hat. Eine gesunde Ernährung und Lebensweise kann man sich meiner Meinung nach nur schwer oder gar nicht anlesen. Sie ist vielmehr eine Kultur oder Tradition, die man übernimmt. Ernährung hat viele Aspekte: die Auswahl der Lebensmittel, der achtsame Einkauf, die eigene liebevolle Zubereitung, das gemeinsame Essen. Es sind nicht nur die Inhaltsstoffe, die wir messen können, es ist viel mehr, das uns ernährt. Die Riten, die Religionen, die Kombinationen von Lebensmitteln sind ein Ausdruck unserer Identität. Man könnte es als Ergebnis einer biokulturellen Evolution bezeichnen, über Tausende von Jahren angesammelt, deren „Sinn“ gelegentlich von der heutigen Wissenschaft erst im Nachhinein verstanden wird. Es gibt einen Grund, warum in Mexiko Mais meist mit Bohnen kombiniert wird. Die Asiaten wissen, warum die Sojabohne auf jeden Fall fermentiert werden sollte. Soja pur würde die Vitamin- und Mineralstoffaufnahme des Körpers blockieren und das Hormonsystem stören. Das Ernährungswissen der Traditionen ist lange geprüft und entspricht einer hohen Weisheit, die wir nicht achtlos gegen moderne pseudowissenschaftliche Trends austauschen sollten.

Als Ernährungsberater praktiziere ich mündlich übertragenes Wissen von meinen Lehrerinnen und Lehrern und all das, was ich von meinen Eltern darüber erfahren und selbst erlebt habe. Wissen ist das eine, Weisheit etwas anderes. Weisheit kommt aus der Seele, aus dem Herzen der Menschheit, sie ist die Anwendung und Praxis von Wissen, integriert als persönliche Erfahrung. Ein volkstümliches Gedicht, das ich einst vom 5-Elemente-Koch Horst Golser erhalten habe, dient mir als Leitfaden und verdeutlicht die Vielseitigkeit und zugleich Einzigartigkeit sowie den Zauber des Kochens.


Gesundheit durch die Kraft der Nahrung

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