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Vier Elemente: Luft, Feuer, Erde, Wasser

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Direkt aus den vier Primärqualitäten ergeben sich die vier Elemente: Luft, Feuer, Erde und Wasser. Die Elemente sind Metaphern und ergeben sich wiederum aus den Primärqualitäten feucht, warm, trocken und kalt. Sie stehen immer für eine Qualitäten-Mischung, in der eine Primärqualität dominierend ist:

• Feucht & warm – so wird das Element Luft beschrieben. Feuchte dominiert.

• Warm & trocken – so wird das Element Feuer beschrieben. Wärme dominiert.

• Trocken & kalt – so wird das Element Erde beschrieben. Trockenheit dominiert.

• Kalt & feucht – so wird das Element Wasser beschrieben. Kälte dominiert.


Das Element Luft, ein vitalisierendes Prinzip

Aus dem Element Luft wird feuchte und warme Energie verströmt. Ein frühlingshaftes Lüftchen symbolisiert dieses Element. Es ist das belebte, lebendige Element. Man kann sich als bildhafte Darstellung auch Wasserdampf vorstellen. Luft ist demnach vom Feuer bewegtes Wasser, und wie Wasserdampf ist alles dem Luft-Element Zugeordnete sehr anpassungsfähig. Elastizität, Frühling, Nachgiebigkeit, Dynamik, Kindheit – all das steht für das Element Luft. Diese auch ausgleichende Wirkung dämpft Überhitzung. Wie Wasserdampf strebt das Element Luft nach oben, es füllt den Raum. Gibt es keinen Raum, keine Erdung über die Zufuhr von Kälte und Trockenheit, strebt es grenzenlos nach oben und in die Weite. Es ufert aus, könnte man auch sagen.


Das Element Feuer, ein energetisches Prinzip

Feuer ist das wärmste Element. Es herrscht Wärme und Trockenheit. Vergleiche es mit einem einfachen Beispiel: Der Griff ins Feuer, auf eine heiße Herdplatte oder ein Sonnenbrand nach einem unkontrollierten Sonnenbad – zuerst ist es heiß und dann wirkt es trocknend. Probiere das aber bitte nicht aus, glaube es einfach! Man muss nicht direkt ins Feuer greifen, um die Dynamik zu erkennen. Feuer bewegt, verändert und verformt Substanz – bis zur Auflösung. Vor allem feuchte Substanz wie Wasser wird verändert. Das Element Feuer steht für den Lebensfunken, die Vitalität.


Das Element Erde, ein beständiges Prinzip

Der trockene und kalte Waldboden vermittelt das Gefühl für dieses Element am besten. Ein Spaziergang durch den Wald, sei es einfach nur so, aus Lust und Laune, oder um Pilze, Kräuter, Beeren oder Holz zu sammeln: Nach einer Weile kehrt das Gefühl des »Beisich-Seins« ein, ein geerdetes Gefühl – man kann plötzlich klar und strukturiert denken. Probleme sind auf einmal ganz klein. Das Element Erde vermittelt uns ein Gefühl der Ordnung. Es stützt uns, gibt Sicherheit und Struktur, Stabilität. Doch der Wald benötigt auch Feuchte und Wärme. Eine Waldlichtung – wunderbar. Die Sonnenstrahlen erwärmen und geben Kraft. Ein kleines Bächlein, Morgentau – Feuchtigkeit gibt dem Nährboden Substanz. So lebt das Element Erde. Eine kleine Dosis macht sehr viel aus. Zeitversetzt und bedächtig.


Das Element Wasser, ein nährendes Prinzip

Die Kräfte des Wasserelements sind kühlend und befeuchtend. Der Sprung in einen See wird zuallererst als kalt und dann erst als nass wahrgenommen. Und dafür musst du gar nicht hineinspringen. Denk an einen klaren Bergsee, in den du einen Fuß hineinstreckst. Oooohh, das ist kalt. Genau, und erst später merkst du die Nässe. Das Element Wasser will belebt werden. Ohne Antrieb von außen ist es passiv, regelrecht träge – man könnte auch beständig sagen. Doch wenn es durch Feuer, durch Wärme bewegt wird, ist es schnell und aktiv. In der Feuchtigkeit des Elements Wasser steckt Leben, sehr viel Leben. Leben entsteht aus Wasser. Doch Obacht, nimmt das Feuer überhand, kann das Element Wasser auch verbrannt werden – sofern Erde und Luft nicht ausgleichen können.


Die Elemente, auch wenn man sie einzeln betrachtet, sind in einer innigen Lebensgemeinschaft – so könnte man es nennen. Das eine braucht das andere und umgekehrt, um den Kreislauf des Lebens aufrechtzuerhalten. Jedes Element sorgt dafür, extreme Eigenschaften anderer Elemente zu dämpfen und auszugleichen. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Temperatio. Vom Lateinischen übersetzt bedeutet das »richtige Mischung«. Besser beschreibt es die Bedeutung als »richtiger Zustand« oder »ordnendes Prinzip«. Denn es entsteht keinesfalls eine Vermischung der Qualitäten, sondern ein ausgeglichenes System.

Die Elemente übernehmen immer eine Qualität des vorangegangenen Elements als dominierende Qualität, und so entsteht ein Kreislauf der Elemente:

• Das feuchte und warme Element Luft hat die Feuchtigkeit des Elements Wasser übernommen.

• Das warme und trockene Element Feuer hat die Wärme des Elements Luft übernommen.

• Das trockene und kalte Element Erde hat die Trockenheit des Elements Feuer übernommen.

• Das kalte und feuchte Element Wasser hat die Kälte des Elements Erde übernommen.

Und gegenläufig beeinflussen sich die Elemente natürlich ebenso:

• Wenn das Element Luft Wärme abgibt, nähert es sich dem Element Wasser. Es wird kälter.

• Wenn das Element Wasser Feuchtigkeit abgibt, nähert es sich dem Element Erde. Es wird trockener.

• Wenn das Element Erde Kälte abgibt, nähert es sich dem Element Feuer. Es wird wärmer.

• Wenn das Element Feuer Trockenheit abgibt, nähert es sich dem Element Luft. Es wird feuchter.

Nutzt man die volle Kraft der Qualitäten-Mischung, beeinflussen sich die Elemente kreuzweise:

• Das Element Luft befeuchtet und erwärmt das Element Erde.

• Das Element Feuer wärmt und trocknet das Element Wasser.

• Das Element Erde trocknet und kühlt das Element Luft.

• Das Element Wasser kühlt und befeuchtet das Element Feuer.

Die kreuzweise Beeinflussung der Elemente nutzen wir in der Vier-Temperamente-Küche, doch dazu später mehr.

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