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Lebensumfeld: Entwicklung und Beeinflussung

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Dein Grundtemperament, die Grundkonstitution, ist angeboren. Sanguiniker, Choleriker, Phlegmatiker, Melancholiker – kennst du mittlerweile dein Temperament? Schwierig? Ja, das ist es in der Tat! Es ist schwer zu erforschen. Wir leben. Wir werden beeinflusst. Wir beeinflussen. Das Temperament bewegt sich!

Konkrete Beispiele und Szenarien wie jene von der Wanderung oder vom Kaffee und Kuchen (siehe Beginn dieses Kapitels) bieten da Hilfe und mehr Vorstellungskraft. Hast du dich in einem dieser Temperamente wiedergefunden? Möglicherweise nicht zu hundert Prozent. Und, was du nicht vergessen darfst, es ist auch wichtig, ob dir bei deiner Wanderung der Zaun morgens, mittags oder abends den Weg versperrt. Auch, ob du gerade hungrig bist oder schon müde von der langen Wanderung. Es gibt einige Faktoren, die jeweils deine Reaktion beeinflussen.

Und genau diesen Grundgedanken hat auch die TEM: Sie betrachtet dich mit deinem Grundtemperament niemals isoliert, sondern immer unter der Betrachtung der momentanen Situation: Jahreszeit, Klima, Alter, Lebensphase, Einflüsse der Kindheit und des Alltags, Lebensumstände, Lebensführung, Ernährung, Stoffwechsel, Krankheiten und deren Therapien, strukturelle Veränderungen und noch einige andere Faktoren haben einen enormen Einfluss auf dein Grundtemperament. All diese Umstände werden stets mit ins Boot geholt – sie prägen den erworbenen Teil der Konstitution, denn in der Reinform kommt kein Temperament vor.


Kaum jemand lebt seine Grundkonstitution in vollen Zügen aus. Der eine mehr, der andere weniger. Hundert Prozent gibt es hier nicht. Und genau das macht es so spannend, so belebend. Jeden Tag aufs Neue.

Das angeborene Grundtemperament ist immer da und soll bestmöglich unterstützt werden. Gleichzeitig sind je nach Lebenssituation auch alle anderen drei Temperamente immer vorhanden: eins der drei mehr, die übrigen zwei sind relativ gleichwertig verteilt. Das entspricht ganz dem Grundsatz des Spannungsfelds der Urkräfte: Alles ist in allem enthalten. Feucht. Warm. Trocken. Kalt.

Sechs Rädchen für das Wohlbefinden


Kannst du dich noch an das Zitat von Sebastian Kneipp aus dem ersten Kapitel erinnern? Er beschreibt Eckpunkte für ein gutes, gesundes Leben. Ich wiederhole es hier gern nochmals: »Wer gesund leben will und sein Dasein weise genießen will, der muss vor allem geregelt leben – arbeiten, einen Lebenszweck haben. Er muss sich vernünftig ernähren, nicht nur, was die Wahl der Speisen betrifft, sondern auch, was die Zeit des Essens angeht. Er muss Luft und Bewegung suchen, die gehören zu einem guten Gedeihen so notwendig wie die Nahrung selber.«

Kneipp weist darauf hin, wie wichtig Lebensumfeld, Sinn und Zeitpunkt des Essens und Bewegung sind. Für das Wohlbefinden gibt es sechs ausschlaggebende Rädchen, an denen du drehen kannst. Sie sind dem jeweiligen Spiritus, den drei Lebensgeistern, zugeordnet und beeinflussen dadurch ganz wesentlich deine Lebenskraft.

• Die Gedankenwelt ist dem Lebensgeist »Spiritus animalis« (Seelengeist) zugeordnet.

• Schlaf- und Wachrhythmus, Bewegung und Lebensumgebung sind dem Lebensgeist »Spiritus vitalis« (Luftgeist) zugeordnet.

• Verdauung und Ernährung sind dem Lebensgeist »Spiritus naturalis« (Stoffgeist) zugeordnet.

Bewege diese Rädchen! Versuche es auf jeden Fall. Wenn du daran drehst, kannst du in kleinen Schritten, aber mit großer Wirkung einiges für dein Wohlbefinden und deine Gesundheit tun. Dein Temperament dankt dir dafür.

Temperamentvoll essen

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