Читать книгу Sektion 3|Hanseapolis / Sektion 3|Hanseapolis - Schattenspiele - Miriam Pharo - Страница 13

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Im leeren Stollen klang das Knurren überlaut. Sahils Magen krampfte sich vor Hunger schmerzhaft zusammen. Seit Tagen irrte er im stinkenden Gedärm des Hamburger Viertels umher. Bei dem Versuch, den Weg zurückzukriechen, den er vor einer gefühlten Ewigkeit eingeschlagen hatte, war er zusammengebrochen. Stundenlang hatte er sich im Fieberwahn gewälzt, die Augen weit aufgerissen, verzweifelt bemüht, das erbarmungslose Schwarz zu durchdringen. Irgendwann war er aufgewacht, geschwächt und orientierungslos. Zu allem Überfluss war sein S3-Implantat unauffindbar geblieben. Er musste darauf vertrauen, dass er es losgeworden war. Alles andere würde ihn um den Verstand bringen. Zumindest hatte seine Schulter aufgehört zu bluten; auf der Wunde bildete sich bereits Schorf. Jetzt, da er wieder einen halbwegs klaren Kopf hatte, meldete sich sein Hunger mit unverminderter Härte zurück.

Plötzlich vernahm er leise, trippelnde Geräusche. Direkt auf Bodenhöhe. Er horchte. Sein Gesicht verzerrte sich zu einem lautlosen Lachen. Zeit zu frühstücken! Das Trippeln kam immer näher, da fing Sahils Magen in freudiger Erwartung wieder an zu knurren. Das Trippeln brach ab. Sahil fluchte still vor sich hin und zog den Bauch ein. Wieder lauschte er. Um ihn herum herrschte vollkommene Stille. Sogar die fernen Geräusche über ihm schienen kurzzeitig verstummt zu sein. Sahil wartete mit angehaltenem Atem. Eins, zwei, drei, vier … Regungslosigkeit … fünf, sechs, sieben … und wurde belohnt. Das Trippeln setzte wieder ein und bewegte sich erst zögerlich, dann immer schneller in seine Richtung. Sahils blutige Faust schloss sich fest um die rostige Klinge.

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