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Levi, der Geldverleiher
ОглавлениеLevi, der Geldverleiher, ein Bruder Benjes, war aus Saßkevitz nach Wilna gezogen und in der litauischen Stadt bald zu hohem Ansehen gelangt, denn er tätigte Geschäfte mit Generälen und wohlhabenden Bürgern.
Er hatte eine Tochter, ein bildhübsches Mädchen, das schönste von Wilna.
An seinem Haus hing ein Schild: »Hier wohnt Levi Pataschnik.«
Reb Levi handelte mit Bauholz und Getreide.
Wenn er nachts im Arbeitszimmer saß, ließ er sich zuweilen die Geschäftsbücher bringen.
Die schöne Tochter las ihm daraus vor:
Sein Getreide fuhr auf allen Straßen.
Sein Bauholz flößte man auf allen Strömen.
Seine Gärten trugen goldne Früchte.
Seine Hühner legten goldne Eier.
Levi Pataschnik lächelte.
»Genug«, sagte er dann zur Tochter. »Du kannst schlafen gehen!«
Und die ganze Nacht schritt er in seinem Zimmer auf weichen Teppichen umher und dachte:
»Gold ist Gold wert! Gold ist wirklich Gold!«