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3.

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Er konnte sich nicht konzentrieren. Schwerfällig stand Felix Hansen auf und wechselte zu seinem Schreibtisch. Den Ordner hatte er im untersten Fach versteckt. Nun kramte er ihn hervor, blätterte, bis er den Obduktionsbericht fand. Spuren von Arsen. Niemand verdächtigte ihn. Außer vielleicht seine Tochter. Aber das war lachhaft. Nein, es war zum heulen. Wie war Arsen in Lianes Körper gekommen? Er blätterte durch die Abhandlungen, die er im Internet heruntergeladen hatte. Nichts passte. Außer vielleicht der Hinweis auf die Tatsache, dass viele Meeresfische arsenbelastet seien. Liane liebte Fisch und aß ihn mindestens zwei- bis dreimal die Woche. Felix schüttelte vehement den Kopf. Das kann nicht sein. Fisch, der in den Handel kommt, wird vorher lebensmitteltechnisch genau untersucht. Das ist Quatsch. Und wenn, erkrankt der Mensch langsam und über lange Zeiträume. Liane war beim Joggen umgefallen. Herzversagen. Dr. Fischer hatte die Diagnose gestellt und die war richtig. Sven hatte einen Freund bei der Staatsanwaltschaft. Olaf Franke. Den hatte sein Schwiegersohn unauffällig befragt. Es wurden keinerlei Ermittlungen gegen Felix in Erwägung gezogen. Er sollte endlich mit diesen Gedankenspielen aufhören.

Es klingelte. Erstaunt blickte Felix auf seine Armbanduhr. Schnell räumte er den Aktenordner weg und ging zur Tür.

»Sven, pünktlich auf die Minute. Schön. Komm rein.«

»Hallo Felix. Nimmst du mir die Pizzakartons ab? – Danke.«

Die beiden Männer gingen direkt in die Küche und luden ab, was Sven mitgebracht hatte. Pizza, Rotwein, fertig gemischte Salate.

»Ich habe doch gesagt, Rotwein ist da.«

»War im Preis inbegriffen.«

»Dann kann er nichts taugen.«

»Sag das nicht. Ist ein ordentlicher Landwein. Zur Pizza reicht er.«

»Wenn du meinst. Wollen wir hier essen? Oder gehen wir ins Esszimmer?«

»Komm, hier ist es doch gemütlich.«

Felix deckte den Tisch, Sven entkorkte den Wein. Er holte zwei große Pizzateller aus dem Schrank und verteilte den Inhalt der Packungen.

»Einmal mediterran für dich und einmal Sicilia für mich. Voila.«

»Sind da auch keine Pilze drin?« Argwöhnisch stocherte Felix in dem Belag.

»Ganz sicher nicht. Pizza Vegetarier hat Pilze, diese hier nur Oliven, Zucchini, Paprika, Schafskäse und italienische Gewürze. Hundert pro. Glaub mir. Und wenn du doch einen entdeckst, pulst du ihn raus.«

»Ich will aber nicht pulen, ich will essen und dabei genießen und nicht Angst haben, dass doch ein Pilz dazwischen ist.«

»Das nächste mal bringe ich für dich Pizza Hawaii mit. Auf der ist nur Schinken und Ananas.« Sven ärgerte sich über das Gemeckere seines Schwiegervaters. Man hörte es seiner Stimme an. »Lass es dir schmecken.«

»Danke, du dir auch.«

Aus dem Wohnzimmer klangen die letzten Akkorde von Grieg. Liane hätte es nicht gepasst, dass wir hier in der Küche sitzen, ging Felix durch den Kopf. Aber seine Frau war tot.

Wenn die Idylle trügt

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