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Lebenslanges Lernen
ОглавлениеAuch wenn sich das Verständnis von lebenslangem Lernen oft im engeren Sinne an einer möglichst optimalen Teilhabe am Arbeitsmarkt orientiert, finden wir die dahinterliegenden Grundsätze wichtig. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation beschreibt das Konzept so: «Das lebenslange Lernen umfasst sämtliche Lernformen, die im ganzen Leben genutzt werden, um das eigene Wissen zu stärken und Kompetenzen zu erweitern.»[17] Weiter wird spezifiziert: «Die Beherrschung der Grundkompetenzen bildet eine unabdingbare Voraussetzung für lebenslanges Lernen und die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.»[18] Mit Blick auf die Klient*innen in stationären und teilstationären sozialpädagogisch-agogischen Einrichtungen sind beide Aussagen gleichermassen von Bedeutung: einerseits, dass sich Lernen nicht auf formale Lernformen wie Schulbildung beschränkt, in jeder Lebensphase stattfindet und sich am Kompetenzerwerb orientiert; andererseits, dass das Beherrschen gewisser Grundkompetenzen – und dazu gehört heute beispielsweise auch der Umgang mit digitalen Medien im Alltag – eine Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe ist. In Bezug auf Menschen mit einer Beeinträchtigung ist elementar, dass ihnen das Entwicklungspotenzial zum Lernen nicht abgesprochen wird. Aufgrund der Differenz von Lebens- und Entwicklungsalter ist es gut möglich, dass gewisse Lernschritte wie zum Beispiel Geld zählen lernen erst im Erwachsenenalter erfolgen, andere vermeintlich komplexere Lernschritte im Regelbereich hingegen schon im frühen Schulalter bewältigt werden können.