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2.2.3 Korrosion von metallischen Verbindungen und Befestigungsmitteln

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In der Holzbaupraxis in Deutschland kommen Korrosionsprobleme bei ansonsten funktionsfähigen Bauteilen nur äußert selten vor und spielen in der Planungspraxis dementsprechend auch fast keine Rolle. Dies liegt vor allem daran, dass die Bauteile so ausgelegt werden, dass kein chemischer Holzschutz erforderlich wird – also Massivholz im Wesentlichen unter 20 und tragende Holzwerkstoffe unter 18 M.-% Feuchtegehalt bleiben. Zudem werden zur Verhinderung von Korrosion häufig Buntmetalle oder nichtrostende Stähle eingesetzt. Das ist allerdings teurer und geht auch zu Lasten der mechanischen Festigkeit.

Unter 80% r. F. bzw. etwa 15 M.-% Holzfeuchte im Massivholz findet in der Regel gar keine Korrosion statt, während normaler Karbonstahl laut [30] ab 20 M.-% zu rosten beginnt. Allerdings ist z. B. aus [29] bekannt, dass der Korrosionsfortschritt von Eisenankern mit Mörtelummantelung nicht nur von der Feuchte, sondern auch deutlich von der Temperatur abhängt. Auch wenn für metallische Verbindungsmittel in Holz hierzu keine expliziten Untersuchungen vorliegen, ist davon auszugehen, dass diese Zusammenhänge hier in ähnlicher Weise gültig sind. Und da sich höhere Feuchten in Holzbauteilen vor allem im Winter auf der Außenseite einstellen, scheint die Einhaltung der genannten Bedingungen zur Vermeidung des chemischen Holzschutzes dazu zu führen, dass Korrosion entweder gar nicht auftritt oder gegenüber der Schädigung der Hölzer oder Holzwerkstoffe zweitrangig bleibt.

Auf zwei Aspekte soll hier aber hingewiesen werden. Zum einen sieht es in Ländern, in denen chemischer Holzschutz noch häufiger zum Einsatz kommt, etwas anders aus: Hier werden als Konsequenz häufig höhere Feuchtegehalte toleriert und die Holzschutzmittel führen auch oft zu stärker korrosiven Bedingungen im Porenwasser an den Befestigungsmitteln. Beides zusammen hat zur Folge, dass Korrosion bei solchen Konstruktionen ein deutlich präsenteres Problem darstellt [30]. Zum anderen erlauben die neuen Grenzwerte nach WTA sowie künftige instationäre Bewertungsmodelle u. U. deutlich höhere Feuchtegehalte als die zuvor genannten 20 M.-%. Ob Korrosionsprobleme bei solchen Randbedingungen wieder stärker berücksichtigt werden müssen, ist bisher nur schwer einzuschätzen.

Bauphysik-Kalender 2022

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