Читать книгу Bauphysik-Kalender 2022 - Nabil Fouad A., Nabil A. Fouad - Страница 34
3.1.1.1 Holzfachwerkwände
ОглавлениеFür Holzfachwerkwände mit raumseitiger Luftdichtheitsschicht sind Beispiele für drei Arten der Wärmedämmung aufgeführt. Für den Einsatz eines wärmedämmenden Ausfachungsmaterials gilt für den Dampfdiffusionswiderstand der raumseitigen Bekleidung ein enger Bereich: 1 m ≤ sdi ≤ 2 m. Diese Einschränkung soll auf der einen Seite einen gewissen Schutz vor der winterlichen Tauwasserbildung gewährleisten. Auf der anderen Seite soll eventuell durch die Fugen zwischen Fachwerk und Ausfachung eingedrungenes Regenwasser auch zur Raumseite hin austrocknen können.
Das Anbringen einer Innendämmung über Fachwerk und Gefach ist gemäß Stufe 1 (nachweisfreie Bauteile) nur zulässig, wenn keinerlei Schlagregenbeanspruchung vorliegt. Da eine Innendämmung die Austrocknung sowohl nach außen (Temperaturabsenkung) als auch nach innen verringert, soll durch diese Maßgabe eine Schädigung der Konstruktion durch die Innendämmung ausgeschlossen werden. Zum Schutz vor winterlichem Tauwasser wird außerdem der zulässige Wärmedurchlasswiderstand der Innendämmung auf 0,5 m2 K/W begrenzt bzw. auf 1,0 m2 K/W, sofern für den Dampfdiffusionswiderstand des Innendämmsystems gleichzeitig dieselbe Bereichseinschränkung wie bei der vorher genannten Bekleidung gilt.
Zusätzlich wird betont, dass das Einströmen von Raumluft in bzw. hinter die Innendämmung durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden ist. Dies wird deshalb besonders erwähnt, da hier eine Zirkulation von Raumluft hinter der Innendämmung vom Decken- zum Fußbodenbereich eine Gefahr darstellt. Eine vollflächige Verklebung der Innendämmung und gleichzeitig eine dauerhaft luftdichte Ausführung der Anschlussbereiche zwischen Decke bzw. Fußboden und dem Innendämmsystem würde hier zwar Abhilfe schaffen, bei Fachwerkkonstruktionen stellt dies aber meist eine besondere Herausforderung dar. Die günstigste aber gleichzeitig durch die Kaschierung der Fachwerkfassade die umstrittenste Art der Wärmedämmung ist die Außendämmung. Hier kann sowohl ein genormtes Wärmedämm-Verbundsystem als auch ein Wärmedämmputz verwendet werden, wobei der Dampfdiffusionswiderstand den sde-Wert von 2 m nicht überschreiten darf. Als Alternative ist auch eine hinterlüftete Außenwandbekleidung zulässig.