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3.1.1.2 Dächer in Holzbauweise

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Auf belüftete Dächer wird hier nicht eingegangen, da sich in diesem Bereich seit Jahrzehnten kaum etwas verändert hat und solche Konstruktionen aufgrund von Insektenzugänglichkeit und dem damit verbundenen meist notwendigen chemischen Holzschutz zu vermeiden sind. Bei den unbelüfteten Dächern entsprechen die nachweisfreien Konstruktionen inzwischen weitgehend jenen, die auch für die Gebrauchsklasse GK 0 der DIN 68800-2 [33] zusammengestellt sind und auf die auch explizit verwiesen wird. Deshalb werden diese Konstruktionen im Abschnitt 3.3 eingehender behandelt. Im Vergleich zur Version von 2014 wurden in [31] außerdem Dämmmaßnahmen von bestehenden Dachkonstruktionen von außen aufgenommen, bei denen die inneren Schichten (z. B. Holzwolle-Leichtbauplatten mit Putz) erhalten bleiben können. Dabei erfolgt, wie in Bild 6 zu sehen, eine Umschlaufung der Sparren durch eine Bahn mit variablem sd-Wert. Diese Bahn dient einerseits der Luftdichtheit, andererseits der Regulierung der Dampfdiffusion. Deshalb muss sie unter trockenen Bedingungen (Umgebungsfeuchte von 25 % r. F.) einen Diffusionswiderstand von sd ≥ 2 m und unter feuchten Bedingungen (90% relative Feuchte) einen sd-Wert ≤ 0,5 m aufweisen. Weitere Details zu diesen nachweisfreien Dächern in Bezug auf die Anforderungen an die äußeren Schichten sowie Aufsparren-Dämmsystemen sind [31] zu entnehmen. Dieses Beispiel zeigt, wie eine neue Sanierungsvariante, deren feuchtetechnische Funktionsfähigkeit ursprünglich nur durch eine zweidimensionale hygrothermische Simulation nachgewiesen werden konnte [34], im Lauf der Zeit durch positive Praxiserfahrungen zu einer nachweisfreien Konstruktion geworden ist.


Bild 6. Beispiel für eine Schrägdachsanierung von außen mit einer Umschlaufung der Sparren durch eine feuchtevariable Dampfbremse, die gleichzeitig als Luftdichtheitsebene dient und einer diffusionsoffenen Unterdeckbahn über der Dämmschicht

Dieser Weg vom hygrothermischen Simulationsnachweis zur nachweisfreien Konstruktion im Sinn der DIN 4108-3 wurde in letzter Zeit für eine ganze Reihe von Bauteilen erfolgreich durchgeführt. Es sei aber darauf hingewiesen, dass bei Abweichungen zu den Normvorgaben wieder eine hygrothermische Simulation durchzuführen ist.

Ein verbleibender Unterschied zwischen den Konstruktionen der GK 0 in der DIN 68800-2 und den nachweisfreien Konstruktionen in der DIN 4108-3 war die oberste Grenze für den äußeren sde-Wert von diffusionsoffenen Holzkonstruktionen ohne äußere Zusatzdämmung. Die Normen haben sich mittlerweile aber angeglichen. In der Holzschutznorm ist jetzt nur noch eine Erweiterung enthalten, die an bestimmte Bedingungen geknüpft ist (siehe Abschnitt 3.3).

Bauphysik-Kalender 2022

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