Читать книгу Die Amulettmagier - Natascha Honegger - Страница 10

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Madame Seirone

Aufmerksam blickte sich Isalia, von allen nur Isa genannt, in der Dunkelheit um. Ihre blauen Augen leuchteten hell in der Schwärze der Nacht und suchten die Umgebung nach verdächtigen Bewegungen ab. Sie konnte alles so klar sehen wie am helllichten Tag: die Ziffern der Wanduhr, das alte, abgenutzte Sofa und auch die trüben Fenster, durch die das Mondlicht in milchigem Weiß fiel.

Still und verlassen lag die düstere Eingangshalle unter ihr. Die anderen Bewohner des Waisenhauses schliefen noch tief. So weit, so gut.

„Kommt“, flüsterte sie und drehte sich zu ihren beiden Freundinnen um, die angespannt im Schatten des Ganges warteten, wo sie niemand außer Isa entdeckt hätte. Vor allem eine von ihnen, Serilena, hätten wohl viele übersehen, denn ihre Haut war von dunkler Farbe und ihr Haar tiefschwarz. Nur das Weiße ihrer Augen wäre auch für Menschen ohne besondere Sehfähigkeiten sichtbar gewesen.

Das dritte Mädchen, das sich schüchtern an Serilena presste, nannten alle Pentrilla, doch im Grunde wusste niemand, wie sein richtiger Name lautete. Es hatte langes, braunes Haar, eine helle, fast schon durchscheinende Haut und braune, mandelförmige Augen. Serilena und Pentrilla waren Waisen – genau wie Isa –, aber in ihrer Art und ihrem Äußeren hätten sie nicht unterschiedlicher sein können. Trotzdem waren die drei Mädchen Freundinnen, beste Freundinnen sogar.

Serilenas Mutter, eine Fremde, die eines Nachts hochschwanger in Merlina aufgetaucht war, war bei ihrer Geburt gestorben. Ihre letzten Worte hatte niemand verstanden, denn sie sprach eine den Bewohnern von Merlina unbekannte Sprache. Nur den Namen des Babys hatte man herausfinden können: Serilena.

Pentrillas Geschichte war jedoch weit düsterer als Serilenas. Sie hätte niemals ihren ersten Geburtstag feiern können, wäre der Zufall ihr nicht zu Hilfe gekommen. Halb ausgehungert und bereits zu schwach, um zu schreien, war sie im nahen Wald von einer Gruppe Jäger gefunden und ins Waisenhaus gebracht worden. Ihre Eltern hatten das wehrlose Kind dort ausgesetzt, ob es Verzweiflung gewesen war oder nicht, das wusste niemand.

Was Isa selbst anbelangte, so hatte man ihr erzählt, dass man sie vor der Waisenhaustür gefunden habe. Die Tatsache, dass ihre Eltern gewollt hatten, dass sie weiterlebte, hatte Isa stets als beruhigend empfunden, auch wenn sie glaubte, ihnen niemals verzeihen zu können.

Irgendwo schlug eine Tür mit voller Wucht zu und Isa zuckte erschrocken zusammen. Von Pentrilla kam ein erschrockenes Keuchen.

Unbeweglich standen die drei Mädchen im Schatten und warteten darauf, entdeckt zu werden. Es verging eine Minute, dann zwei. Die Gänge und die Eingangshalle blieben leer. Isa beobachtete den Sekundenzeiger, der sich wie in Zeitlupe vorwärts bewegte, ehe er erneut die Zwölf überschritt. Noch immer keine Geräusche. Keine Schritte. Kein Rascheln von Stoff. Sie entspannte sich und gab ihren Freundinnen ein Zeichen. Die Luft war rein. Vorsichtig begann sie, die lange Treppe in die Eingangshalle hinabzusteigen und überstieg die dritte Stufe, da diese fürchterlichen Lärm machte, wenn man sie berührte. Alles ging gut, bis …

Padam, Padam, Padam. Das Mädchen erstarrte. Ein leises, beständiges Pulsieren drang an sein Ohr. Isa hatte es bereits in der vergangenen Nacht vernommen, das leise Klopfen, das sich wie ein pulsierendes Herz anhörte. Sie hatte wach im Bett gelegen, weil sie einfach das Gefühl nicht loswerden konnte, dass draußen in der Welt irgendetwas vor sich ging, das ihr Leben grundlegend verändern würde. Es war ein ungewöhnliches Kribbeln, irgendwo in ihrer Magengrube, wie die Ruhe vor dem Sturm. Doch sie konnte nicht sagen, ob es ein gutes oder schlechtes Gefühl war. Vielleicht ein bisschen von beidem.

Serilena war neben dem Mädchen stehen geblieben und sah es fragend an. „Was ist?“

„Hört ihr das auch?“, flüsterte Isa beunruhigt. „So ein merkwürdiges Geräusch, ein Pochen …“

„Ein Pochen?“, fragte Serilena erstaunt und hielt die Luft an, um zu lauschen. „Ich höre nichts.“

„Also ich auch nicht“, meinte Pentrilla gedämpft und fügte dann etwas hysterisch kichernd hinzu: „Hörst du vielleicht dein Herz? Hat die furchtlose Isa etwa Angst?“

Diese schüttelte den Kopf und murmelte ernst: „Nein, mein Herz ist es nicht.“

„Dann siehst du vielleicht nicht nur besser als wir, sondern hast auch ein besseres Gehör“, vermutete Serilena und legte den Kopf schief, während sie erneut mit angestrengtem Gesichtsausdruck in die Dunkelheit horchte.

„Kaum“, murmelte Isa und winkte ab, nachdem sie eine weitere Sekunde dem Geräusch gelauscht hatte. „Nicht so wichtig. Gehen wir lieber weiter, ehe wir erwischt werden.“

Langsam schoben sich die Mädchen voran, bis sie den Ausgang des Waisenhauses erreichten. Die alte hölzerne Tür quietschte in den Angeln, als Isa die Klinke mit beiden Händen nach unten drückte und sie vorsichtig aufschob. Dann traten sie in die Nacht hinaus.

Helles Mondlicht flutete die Landschaft und gab den Blick auf einen schmalen, mit Gras überwucherten Kiesweg frei. Einige verkümmerte Bäume streckten ihre kahlen Äste wie einen Baldachin über ihn und erinnerten an die einstige Pracht einer stolzen Allee. Doch diese Zeiten waren längst vorüber und nur die skelettartigen Überreste waren geblieben.

Doch statt dem Pfad zu folgen, verließen ihn die Kinder ohne Umschweife und huschten dann geräuschlos durch das feuchte Gras. Sie alle wussten, dass das eiserne Tor am anderen Ende des Weges zu dieser Zeit längst versperrt und unmöglich zu überwinden sein würde. Die drei gelangten zu einer hohen Mauer aus bröckelndem Gestein und folgten ihr bis zu einem Teil, der so weit in sich zusammengefallen war, dass man mühelos darüber hinwegsteigen konnte. Zeit und Witterung hatten beste Arbeit geleistet, doch das Waisenhaus hatte glücklicherweise nicht genug Geld, sie instand zu setzen.

Kaum hatten die Kinder die Mauer hinter sich gelassen, wich ihre bedrückte Stimmung und schlug in eine Art Vorfreude um. Ausgelassen, manchmal schlendernd, manchmal laufend, folgten sie der ungepflasterten Landstraße hinauf zur Stadt.

„Was denkt ihr? Wird uns Madam Seirone etwas aus unserer Zukunft offenbaren?“, flüsterte Pentrilla den anderen mit glitzernden Augen zu.

Madam Seirone war eine fahrende Wahrsagerin, die vor wenigen Tagen in Merlina haltgemacht hatte. Eigentlich war Magie in Aria bei Todesstrafe verboten, doch der Herrscher hatte die alte Frau bisher unbehelligt ihrer Wege ziehen lassen, sei es, weil sie keine echte Wahrsagerin war oder aber weil sie sich sehr geschickt seinen Schergen zu entziehen wusste. Hier in Merlina war allerdings noch niemals jemand wegen Magie hingerichtet worden. Zu abgelegen und unwichtig war die Stadt.

„Zum Glück“, dachte Isa bei sich, denn ihre magisch leuchtenden Augen hätten ihr in anderen Städten zweifellos zum Verhängnis werden können. Dass sie noch ein Kind war, spielte da keine Rolle.

„Isa?“ Ihre beiden Freundinnen starrten sie fragend an und holten sie in die Gegenwart zurück.

„Ja?“

Serilena tätschelte ihre Hand und lächelte. „Wir haben dich gefragt, was du denkst, dass sie in deiner Zukunft sieht?“

Isa runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich weiß nicht, ob ich so erpicht darauf bin, zu sehen, wie übel meine Zukunft aussieht. Ihr solltet euch da besser auch keine zu großen Hoffnungen machen.“

Pentrilla verzog das Gesicht und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. „Ach komm schon“, murrte sie. „Sei keine Spielverderberin!“

Isa schwieg, konnte ein Lächeln jedoch nicht ganz unterdrücken. Pentrilla dachte in ihrer vor Energie stets übersprudelnden Art immer positiv. Nur wenige Dinge konnten ihre Stimmung trüben oder ihre Beherrschung ins Wanken bringen.

Die Mädchen hatten Merlina erreicht und traten an das südwestlich gelegene Stadttor heran. Die zwei Wachen in den ausgeblichenen, blauen Uniformen arianischer Soldaten, die dieses eigentlich bewachen sollten, waren nirgendwo zu sehen. Vermutlich saßen sie ihren Wachdienst in einer der nahen Tavernen ab und gaben sich dem Rausch des Alkohols hin. Schließlich war um diese nächtliche Stunde sowieso nur selten etwas los.

„Diese Dummköpfe!“, dachte Isa. Sollte es jemals wieder zu einem Angriff auf die Stadt kommen, waren die Bürger diesem schutzlos ausgeliefert.

Nicht einmal das Tor hatten sie geschlossen. So betraten die Kinder unbehelligt die Stadt und folgten der gepflasterten Hauptstraße zum anderen Ende von Merlina. Irgendwo miaute eine Katze und ein Hund bellte laut, bis ihn eine wütende Frauenstimme ermahnte, endlich still zu sein. Ratten und Mäuse huschten kreuz und quer über den Weg und verschwanden dann zwischen den Häusern.

„Und du bist dir sicher, dass wir Madame Seirone in den Höhlen finden?“, fragte Pentrilla Serilena gerade zweifelnd. „Wäre es in der Stadt nicht viel gemütlicher für sie?“

„Sie ist eine Einzelgängerin“, kam Isa ihrer Freundin zuvor. „Und falls sie tatsächlich im Besitz von magischen Kräften sein sollte, ist das womöglich der Grund, wieso sie überhaupt noch lebt.“

„Glaubst du, dass sie eine Magierin ist?“, fragte Pentrilla und ihre Augen weiteten sich. „Eine echte, wie man sie aus den Sagen kennt?“

Isa zuckte die Schultern. Woher sollte sie das denn wissen? Sie war schließlich keine Hellseherin.

Endlich passierten die Kinder das Haus des Schreiners und ließen Merlina durch ein weiteres Tor hinter sich.

Als die Mädchen durch das hohe Gras zum Rand der Klippen hochstiegen, verschwand der Mond ganz plötzlich hinter den Wolken. Isas Freundinnen blieben abrupt stehen und warfen einen unsicheren Blick in den Himmel.

„Wenn der Mond nicht bald wieder kommt, dann können wir unmöglich zur Höhle der Wahrsagerin hinabsteigen“, meinte Pentrilla besorgt, und Isa glaubte, ein leichtes Zittern darin zu vernehmen. „Wenn wir auf dem Weg einen Fehltritt machen, stürzen wir die Klippe hinunter.“

Isa nickte. Es gab nur einen einzigen Ort, an dem man die steil abfallende Küste hinabsteigen und so Madame Seirones Unterschlupf erreichen konnte: einen schmalen Pfad, ungefähr drei Fuß breit und steinig. Man hatte ihn zu jener Zeit erbaut, da Merlina noch nicht durch eine Stadtmauer geschützt gewesen war und die Höhle als Zufluchtsort für die Menschen gedient hatte. Der Pfad war damals jedoch fast dreimal so breit gewesen, sodass ihn auch Kutschen hatten befahren können.

Isa warf wie ihre Freundinnen einen kurzen, prüfenden Blick zum Himmel, ehe sie diese beruhigte. Die Wolke, die den Mond verdeckte, war nicht besonders groß und würde bald vorübergezogen sein.

Die seltsame Gabe, auch des Nachts sehen zu können, hatte das Mädchen schon lange. Mit fünf Jahren hatte es begonnen und seit jenen Tagen war seine nächtliche Sicht immer ein wenig besser geworden. Auch jenes magische Leuchten seiner Augen, das es seit seiner Geburt von allen anderen Menschen unterschied, war stärker geworden. Mittlerweile funkelten sie so hell wie die Sterne am dunklen Himmelszelt. Die Tatsache, dass Isas Augen magisch waren, war auch der Grund, weshalb sie sehr sorgsam darauf achtgab, dass nicht allzu viele Leute von ihnen wussten. Es war nun nicht so, dass sie niemals unter die Menschen ging, nein, denn sie mochte die Stadt sehr, doch sie vermied es, wenn möglich, ihnen direkt in die Augen zu blicken oder im Schatten zu stehen.

Auch verließ sie das Haus normalerweise nur tagsüber bei Sonnenschein und versuchte, fremden Leuten aus dem Weg zu gehen. Nur heute hatte sie sich dazu entschlossen, bei Dunkelheit zu Madame Seirone zu gehen. Denn die Waisenhausleiterin sah es nicht gerne, dass ihre Schützlinge Wahrsagerinnen besuchten.

In diesem Augenblick kam der Mond wieder zum Vorschein und die Mädchen, die den Rand der Klippe erreicht hatten, konnten den Abstieg zur Höhle wagen. Isa übernahm die Führung, Serilena und Pentrilla folgten ihr.

Der Pfad war steil abfallend und wand sich in mehreren Schlaufen die fast senkrechte Klippe hinunter.

Als sie etwa die Hälfte der rund siebzig Meter hohen Felswand hinter sich gebracht hatten, tauchte vor ihnen ein schmaler Spalt im Gestein auf. Dieser war der Eingang zur Höhle, die im Augenblick Madame Seirones Unterschlupf war.

Vorsichtig betraten die Mädchen die Eingeweide der Klippe. Hinter dem Felsenriss führte ein Gang in eine riesige Halle voller Stalaktiten und Stalagmiten. Das ständige Tropfen von Wasser erfüllte die Höhle und es roch ein wenig modrig.

Und dort, in der Mitte der Felsenhalle, erleuchtet vom Schein Hunderter Kerzen, stand ein farbenfrohes Zelt aus Tüchern. Der starke Geruch nach Räucherstäbchen und leise, fremdartige Klänge wie von hölzernen Flöten drangen daraus hervor.

Die Freundinnen näherten sich langsam dem Zelt und fühlten sich wie in eine andere Welt versetzt. Alles hier wirkte so magisch und geheimnisvoll. Die Kerzen warfen Schatten wie lebendige Wesen an die Wände und die Flötenmusik schien von verschiedenen kleineren Holzröhrchen auszugehen, die durch die Luftströme in der Höhle Töne erzeugten.

Endlich hatten die Mädchen Madame Seirones Behausung erreicht und schoben die Tücher am Eingang beiseite. Fast bedächtig traten sie in den kleinen Raum, der dahinter lag. Durch diese Bewegung wurden verschiedene gläserne Glöckchen geläutet, die der alten Frau den ankommenden Besuch ankündigten.

„Madam Seirone heißt euch herzlich willkommen“, erklang eine leise, ein wenig raue Stimme und die alte Wahrsagerin trat durch einen Perlenvorhang aus dem hinteren Teil des Zeltes heraus. Ihr langes, weißes Haar war mit einem Schleier bedeckt. An den Rändern hingen kleine, silberne Münzen, die bei jeder ihrer Bewegungen leise klimperten. Hoheitsvoll ließ sie sich auf ein Kissen sinken, vor dem ein Tisch mit einer Kristallkugel stand. „Ich habe euch erwartet.“

„Es tut uns leid, dass wir so spät kommen, aber …“, begann Isa.

„Ihr müsst mir nichts erklären und auch Entschuldigungen könnt ihr euch sparen. Lasst uns lieber mit dem beginnen, was ihr wissen wollt. Du!“, sagte die Wahrsagerin und deutete plötzlich auf Isa. „Mit dir möchte ich beginnen. Deine Aura ist außergewöhnlich stark. So etwas habe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr erlebt. Nicht mehr seit …“

Die Frau hielt inne und nahm sie genauer in Augenschein. Plötzlich zuckte sie zusammen und ihre Augen weiteten sich. „Ich kann es nicht glauben. Das ist unmöglich“, flüsterte sie.

Isa war verwirrt. Sie wusste nicht, was sie auf die seltsame Reaktion der Frau erwidern sollte. „Ist irgendetwas nicht in Ordnung mit mir?“, fragte sie deshalb mit schnell schlagendem Herzen.

„Nein, überhaupt nicht. Es ist alles in bester Ordnung. Ich war nur etwas überrascht, dich hier zu treffen. Komm, setz dich.“

Vorsichtig ließ Isa sich auf einem der weichen Kissen gegenüber der Wahrsagerin nieder. Die anderen beiden Mädchen nahmen ebenfalls Platz. Isa konnte spüren, wie diese sich bedeutungsvolle Blicke zuwarfen.

Doch nun konzentrierte sie sich wieder auf die Wahrsagerin. Was würde sie ihr wohl über ihre Zukunft sagen? Würde sie ihr vielleicht erklären, wieso sie so seltsam auf sie, Isa, reagiert hatte? Als würde sie sie bereits kennen?

Madam Seirone beugte sich zur Kugel hinab. Bläulicher Nebel bildete sich darin und nach einiger Zeit wurde der Blick der Frau trüb. Es schien, als würde ihr Geist den Körper zurücklassen und in eine andere Welt übertreten, die Welt der Zukunft.

Als sie zu sprechen begann, kam ihre Stimme von weit her, als komme sie aus dem Jenseits. „Ich sehe eine Prophezeiung, die schon vor deiner Geburt gesprochen wurde, und ich sehe drei andere Kinder, deren Geschichten dicht mit der deinen verstrickt sind. In eurer Hand liegt das Schicksal Arias und eure Zukunft steht in Verbindung mit eurer Vergangenheit“, hauchte die alte Frau geheimnisvoll. „Krieg steht bevor, schon bald.“ Ihre Worte hallten noch sekundenlang durch den Raum und lagen wie ein geheimnisumwobener Bann über dem Mädchen.

Dann kehrte die Wahrsagerin mit einem Schlag in die Gegenwart zurück, gab einen erschrockenen Aufschrei von sich und riss die Augen auf.

„Mögen dir alle guten Geister gnädig sein“, hauchte sie leise. „Unser Schicksal liegt in deiner Hand, Hoffnungsträgerin.“

Dann blickte sie sie aus tiefblauen Augen an, und Isa hätte schwören können, ganz plötzlich das zu spüren, was sie auch immer in sich selbst gespürt hatte: Magie, geheimnisvolle, uralte Magie.


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