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8.
Der Aufspring-, Deck- und Spritzwahn der Römer

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"Mein Gott, Ornella, mein Gott, wenn ich da an meinen vertrottelten Alten, diesem Kretin, diese alte Sau, denke. Der geile Schwachkopf war schon 75, hat jeden Tag seine hunderter Tablette gefressen, vielleicht sogar auch zwei davon. Weiß nicht, ob das geht. Für einen steifen Schwanz riskieren sie doch alles, der sowieso. Der Saukerl war mehr bei seinen Nutten in Trastevere als zu Hause. Die haben ihm sogar seinen Schwanz mit Ampullen steif gespritzt. Mit denen durfte er alles das machen, was mit mir nicht ging. Das war alles ganz schön happig. Das dumme Wildschwein wollte doch Sachen mit mir machen, die schon in den Zeiten des Imperiums in unseren Kreisen gang und gäbe waren. Du, das hat er tatsächlich immer wieder versucht und wollte mir das als völlig normal verklickern, diese perverse, alte Sau.“ Neugierig fragte Ornella „Was war das denn?“

Gianna erzählte ihr jetzt nur zu gerne, was sie für einen ‚abartig veranlagten’ Ehemann hatte und begann „Lauter perverse Sachen. Ich sollte die Ratte regelmäßig in Lack und Leder auspeitschen. Direkt aus der Quelle, meiner Muschi natürlich, hätte ich ihm täglich Natursekt direkt in den Mund spritzen sollen, wollte er trinken. Und mit so einem Gummischwanz zum Umschnallen sollte ich ihn in den Arsch ficken, ihm und mir Einläufe machen, ihn quälen und peitschen und so weiter. Er wollte sich sogar einen Gynäkologenstuhl kaufen und im Keller ein spezielles Behandlungszimmer einrichten. Auf den Stuhl wollte er mich draufschnallen und an und in mir Frauenarzt spielen. Weiß der Teufel was er sonst noch alles mit mir gemacht hätte oder ich mit ihm machen sollte. Der war durch und durch eine Sau. Ich habe den Wahnsinn nicht mitgemacht und ihm geraten, dass er sich da eine Nutte und ein entsprechendes Etablissement suchen soll. Das hat der auch tatsächlich sofort getan, die alte Sau. Gott sei Dank, so hatte ich meine Ruhe. Im Bett ging ja schon seit fünfzehn Jahren nichts mehr weil man feststellte, dass sein Samen nur lauter Schrott war. Warum sollte er dann überhaupt noch über mich drüber steigen. Davor hat er mich immer beschuldigt, keine Kinder bekommen zu können. Ich hätte gekonnt, kann immer noch, nur er, diese alte Sau, war dazu nicht in der Lage. Jetzt können sie in der Hölle weitermachen. Er und seine perversen Orgienkumpane. Das war ja ein richtiger Zirkel. Dein Herr Papa war da übrigens auch meistens dabei, hat sie sogar oft auf eurem Landgut in den Sabiner Bergen und im Schloss von Santa Marinella organisiert. Weißt du ja sicher?“ Ornella schüttelte nur entsetzt den Kopf.

„Jetzt weißt du es auf jeden Fall. Und wenn deine verehrte, liebe Frau Mama nicht selbst ihre fleißigen 'Domestiken' gehabt hätte, wäre die garantiert auch immer dabei gewesen und hätte mit orgiert. Du hast ja keine Ahnung, was da alles gelaufen ist. Mein Verblichener, die alte Sau, blieb von Anfang an seinem verkommenen Charakter treu bis zur letzten Sekunde. Auf einer Nutte hat er seinen letzten Schnauferer gemacht, ja, auf einer Nutte, auch noch während seines Orgasmus. Ist natürlich nicht bekannt geworden, weil sie ihn noch in das Krankenhaus gebracht haben. Das hab ich ihm ja nicht gegönnt, einen solch schönen Tod, der alten Sau. Ein paar Tage später hätte er einen Notartermin gehabt. In seinem Schreibtisch lag bereits der handgeschriebene Entwurf eines Testamentes mit seiner Unterschrift. Das ist mir leider dummerweise aus der Hand und in den Kamin geflogen. Und da war es flugs nach Sekunden nur noch Asche. Stell dir vor, da wollte er irgend eine junge Nutte, seine Geliebte, mit Sicherheit strohblond und vollschlank, zum Alleinerben machen. Das hat sie mir bei seiner Beerdigung noch gesagt und nach dem ihr versprochenen Testament der alten Sau gefragt, diese Hure. Ich hab sie nur angelacht und gesagt ‚Kleine, endlich sehe ich dich Schlampe auch einmal. Ja, ja, da gibt es ein Testament. Das ist aber uralt und in dem bin ich von seinem Vermögen Universalerbin. Da beerben wir uns nämlich gegenseitig. Herzchen, musst dir also keine Sorgen machen. Du könntest doch mit so viel Geld gar nicht umgehen, wüsstest gar nicht, wie man solche Zahlen überhaupt schreibt. Süße, sei doch froh, jetzt musst du nicht ständig mit weiß Gott wie viel Millionen rechnen. So weit hättest du es mit deinem Niveau doch garantiert nicht geschafft. Von dir, meine Liebe, steht in seinem gültigen Testament leider kein Wort. Ja, ja, weißt du, wirklich geliebt hat er ja nur mich. Dich und dieses ganze verkommene Nuttengesindel hat er nur benutzt. Die Huren waren ihm oft eine nette, amüsante Freizeitbeschäftigung, die ich ihm sogar noch empfohlen und oft sogar besorgt hab, wenn ich keine Lust hatte. Ja, Kleine, so schaut es aus. Da wirst du jetzt wohl noch ein paar Jahrzehnte weiter arbeiten müssen.’ Die hätte mich am liebsten sofort abgestochen. Na ja, der Alleinerbe, das bin ja jetzt ich. Das ist nur gerecht. So gibt es keine Probleme. Wie ich mit ihm verheiratet wurde, war das ein armer Scheißer. Ornella, er war aber ein Conte (Graf), uralter römischer Adel. Und Papa hat ihn kräftig ‚gefördert’. Du glaubst gar nicht, was die alte Sau so alles zusammengerafft und vermehrt hat. Dass er auch geschäftlich so eine brutale, kaltschnäuzige Sau war, fast schon ein Verbrecher, Cosa nostra, ’Ndrangetha, Sancta Corona Unita und Camorra mein ich. Da wusste ich, dass er Kontakte hatte, aber solche Dimensionen. Mir kann es recht sein. Jetzt gehört mir alles, nicht nur das von der Gütertrennung her, die wir bei der Hochzeit gemacht hatten. Bei den Zahlen und Objekten, die mir da an Vermögen in Italien, in der Schweiz, Monaco, Lichtenstein und sogar in Singapur präsentiert wurden, ist sogar mir noch schwindlig geworden. Ja, ja, ein raffinierter Hundling war er ja, aber leider eine total dekadente und degenerierte, alte und vor allem unvorstellbar korrupte Sau. Aber der Adelstitel ist ja auch nicht schlecht. Um den hab ich dich schon in der Schule immer sehr beneidet. Ornella, seit ich das jetzt alles weiß, bin ich wieder sehr gläubig. Da war eine höhere Macht, eine ausgleichende Gerechtigkeit dazwischen. Sonst wäre das nie so gelaufen und ich hätte auch nicht sein handgeschriebenes Testament zufällig gerade noch rechtzeitig gefunden. Ohne den Vögelwahn dieser alten Sau müsste ich seine Existenz heute noch ertragen. Und als Witwe müsste ich mit einem Minimalanteil von seinem Vermögen mich zufrieden geben, wenn er das Testament ein paar Tage später tatsächlich noch geändert hätte. Da waren doch bestimmt seine speziellen Pillchen mit im Spiel, die ihm den Garaus gemacht haben? Friede der Asche dieser alten Sau. Jetzt hat er den Arsch endlich zugekniffen und ausgevögelt. Könnt ja sein, dass da was in seinem Lieblingsvino war, was sich mit den Pillen nicht vertrug, wer weiß, hahaha. Wie die Nutte wahrscheinlich wusste, dass sie ihn beerbt, hat sie ihn vermutlich mit so einem Herzmittelchen, zu viel Insulin oder einer Potenzpille mit dem Nitrospray abserviert und wollte an das Geld. Die Trauerzeit werde ich inoffiziell ein wenig abkürzen. Jetzt wird zum Leben angefangen. Ich bin 39, also im besten Alter, und richtig gierig nach einem Mann, ja, so einen rrrrichtigen Mann. Und jung muss er sein und mir Kinder machen. Verlass dich drauf, jeden Tag und morgens, mittags und abends. Ja, Ornella, ich beneide dich sogar grenzenlos, gönne ihn dir aber von Herzen, fast zumindest. Na und, ich bin halt eben auch nur eine Frau. Historiker ist er? Du hast es gut. Du hast den rund um die Uhr im Palazzo unter Kontrolle weil er immer in dem alten Zeug herumschnüffelt. Ornella, meine Gedanken bekommen mit deinem Besuch ja auf einmal eine besonders stabile Grundlage. Wenn du das mit einem so jungen Kerl machen kannst, gelingt mir das schon lange, meine Süße. Also ab sofort voll drauf. Wo läuft denn so was frei herum? Wo findet man denn so was? Bitte sag es mir“ lachte sie.

„Geht dich nichts an. Ich sorg schon dafür, dass er nicht auch noch wo anders ständig herumschnüffelt. Der kriegt immer was er will und braucht. Da sorg ich schon dafür, dass er mir nie mit vollen Samenblasen aus dem Haus geht. Er ist übrigens kein Römer, kommt aus ärmsten Verhältnissen. Die Mutter und Geschwister wohnen in einem Bergdorf irgendwo in den Abruzzen. Der süße Junge ist perfekt, ideal, wirklich ein Traummann, weißt du, so groß, schlank, stark, sehr sportlich und sehr hübsch, einfach ein toller Mann und charakterstark. Und ein brillantes Köpfchen hat er auch. Heißblütig kann er auch ganz schön sein. Das ist gut. Das mag ich sehr. Der größte Vorteil ist, dass er für mindestens vier Jahre Vaters verschiedene Sammlungen durchforsten, ordnen usw. muss und damit praktisch überhaupt nicht aus dem Palazzo kommt. Ursprünglich hätte ich den ganzen Krempel am liebsten zur Müllverbrennung bringen lassen. Allein die Bibliothek blockiert fast ein ganzes Stockwerk. Hast recht, ein Mann muss sein Weib beherrschen. Ich beherrsche ihn natürlich auch, mit meinen tollen Spielsachen. Das hab ich sofort gespannt, dass er darauf total steht. Gianna, was ich seit Vaters Beerdigung durchmache, kannst du dir nicht vorstellen. Der Kerl hat mir von der ersten Sekunde an mein Herz gestohlen. Alles hat er mir gestohlen, meine Gefühle, meine Gedanken, einfach alles. Der Schurke macht mich seit ein paar Wochen total fertig. Ich kann nicht mehr schlafen, mich treibt es den ganzen Tag nur in diesem blöden Palazzo herum, weil ich ihn sehen, in seiner Nähe sein muss. Das Gestüt und meine Pferde interessieren mich gar nicht mehr. Nichts interessiert mich mehr, nur noch dieser Mann, dieser verdammte Kerl. Und ich mache und sage immer genau das Falsche, weil mir bei seinem Anblick immer das Herz in die Hose fällt. Da weiß ich einfach nicht mehr, was ich sagen soll. Wenn ich den nur sehe oder gar vor ihm stehe, ist bei mir alles in Flammen, furchtbar!“

Gianna lachte „Ist doch herrlich, dort unten auch?“

„Ja, wenn du es so genau wissen willst. Mein Gott, wie kann man nur so neugierig und so sexistisch sein. Du denkst scheinbar immer nur an das Eine. Gianna, das nennt man notgeil. Mädchen, du bist furchtbar ordinär, gewöhnlich. Meine Liebe, sag ich doch, ich bin auch nur eine Frau, und im Vergleich mit dir immerhin noch ein paar Monate mehr im gebärfähigen Alter, wie du weißt. Unglaublich, ich bin den ganzen Tag nur dingsbums, auf den Jungen. Wenn der neben mir ist, laufe ich richtig aus, schrecklich, was der für eine Wirkung auf mich ständig hat. Ich brauch deshalb neuerdings paketeweise Slipeinlagen, mehrfach am Tag eine. Und es wird immer schlimmer. Bitte, bitte, sag das aber niemand. Das bleibt unter uns. Ich weiß außer dir sonst niemand, mit dem ich darüber reden könnte. Gianna, ich sag es dir nochmal. Ich bring dich um, wenn du gegenüber einer Menschenseele auch nur eine Andeutung machst. Der Junge hat auf mich die Wirkung von einer Tonne Aufputschmitteln, vertausendfacht meine Libido. Ich koche, brenne, glühe und wer weiß was noch in Herz und Seele, in meinem ganzen Körper den ganzen Tag. Und ich kenne nur noch Eines‚ wo ist er, was macht er, mein süßer Geliebter, wie geht es ihm, wie komme ich ein paar Zentimeter näher an ihn heran’, ich meine gefühlsmäßig. So geht es jeden Tag, morgens der erste und abends der letzte Gedanke, wenn ich überhaupt noch schlafen kann. Und nichts rührt sich. Bei ihm rührt sich sicher jede Menge. Das wäre ja ein Wunder. Den ganzen Tag nur pornografische Bilder, Gemälde, Grafiken und Plastiken, dazu noch Regale voll alter Bücher mit den obszönsten und derbsten, schmutzigsten Pornografischen Geschichten und Grafiken. Er sieht den ganzen Tag nur Obszönitäten, geile Säue und noch geilere Huren, Abartigkeiten in allen Variationen. Gianna, die kennst selbst du nicht als die große Sexexpertin“ lachte sie. „Weißt du, Ich glaub, er ist sogar ein ganz besonders heißblütiger Italiener, weißt du, so ein Sizilianertyp. Man sieht es an der Gier, die mir ständig aus seinen Augen förmlich entgegen springt. So, wie er mich immer ansieht, denkt er garantiert immer nur an das Eine, reißt er mir bei jeder Begegnung unentwegt die Kleider vom Leib und legt mich um. Mein Gott, ich möchte nicht wissen, was er mit mir schon alles in seinen Gedanken gemacht hat, hoffe ich doch. Doch, doch, das hat er, tausendprozentig. Ich bin ja schließlich auch eine heißblütige Römerin wie du. Eine gewisse Gianna, die im Gymnasium alle Klassen neben mir saß, eine perfekte Sexualberaterin, hat mir da schon als junges Mädchen alle Geheimnisse um die Männer und den ‚Vesuv’ der Frauen beigebracht, wenn du dich entsinnst? Ich hätte nur damals etwas besser zuhören sollen. Heute bereue ich das, ja, leider. Bei dir hieß das ja nicht Sex, sondern ‚Vulkanologie’. Gott sei Dank muss ich sagen. Ansonsten wäre ich ja einem solchen Kaliber erst recht total hilflos ausgeliefert und meine Gedanken wären nur noch von den Gefühlen beherrscht. So reicht es zumindest manchmal noch für ein paar nüchterne Gedanken.“

Gianna grinste „Ja, Sexualberatung, hat wahnsinnig Spaß gemacht, war allerdings nur ein Bruchteil dessen, was wirklich wichtig ist, weil uns allen die Praxis vor allem mit den Männern gefehlt hat. Da war ich die einzige, die mit noch keinen zehn Jahren schon bestens mit den Dödeln der Jungs umgehen konnte. Dafür hat damals mein vier Jahre älterer Bruder und seine Freunde im Freibad ständig in den Ferien gesorgt. Mein Gott, wenn ich daran zurück denke. Die Jungs wären garantiert alle in einer Erziehungsanstalt gelandet, wenn das herausgekommen wäre. Und mich hätten sie wahrscheinlich zu meiner strengen Großmutter nach Mailand gebracht oder ständig in den Keller weggesperrt. Das Internat und meine brave und bigotte Freundin und jahrelange Banknachbarin Ornella war da meine Rettung. Du hast mir damals klar gemacht, dass ja schließlich logischerweise vor der ersten Regel die erste Fruchtbarkeit kommen muss. So weit hatte ich nicht gedacht. Da ist mir erst klar geworden, was ich für ein Glück hatte. Meine Angst vor einem Kind hatten die Jungs bei ihrer verdammten Spritzerei nämlich immer damit beruhigt, dass ich dazu ja schließlich zuerst einmal meine Regel haben müsste. Ab da hatte ich für längere Zeit die Schnauze voll. Bis auf dich waren wir alle irgendwie richtig total sexualisiert. Der Sex, soweit es den offiziell überhaupt gab, war nicht nur im Biologieunterricht unser aller Lieblingsthema. Wir waren damals ja schließlich noch im Zeitalter der Biene und der Blüte. Ich war die einzige, die alles kannte und wusste und noch dazu krankhaft neugierig war, wie wir merkten, was da im Kloster alles so lief. Es war damals fast etwas aufregend meiner besten Freundin Ornella, die immer so schüchtern und scheu war, und den Klassenkameradinnen beizubringen, was Sache ist mit diesen Mistkerlen, die einem ganz schön zusetzen können. Natürlich sind sie unverzichtbar. Es geht nicht ohne sie. Aber noch wichtiger muss doch für uns Frauen der eigene Vulkan sein, dass der besonders kräftig explodiert und dafür die Kerle richtig benutzen. Wenn es der Richtige ist, ist das ja wunderschön, aber bei mir … Ach Gott, lassen wir das. Sonst muss ich mich nur wieder über die verschenkten Jahre mit meinem perversen Zausel, dieser verdammten, alten, geilen Sau, ärgern. Unterhalten wir uns über deinen süßen Jungen. Ich seh schon, ich muss dir etwas auf die Sprünge helfen. Wow, Ornella, also, wenn er halbwegs normal ist, müsste er doch irgendwann einmal austicken und über dich herfallen. Von alleine läuft da fast nichts und Fehler darfst du bei einem solchen Eroberungsfeldzug auch nicht machen. Er ist, sagst du, nämlich charakterstark. Also wird er nicht ausflippen, immer formvollendet dir gegenüber treten. Fehler kannst du machen, wenn du ihn an deine Kette gelegt, in deinem Käfig hast. Die Männchen kommen nicht einfach wie in der Steinzeit zu den Weibchen, schleifen sie zu ihrem Fell und sagen, dass sie jetzt vögeln wollen. Pass auf, Ornella, du musst ihn gezielt, richtig geplant, vor dir hertreiben. Und in der richtigen Sekunde knallst du ihn blitzschnell ab. Noch besser, vergiss doch einfach dein Höschen anzuziehen und lass dich fallen, natürlich auf eine Couch oder gleich ins Bett oder zumindest in seine Arme. Leg ihm einfach die Arme um den Hals und lass ihn nicht mehr los. Was glaubst du, wie schnell er nur noch deine Lippen haben will, alle, verstehst du, alle, fünf Sekunden die oben und danach fünf Stunden gleich die unteren. Und die gibst du ihm, lässt ihn in die glühende Lava deines Vulkans springen, und stöhnst dabei schon mal die Ouvertüre. Na ja, kannst dich ja auch auf den Boden oder einen Tisch legen. Mein Gott, in der Not muss man da schon mal etwas flexibel sein. Peng, und der Süße arbeitet schon zwischen deinen Schenkeln. Wenn bei beiden die Frisur zwischen den Beinen brennt, ist doch die Lokalität sowieso wurst. Wirst sehen, in der gleichen Sekunde ist er verloren. Und wenn du es richtig anstellst, ist er das, so lange du das willst.“

„Noch ein bisschen mehr von deinem Stolz und deiner unterkühlten Unnahbarkeit musst du allerdings schon opfern, und ein klein wenig ein gefallenes Mädchen, eine kleine geile Nudel werden, richtig sein. Sonst tut sich da gar nichts. Du hast da viel zu viel Hemmungen. Na ja, die Erfahrung fehlt dir halt. Du warst schon immer ein unbedarftes Hascherl, immer brav und so keusch und dauernd unterkühlt gegenüber den Jungen und Männern. Ja, so dämlich warst du und bist du offensichtlich nicht mehr. Ich gehe jede Wette ein, dass du sogar noch Jungfrau bist, stimmts …?“ Ornella nickte verschämt „Ja, ja, stimmt, fast noch, viel war da nicht los. Ist zumindest Jahrzehnte her!“

„Was heißt denn ‚fast noch’?“

„Es war Anfang des Studiums. Wir waren beide unerfahren. Mit dem war ich etwas länger zusammen und hab ein paar Mal gevögelt. Das war es. Vater hat mich dazu gezwungen, dass ich mich von ihm trenne; und die Mutter auch. Er war nicht standesgemäß. Auf dem Gestüt war tote Hose. Wie sollte ich wohl da draußen einen Kerl kennen lernen?“

Da musste Gianna jetzt schallend lachen „Mein Gott, Ornella, ‚etwas her’, mit dem Studium hast du vor 20 Jahren begonnen. Was bist du blöde, du weißt ja gar nicht, was du alles versäumst hast. Du warst schon bei der Überreichung der Abschlusszeugnisse damals wahrscheinlich noch die einzige Fast-Jungfrau.“

„Was glaubst du denn, Gianna, mit ihm würde ich alles ganz schön rasant nachholen. Ein kleines Problem ist, dass die Gefühle momentan vermutlich noch etwas einseitig sein könnten. Beim ihm kenne ich mich nicht aus, kann ihn nicht einschätzen. Da fehlt mir einfach die Erfahrung. Er interessiert sich für mich, sehr sogar und frisst mich mit seinen Augen förmlich ständig auf. Andererseits denke ich ständig, ich muss diesen Kerl erst noch für mich interessieren, von mir überzeugen, verstehst du? Das ist verdammt schwierig, vor allem, wenn man vom Tuten und Blasen, so wie ich, keine Ahnung hat. Er hat sie, tausendprozentig, ist aber bestimmt kein Casanovatyp. Ich werde noch wahnsinnig, wahnsinnig. Und das geht jetzt schon seit über zwei Wochen. Der verdammte Kerl macht mich fertig. Seit der ersten Sekunde verfolgt er mich, total. Jetzt, hier bei dir, denk ich unentwegt, was er wohl gerade wieder macht, ob er mit einer anderen Frau telefoniert, oder mit einem Mädchen vom Personal schäkert, bei denen seine Augen spazieren gehen lässt, irgendwo in die Stadt gegangen ist und eine anmacht, flirtet. Alles dreht sich nur noch um ihn. Diese wahnsinnige Sehnsucht ist einerseits so unbeschreiblich schön, weil man genau den richtigen, diesen einzigartigen Mann auf der ganzen Welt, gefunden hat. Andererseits ist sie gleichzeitig auch wieder so unbeschreiblich grausam. Auch die Angst um ihn, die Eifersucht, das tut alles so furchtbar weh. Und es wird immer schlimmer. Kann es das denn geben, dass man sich nach einem solchen verfluchten, geliebten Mann so furchtbar sehnt, alles, wirklich alles, in einem brennt, glüht, man sich verzehrt nach so einem Scheißkerl; und das den ganzen Tag. Ich kann nicht mehr schlafen, nichts mehr denken, nichts mehr arbeiten. Manchmal geht mir sogar die Luft aus, wenn er in meine Nähe kommt. Den ganzen Tag hab ich nur noch ihn im Kopf.“

Gianna grinst nur noch „Sehnsucht, zwischen den Beinen doch sicher auch, oder? Hahahaha, natürlich gibt es das, im Ausnahmefall. Das nennt man totale Liebe. Ich weiß keine aus unseren Kreisen in Rom, die das so erlebt hat. Die wurden, wie ich, alle ebenfalls verkuppelt. Deren Ehemänner, wie auch mein – Gott sei Lob und Preis – Verblichener, die alte, geile Sau, betrügt und belügt sie von Anfang an. Mit zunehmendem Alter werden die Pferdchen, die er finanziert, zwar etwas weniger, aber er betrügt unentwegt, hat und finanziert seine feste Geliebte. Zu Hause schwängert er ein paar Mal die Alte, und das war es dann. Für den Sex sind seine Nutten zuständig. Für die gibt es nichts, was die ihm nicht geben. Die scheißen diesen Schweinen sogar in den Mund oder lassen sich von einem Eselshengst bespringen weil ihn das so aufgeilt. Und die Frau betrügt ihn gleichzeitig auch. Zur Not macht sie es mit dem jungen Chauffeur, dem Gärtner, dem Sohn des Gärtners oder lässt sich vom Hausdiener in ihrem Bett stundenlang schön bedienen, wenn der Alte bei seinen Schlampen weilt. Mein verkommenes Wildschwein weilte dort täglich, die alte Sau. Zwei Frauen aus dem Club weiß ich, die lieben sogar Frauen, was heißt Frauen, das sind Mädchen, mit denen sie es treiben, die sind 15 und 20 Jahre jünger. Und diese jungen Dinger lassen sich von denen aushalten. Eine meiner Kundinnen treibt es mit einem Gigolo und einem Dienstmädchen, je nach Gelüsten. Sie schaut auch gerne zu, wenn der Gigolo das junge Ding vernascht und beim zweiten Mal über sie selbst brutal herfällt. Genug Sprit hat er ja in seinem Alter dafür. Und zwei, weiß ich, dass sie es mit wechselnden Männern treiben, also auf römisch gesagt, notgeil sind, nein, nymphoman sind, beide benutzen und ihre grenzenlose Langeweile damit ausfüllen.

Nur ich habe meist keusch und brav gelebt, bin von morgens bis abends hier gewesen und hab bis auf ein paar Ausnahmen meinem nichtsnutzigen Alten auch noch zugesehen, alles verständnisvoll ertragen, obwohl ich sehr genau wusste, wer die Damen waren. Ich weiß, das war immer schon das Schicksal der römischen Frauen. Außer mit dem fast 17-jährigen war da fast nie etwas. Den hab ich im Büro verführt. Blitzschnell hatte der kapiert, dass ich nur für ihn kein Höschen an hatte. Ich hab die Tür abgesperrt, ihm beim Ausziehen etwas geholfen und schon war er überredet und es ging auf dem Schreibtisch rund. Da wollte ich nur wissen, ob ich es noch kann, das Verführen. Da wollte ich einfach wieder einen ordentlich drinnen haben. Dabei blieb es aber nicht. Jeden Tag etliche Male, das hält aber keine Frau auf Dauer aus. Der war unersättlich. Die ersten Wochen ging der erst nach dem zwölften Mal aus mir wieder raus. Das war Wahnsinn. Der konnte und wollte stundenlang. Logisch, ich war ja auch seine erste Frau. Der hat mich zwar wund gerammelt, aber das war kein richtig schöner Sex. Da fehlten die Gefühle, das Verliebt sein, die Sehnsucht. Das war noch kein richtiger Mann. Moment, hab ich das richtig gehört? Du hast den Kerl noch gar nicht in deinem Käfig, musst ihm erst noch beibringen, was für ihn gut ist, was er tun muss? Also ist der Wunderknabe noch gar nicht dein Stecher? Er soll es erst noch werden? So, so! Ornella, das eröffnet ja ganz neue Perspektiven, hahahaha. Weißt du was, ich werde dich morgen besuchen, dann kannst du ihn mir ja einmal zeigen, was meinst du?“ lachte die Freundin. „Vielleicht kann ich dir ja ein paar Tipps geben und dir helfen. Ich leg den in fünf Minuten flach und nehme ihn gleich mit. Ich bin noch nicht aus der Übung, wäre bestimmt eine schöne Trainingsstunde für die arme, vernachlässigte Gianna!“

Wütend konterte Ornella „Gianna, bleib bloß weg, du geile Schlampe, das kannst du dir sparen. Ich kenne dich, meine Liebe. Den will ich, verstehst du, will ICH, und zwar unbedingt und unter allen Umständen und ohne die zwischenzeitlichen Fingerabdrücke eines anderen Weibes daran. Den kriegt keine andere. Der wird mein Herzog. Ich bring dich und jedes andere Weib um die Ecke, das ihm zu nahe kommt. Das ist ein Schwur. Jeder anderen kratze ich die Augen aus, verstehst du das? Mein Gott, alles würde ich für ihn tun. Das ist er nämlich, dieser eine. Entweder den oder keinen, verstehst du? Genau der ist es.“ Ornella begann zu heulen.

Gianna nahm sie in die Arme und sagte leise „Du kriegst ihn schon, deinen Süßen, deinen Angebeteten. Mein Gott, das ist doch nur ein Mann, mit so einem Ding zwischen den Beinen. Da musst du doch nicht gleich ausrasten. Leg ihn um, benutze ihn nach Bedarf, zapf ihn ab, saug ihn aus, lass dir meinetwegen wegen einem Erben auch einen dicken Bauch stopfen. Und ansonsten, wenn du seiner überdrüssig bist ‚ex und hopp’ gemacht. Der nächste ist vielleicht noch zärtlicher, hat einen noch fleißigeren Schwanz, streichelt dich noch liebevoller, gekonnter. Mädchen, das ist doch wichtig, dass er etwas für dich und deinen Körper tut und du deine Freude dadurch hast und natürlich schön brav regelmäßig seinen so kostbaren Saft bekommst. Aber deshalb muss man ihn doch nicht gleich zu einem Gott erklären. Du verehrst den ja wie so einen Guru als ob er der vollkommene Mann wäre. Ornella, den gibt es nicht. Der hat auch ein paar Schattenseiten, eine sehr schweinische, eine sehr schmutzige Fassade. Alle Hetero-Männer sind ab ihrer Geschlechtsreife totale Deckbullen und Säue. Merk dir das, Deckbullen, die hirnlos und primitiv sind, aufspringen und die Frau decken wollen und sonst nichts. Die kennst du nur nicht, das besonders schweinische haben sie wirklich alle, deiner auch. Das Stopfen und möglichst viele Weiber schwängern ist ja auch schließlich ihre wichtigste Aufgabe in der Welt. Bitte widersprich mir nicht. Obwohl, wenn es nicht ausartet, war das eigentlich immer sehr schön, hat Spaß gemacht. Ja, und so, wie ich mich fühle, wird es mir sehr bald schon mehr denn je Spaß machen. Und ich werde garantiert alles tun, was er sich wünscht, ihn glücklich machen.“

„Eine schweinische, schmutzige Fassade meinst du? Nein, die hat er nicht. Und wenn, wird sie mir bestimmt sehr gefallen, weil bei einem geliebten Menschen überhaupt nichts stört. Der ist wirklich so, einfach so … ach, du verstehst das nicht, weil du solche Gefühle noch nie erlebt hast und einem solchen Mann begegnet bist. Da kannst du doch gar nicht mitreden.“

„Ornella, jetzt Mal langsam, komm zurück auf den Boden. Du bist ja noch naiver als ein Teenager. Wie kann man nur so verliebt, richtig verrückt nach einem Knallkopf sein. Benutzen musst du ihn. Und wenn du ihn nicht mehr brauchst, suchst du dir einen Neuen. Einen Lover heiratet man doch nicht, schon gar nicht, wenn er ein Lohnabhängiger und Habenichts ist, und wenn man selbst eine stinkreiche Prinzessin ist, d.h., jetzt bist du ja die Herzogin, Frau Herzogin, oder wie sagt man ‚Eure Hoheit, ja, Hoheit’ oder so ist?

Ornella schluchzte nur „Scheiß auf Reichtum und Herzogin. Ich will diesen Jungen, für mich, für mein Leben. Ich liebe ihn so sehr …Ich will ihn, ich will ihn, verdammt, ich liebe ihn doch so sehr!“ Regelrechte Tränenbäche rannen ihr dabei erneut über die Backen.

Teufelin wird zum Engelchen

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