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Der ganz normale Wahnsinn

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Heute befinden sich jedoch viele von uns in dauerhaftem Stress. Stellen Sie sich vor, Sie haben es wirklich eilig, weil der Kindergarten gleich schließt, aber Sie stehen im STAU. Wenn Sie befürchten müssen, dass Ihr Kind als einziges noch nicht abgeholt ist und die Erzieher Sie mit langen Gesichtern empfangen werden, kann es gut sein, dass Sie diese Situation STRESST. Dann fährt Ihr Körper die komplette Stressreaktion ab, inklusive erhöhtem Herzschlag, Hormonspiegel, reduzierter Verdauung und Deaktivierung des präfrontalen Cortex. Gut möglich, dass Sie in dieser Situation einen anderen Wagen schneiden, fluchen, einen Radfahrer übersehen oder sich sogar verfahren, weil Ihr Verstand aufgrund der Stressreaktion nicht mehr gut funktioniert.

Jetzt erreichen wir den Kindergarten mit letzter Not, aber wir haben den Stress dabei nicht abgebaut. Wir saßen ja »nur« im Auto, haben uns also nicht bewegt. Wenn jetzt das Kind quengelt oder beim Losfahren aus Versehen seine Brotdose auf dem Rücksitz ausleert, kann es gut sein, dass wir gestresst reagieren und Dinge tun oder sagen, die wir normalerweise nicht tun würden. Denn wir sind immer noch in unserer körperlichen STRESSREAKTION gefangen und können nicht mehr klar denken. Wenn wir uns nicht körperlich bewegen, wird es eine Weile dauern, bis die Hormone abgebaut sind. Kommt jetzt ein neuer STRESSREIZ hinzu (»Wir haben die Badesachen für den Kinderschwimmkurs vergessen und müssen noch schnell zu Hause vorbei, das wird eng!«), dann sind wir plötzlich im Dauerstress.

Erziehen ohne Schimpfen

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