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Kapitel 1

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2018:

Ich wachte langsam auf.

Ich konnte richtig spüren, wie ich wieder zu mir kam. Wie das dämmrige Traumgebilde, in dem ich zuvor gefangen war, der Realität wich. Mein Körper fing an, die Umgebung um mich herum zu erspüren. Ich lag auf etwas Weichem, Flauschigem. Wenn ich mich leicht zur Seite drehte, gab mein Untergrund nach und passte sich meiner Bewegung an. Ebenso wie es eine gute Matratze tun sollte. Ich war nicht zugedeckt, aber der Raum war angenehm warm. War ich in einem Raum? Auf jeden Fall irgendwo drinnen. Es war absolut still um mich herum. Ich konnte kein einziges Geräusch hören. Keine typischen Autogeräusche von der Straße vor dem Haus oder Hundegebell, wie man es sonst in der kleinen Ortschaft, in der ich lebte hören konnte. Absolute Stille. Langsam kam wieder Leben in meinen Körper und in meinen Geist. Es fing an zu rattern. Niemals ließen mich meine Gedanken in Frieden. Nicht mal im Schlaf. Doch wenn ich schlief und langsam erwachte, spürte ich noch, wie jedes einzelne Wort nur gedämpft an die Oberfläche kam. So als würde jemand ein Kissen drauf drücken. Die Leichtigkeit in der ich mich befand während der Schlaf mich umhüllte, wich nun langsam den harten Zügen der Realität. Alles wurde klarer und deutlicher. Gefühle traten in ihrer ganzen Unbarmherzigkeit auf und empfingen mich wie eine alte Freundin. Ich versuchte, mich noch einen Moment lang auszuruhen, noch einen kurzen Moment lang einfach zu flüchten, vor dem Erwachen.

Doch dann schlug ich die Augen auf.

Ich war an einem mir vollkommen unbekannten Ort.

Im ersten Moment glaubte ich noch zu träumen. Vielleicht schlief ich ja doch noch und dies hier war nur eine ziemlich heftige Art zu träumen. Die Art Traum, in der alles so real erscheint. Ich hatte mal etwas darüber gelesen, meinte ich mich zu erinnern. Es sind Klarträume. Der Träumer ist sich dessen bewusst, dass er gerade träumt und kann die Träume steuern. Doch ist es tatsächlich derart realistisch? Ich setzte mich langsam auf. Es fühlte sich alles so real an. Ich war wach, ich träumte nicht. Zum Test kniff ich mich selber ziemlich doll in den Arm und es tat auch wirklich weh. Ich konnte Schmerz empfinden. Bisher war ich in meinen Träumen ausschließlich in der Lage gewesen, seelischen Schmerz zu spüren. Ich hatte Träume, in denen ich traurig war und dieses überwältigende Gefühl des Schmerzes, wenn man etwas oder jemanden verliert, konnte ich überdeutlich fühlen. Wenn ich erwacht war, hallte es noch den ganzen folgenden Tag in mir nach. Doch körperlichen Schmerz konnte ich bisher nie in einem meiner Träume empfinden. An der Stelle, an der ich mich gekniffen hatte, konnte ich noch die Abdrücke meiner Fingernägel erkennen. Ich saß auf einem ziemlich großen Himmelbett. Die Vorhänge waren seitlich ans Bettgestell gebunden worden, sodass ich in den Raum blicken konnte. Rechts von mir war ein großes Fenster, kachelförmig aufgeteilt. Es waren viele kleine Glasquadrate und oben war das Fenster abgerundet. Es fiel nur schwaches Licht hinein, so als wäre der Himmel wolkenverhangen. Vor mir erstreckte sich ein langer Raum, an dessen Ende ein Kamin fast die gesamte Wand einnahm. Es brannte kein Feuer im Kamin. Etwas schräg vor den Kamin platziert stand ein ziemlich altmodischer Ohrensessel in einem dunklen Grünton. Davor war ein kleiner runder Tisch, auf dem drei große Kerzen brannten. Eigentlich war hier alles ziemlich altmodisch eingerichtet. Alles in Erdfarben gehalten. Die Decke auf meinem Bett war braunrot und tatsächlich sehr flauschig und schwer. Der restliche Bettbezug war creme-weiß. Vor dem Bett und beim Kamin lagen sehr große Teppiche mit orientalisch aussehenden Mustern darauf. Der Boden bestand aus dunklem Parkett. Links von mir fand ich zwei Türen. Eine war fast direkt auf Betthöhe und eine hinten beim Kamin. An den Wänden hingen große Gemälde mit finster dreinschauenden Menschen aus vergangenen Zeiten.

Nachdem ich den ersten Schock, an einem fremden Ort zu sein, so gut wie überwunden hatte, stand ich langsam auf und ging auf die Tür zu, die neben dem Bett war. Sie war verschlossen. Ich war hier eingesperrt. Vielleicht ging die andere Tür hinten auf? Ich lief auf den Kamin zu. Der Raum war durch einen halb zugezogenen Vorhang abgetrennt. Dadurch hatte ich vom Bett aus die Essecke nicht sehen können, die auf der rechten Seite stand. Ein weiteres Fenster von derselben Größe war zu sehen, vor dem ein großer Tisch aus Eichenholz stand. Die vier Stühle, die den Tisch umrundeten, sahen allerdings nicht sehr bequem aus. Die Rückenlehne war nicht gepolstert, sondern bestand aus zwei übereinander liegenden Querbalken, die kunstvoll verdreht waren. Da würde ich mich mit meinem knochigen Rücken schon mal nicht anlehnen können. Auf dem Tisch stand ein großer Korb mit Obst darin. An der Wand neben dem Kamin war ein sehr hohes Bücherregal. Überhaupt war die Decke sehr hoch. Selbst mit einer Leiter, würde man sie nicht berühren können. Ich steuerte die hintere Tür an und stellte fest, dass sie ebenfalls verschlossen war. Der Türgriff bestand, wie der von der ersten Tür neben dem Bett, aus einem großen Messingflügel. Langsam stieg eine gewisse Panik in mir auf. Die Art Panik, die man in verschlossenen, fremden Räumen eben bekam. Obwohl mir die ganze Situation noch immer surreal vorkam, breiteten sich die natürlichen Überlebensinstinkte aus. War ich entführt worden? So sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich nicht daran erinnern, wie ich hierhergekommen sein könnte. Lag es vielleicht an der Panik, oder hatte ich irgendwelche Betäubungsmittel verabreicht bekommen, die zu einem Blackout geführt hatten? Ich ging hinüber zu dem Fenster, vor dem der Esstisch stand und sah hinaus. Man konnte sehr weit nach unten schauen. Der Raum, in dem ich mich befand, lag offensichtlich fast unter dem Dach.

Wenn man sich hier hinunterstürzen würde, konnte man auf keinen Fall überleben. Ich sah nirgendwo einen Griff, mit dem man das Fenster öffnen konnte. Da war keiner. Dieses Fenster, ebenso wie das andere, schienen gar nicht auf zu gehen. Welchen Sinn hatte es denn, ein Fenster zu haben, wenn man keine Frischluft ins Zimmer lassen konnte? Gab es hier keinen Griff, damit ich nicht rausspringen konnte? Vielleicht nur, um mich hier gefangen zu halten? Oder ging dieses Fenster einfach generell nicht auf? Meine Gedanken spielten verrückt. Ich hielt mich damit auf, mir minutenlang Gedanken über die Beschaffenheit des Fensters zu machen, anstatt darüber, wie ich hier herauskommen könnte. Die Überlegungen könnte ich mir allerdings auch direkt sparen. Fenster ohne Griffe und verschlossene Türen. Keine Möglichkeit zu flüchten.

Draußen erstreckte sich ein großer Park, dessen Ende ich nicht sehen konnte, da es nebelig war. Es wirkte, wie eine Wand aus Nebel, die jegliche Sicht versperrte. Ich sah mir das Gebäude, in dem ich war, so gut es durch das geschlossene Fenster eben ging, an. Es war eine Burg oder ein Schloss, das mitten im Wald oder im Nirgendwo zu sein schien. Abgeschieden von der Außenwelt ganz weit draußen. Vielleicht völlig unbekannt und niemand hatte es jemals gesehen. Prima! Das war doch die beste Art um sich Mut zu machen. Ich musste mich am Stuhl festhalten, denn ein heftiger Panikanfall kam über mich. Ich schnappte mit zittrigen Lippen nach Luft und hatte das Gefühl, als würde mein Herz gleich aus der Brust springen. Das wurde mir jetzt alles doch ein wenig zu heftig. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Man wachte doch nicht einfach an einem fremden Ort auf und hatte keine Ahnung wie man hierhergekommen war. Eigentlich war die Erinnerung an die ganzen letzten Tage weg. Was hatte ich denn bloß gemacht? Mein Verstand versuchte mit aller Macht, die derzeitige Situation zu erfassen, doch es war wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Was war zuerst da? Oder wo war das Ende des Universums? Gab es überhaupt eins? Das konnten wir uns doch mit unserem beschränkten Geist gar nicht vorstellen. Immer noch nach Luft schnappend lief ich aufgeregt im Zimmer auf und ab, als würde das meine Situation verbessern. Doch das tat es nicht, denn ich fand keine Lösung. Im Grunde genommen konnte ich nur abwarten. Doch worauf warten? Auf meinen Entführer? Das half nicht, meine Panik zu bekämpfen. Ganz im Gegenteil. Tränen schossen mir in die Augen und ich fing unkontrolliert am ganzen Körper an zu zittern. Vielleicht war ich ernsthaft in Gefahr. Mein Leben lag in der Hand desjenigen, der mich hier eingeschlossen hatte. Ich bekam wahnsinnige Angst davor, dass jemand hier hineinkommen könnte und hoffte, dass niemand kam. Aber dann würde ich hier doch verhungern und verdursten. Das Obst würde mich jetzt auch nicht so lange am Leben halten. Es waren einige Äpfel, ich glaubte fünf Stück und eine Handvoll Weintrauben darin zu erkennen. Ich zählte auch drei Bananen und vier Birnen. Genervt über meine sinnlos im Kreis springenden Gedanken, schüttelte ich den Kopf. Ich hatte das Obst gezählt! Jetzt wusste ich genau Bescheid, wie viel Obst in dem Korb war. Wenn ich hier drin sterben sollte, hatte ich mich zuvor wenigstens gesund ernährt. Ich musste mich erst mal setzen, denn es fühlte sich so an, als wäre mein Herz gerade einen Marathon gelaufen. Davon musste es sich erholen. Ich ging wieder hinüber zum Bett und ließ mich auf die weiche Matratze fallen. Es gab mal eine Zeit, da hatte ich buddhistische Bücher über verschiedene Weisheiten gelesen. Bücher, in denen einem Sichtweisen über das Leben aufgezeigt wurden, mit denen man stressfrei und glücklich alt werden konnte. Es hatte auch wirklich geholfen. Ich wurde ein anderer Mensch. Hatte vieles positiver gesehen und es war alles irgendwie einfacher. Es bestand keine Gefahr mehr, in eine Depression zu verfallen, denn ich kam mit allem viel besser zurecht. Vor dieser glorreichen Entdeckung, steckte ich oft wochenlang in schlimmen Depressionen. Aber durch die Bücher hatte ich dann alles im Griff. Jetzt saß ich hier. Meine Atmung hatte ich zumindest wieder im Griff. Aber ich fühlte mich allein und hatte immer noch das Gefühl, gleich den nächsten Panikanfall zu bekommen. Situationen, die ich nicht kontrollieren konnte, machten mir Angst. Ich wollte hier raus und zwar sofort. Ich überlegte, ob ich mal an die Tür klopfen und mich bemerkbar machen, oder ob ich einen Stuhl gegen das Fenster werfen sollte. Den Gedanken mit dem Stuhl, verwarf ich allerdings gleich wieder. Das würde ich kraftmäßig bestimmt nicht hinbekommen. Ich hatte eher Untergewicht und bekam nicht einmal ein Gurkenglas auf. An die Türe zu klopfen, traute ich mich auch nicht, denn ich hatte Angst davor, dass jemand kommen könnte. Ich musste eine ganze Zeit lang tatenlos auf dem Bett gesessen haben, denn draußen war es bereits dunkel geworden. Das einzige Licht kam von den drei Kerzen auf dem Tisch, die immer noch brannten. Sie schafften es auch, den Raum soweit zu erleuchten, dass man noch alle Möbel gut erkennen konnte. Ich kauerte mich mit einem Kissen im Arm auf dem Bett zusammen. Ich wollte nicht einschlafen aus Angst, dass doch jemand kommen könnte und ich ihm hilflos ausgeliefert sein würde. Doch ich musste wohl doch irgendwann eingeschlafen sein.

Ein Feuer knisterte im Kamin.

In mir breitete sich ein wohliges Gefühl aus und das Geräusch der knackenden Holzscheite war sehr angenehm. Es erinnerte mich an gemütliche Winternächte in einer Holzhütte in den Bergen. Mit einem Kakao und einer Wolldecke in ein gutes Buch vertieft, während draußen Schnee liegt und es bitterkalt ist. Noch eingehüllt von dieser wundervollen Vorstellung tauchte in mir die Frage auf: Wieso erinnerte ich mich jetzt daran? Wie kam ich darauf? Das Knistern war so real, als würde tatsächlich ein Feuer in dem Kamin hier in meinem Schlosszimmer brennen. Meine Augen waren noch geschlossen, doch mein Geist war gerade hellwach aufgeschreckt. Jemand hatte den Kamin angemacht, jemand war hier.

Ich zögerte es sehr lange hinaus, meine Augen zu öffnen. Als könnte ich mit geschlossenen Augen jedes Unheil abwenden. Wie ein kleines Kind, das denkt: wenn ich nichts sehe, dann kann man mich auch nicht sehen. Doch dann schlug ich meine Augen auf. Ich blickte direkt in die Augen eines Mannes, der neben meinem Bett saß. Er hatte sich einen Stuhl von der Essecke geholt. Er saß dort mit einem Bein übergeschlagen und den Armen auf den Stuhllehnen gestützt, und sah mich direkt an. Mein Atem stockte und der Schock gab mir das Gefühl, dass mein Herz jeden Moment aufhören würde zu schlagen. Doch selbst in dieser Situation größter Panik, schossen mir Gedanken wie: „Was für ein wunderschöner Mann“, durch den Kopf. Er hatte schwarzes Haar, welches ihm wild um den Kopf herum stand. Seine Augen leuchteten grün. Dieses intensive Grün konnte man selbst bei dem schwachen Licht im Raum erkennen. Er lächelte mich ganz leicht an. Das Lächeln spiegelte sich auch in seinen Augen wider, was ihn sehr sympathisch wirken ließ. Er trug eine schwarze Lederhose, die an den Seiten geschnürt war und eng an seinen Beinen lag. Meine Augen begutachteten diesen fremden Mann, als hätten sie ein Eigenleben. Wahrscheinlich war es nicht besonders ratsam, meinen Entführer so offensichtlich zu begaffen, doch ich konnte nicht anders. Er trug ein weißes Hemd aus vergangener Zeit. Zumindest glaubte ich, dass es aus einer anderen Zeit stammen könnte, denn es sah sehr altmodisch aus. Obwohl es ziemlich warm im Raum war, hatte er noch einen dunklen Mantel über dem Hemd an. Ich lag auf der Seite und konnte mich nicht bewegen. Gut zu wissen, dass ich in Gefahrensituationen erstarre, anstatt etwas Sinnvolles zu tun, wie zum Beispiel weglaufen oder mich wehren. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verstrich. Wie lange wir uns letztendlich einfach ansahen, ohne dass sich jemand bewegte oder etwas sagte. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ewig gefangen in diesen grünen Augen. Langweilig wurde es zumindest nicht, denn ich war immer noch damit beschäftigt, meine Angst zu kontrollieren und mich in diesen Augen zu verlieren. Schließlich stand er langsam auf und trat an das Bettende, ohne den Blick von mir abzuwenden. Ich schaffte es mich ebenfalls aufzusetzen, da ich ihn nicht aus den Augen verlieren wollte und lehnte mich gegen die Kissen. Eines der Kissen, hielt ich wie ein Schutzschild vor meinen Körper.

„Mein Name ist Adrian, ich freue mich dich kennen zu lernen, Amelie“. Seine Stimme klang so weich wie flüssiger Honig. Ich brauchte lange bis mir auffiel, dass er meinen Namen kannte. Meine Stimme fand ich nach wie vor nicht wieder. Er stand dort am Ende des Himmelbettes und sah mich weiterhin mit diesem sympathischen Blick an. Abwartend, ob ich etwas sagen wollte. Als eine für ihn angemessene Zeit verstrichen zu sein schien, sprach er weiter.

„Auf dem Tisch steht etwas zu essen und zu trinken für dich. Du hast bestimmt Hunger und Durst.“

Auf diese beiden Grundbedürfnisse hatte ich bisher gar nicht geachtet. Doch das leise Grummeln in meinem Magen verriet mir, dass ich tatsächlich Hunger hatte. An meine letzte Mahlzeit konnte ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Mein Entführer stand erwartungsvoll vor dem Bett. Aber ich machte auch weiterhin keine Anstalten etwas zu sagen. Seltsamerweise verspürte ich keine Angst mehr. Obwohl mir das selbst etwas zu vorschnell vorkam. Dieser fremde Mann gab mir vielleicht etwas zu essen und zu trinken, doch woher sollte ich wissen, dass keine Gefahr von ihm ausging? Trotz allem wurde ich ganz ruhig. Ich war selbst überrascht. Irgendetwas war mit diesem Kerl. Irgendetwas stimmte da nicht. Hatte er die Macht, andere Menschen zu verhexen? Einen gewissen Einfluss hatte er schon auf mich. Er schaffte es, dass ich mich etwas entspannte und diese krampfhafte Panik verlor. Vielleicht fühlte ich mich aber auch nur deshalb sicherer, weil ich jetzt wusste, wer mich gefangen hielt.

„Ich lasse dich erstmal wieder alleine. Iss ruhig, es ist nicht vergiftet, falls du das denkst.“

Ein verschmitztes Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Damit verließ er den Raum und ließ mich alleine. Ich ließ noch einige Minuten verstreichen, bis ich schließlich aufstand und zum Tisch ging. Dort stand ein großer, dampfender Topf mit einer Art Eintopf darin. Es roch wahnsinnig gut. Daneben lag ein frischer Laib Brot und ein Krug mit Wasser stand ebenfalls bereit. Besteck und Teller, sowie der Rest der Küchenutensilien sahen so aus, als wären sie dem Mittelalter entsprungen. Einer weit vergangenen Zeit. War ich in der Vergangenheit gelandet? Durch ein Wurmloch in der Zeit gereist? Ich schüttelte heftig den Kopf, um meine Gedanken wieder in geregelte Bahnen zu bringen. Eine Zeitreise war natürlich die Antwort meiner Fragen. Das Einleuchtendste. Dann war mein vermeintlicher Entführer nur ein Gentleman, der mich gerettet und aufgepäppelt hatte. Ich verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln. Meine derzeitige Situation war derart surreal, dass ich wohlmöglich jeden Moment anfing durchzudrehen. Ich setzte mich an den Tisch und aß diesen köstlichen Eintopf und ich starb nicht daran, weil er tatsächlich nicht vergiftet war. Ich versuchte mich zu konzentrieren um heraus zu finden, wie ich hierhergekommen war. Was hatte ich denn gemacht? Wo war ich? Was war dann?

Amelie

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