Читать книгу Abitur Deutsch für Dummies - Norbert Berger - Страница 30
Was Sie nicht mehr können müssen
ОглавлениеVieles, was Sie im Deutschunterricht in den vergangenen Schuljahren gelernt haben und wissen mussten, wird im Deutschabitur nicht mehr verlangt. Tröstlich, oder? Wenn Sie die entsprechenden Kenntnisse aber trotzdem noch besitzen, schadet es natürlich nicht.
Wortarten (Nomen, Adjektiv, Pronomen, Adverb, Präposition, Konjunktion et cetera) und Satzglieder (Subjekt, Präpositionalobjekt, Adverbialien et cetera) müssen Sie nicht mehr bestimmen können.
Arten von Nebensatz (Relativ-, Objekt-, Konsekutiv-, Konzessiv- Finalsatz etc.) müssen Sie nicht mehr bestimmen können.
Merkmale vieler epischer Kurzformen wie Märchen, Fabel, Anekdote und Sage müssen Sie nicht mehr kennen.
Mittelhochdeutsche Texte kommen im Deutschabitur nicht vor. Sie müssen diese nicht mehr lesen und ins Neuhochdeutsche übersetzen.
Die Werbung ist kein Abiturstoff mehr.
Auswendiglernen und betontes Vortragen von Gedichten gehört der schulischen Vergangenheit an.
Schreibformen (früher: Aufsatzarten) wie zum Beispiel Erlebnis- und Phantasieerzählung, Reizwortgeschichte, Bildergeschichte, Brief, Bericht, Vorgangs- und Bildbeschreibung oder Protokoll werden Sie im Abitur nicht mehr verfassen müssen.
Eine Erörterung ohne Materialbasis wird nicht mehr verlangt.
Der sogenannte »Besinnungsaufsatz«, den Abiturienten früher schreiben mussten, ist glücklicherweise seit Langem aus den Lehrplänen verbannt.
Der Besinnungsaufsatz war noch bis in die 1970er Jahre die übliche Prüfungsaufgabe im Deutschabitur. Hier ein paar Themen, mit denen sich Abiturientinnen und Abiturienten früher schriftlich auseinandersetzen mussten:
Die Natur, eine Demütigung und Erhebung für den Menschen (1875)
Ein harter Boden erzieht sein Volk (1887)
Was verstanden die Alten unter einem Helden, was verstehen wir darunter? (1890)
Inwiefern ist Herders Wahlspruch »Licht, Liebe, Leben« der eines jeden tüchtigen Menschen? (1911)
Die Bedeutung des Bauerntums im Dritten Reich (1935)
Welches sind die Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaftsordnung? (1968)
(Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr. 93 vom 23.04.2010)