Читать книгу Abitur Deutsch für Dummies - Norbert Berger - Страница 42
Untergattungen (Hauptformen) der Lyrik
ОглавлениеGedichte lassen sich in Bezug auf ihre formalen Merkmale in mehrere Untergattungen einteilen:
Balladen bestehen in aller Regel aus mehreren Strophen und erzählen eine Handlung, die oft unheimlicher Natur ist und/oder tragisch endet. (Beispiel: Johann Wolfgang von Goethe Der Zauberlehrling)
Für Goethe ist die Ballade das »Urei« der Dichtung, denn in dieser Gattung gibt es:
lyrische Elemente wie Strophen, Reim und Metrum,
epische Elemente, da eine Geschichte erzählt wird,
dramatische Elemente in Form von Dialogen.
Volkslieder bestehen aus mindestens zwei meistens vierzeiligen Strophen, sind in einfacher Sprache gehalten, weisen meist den Kreuzreim auf und sind zum Singen gedacht oder wurden später vertont. In der Romantik (siehe Kapitel 10) war diese Gedichtgattung besonders beliebt. (Beispiel: Joseph Freiherr von Eichendorff Das zerbrochene Ringlein)
Hymnen sind feierliche Lobgesänge auf eine Gottheit, einen Helden, einen Ort oder die Natur und drücken die Begeisterung des lyrischen Ichs aus. Diese lässt sich meist nicht in Strophen, Reim und Metrum pressen. (Beispiel: Friedrich Hölderlin Hymnen an die Nacht)
Eine Elegie ist eine antike Gedichtgattung, in der der Dichter meist seine Trauer oder Sehnsucht zum Ausdruck bringt. Sie besteht aus einem Hexameter und einem Pentameter. (Beispiel: Goethe Römische Elegien)
Sonette waren besonders im Barock und im Expressionismus sehr beliebt. Seien Sie »so nett« und vergessen Sie nie, dass ein Sonett aus zwei vierzeiligen Strophen (Quartette) und zwei dreizeiligen Strophen (Terzette) und damit aus genau 14 Versen besteht. In den Quartetten wird meist der Kreuzreim, manchmal auch der umarmende Reim verwendet, in den beiden Terzetten erst ein Paarreim, und dann reimen sich wieder die jeweils dritten Verse der Terzette, aber auch Kreuzreime finden sich dort. Inhaltlich beinhalten die Quartette oft die Behauptung (These) und Gegenbehauptung (Antithese), während die Terzette das Fazit oder die Synthese, manchmal auch eine Folgerung formulieren. (Beispiel: Andreas Gryphius Tränen des Vaterlands)
Oden bestehen aus Strophen, sind reimlos und drücken meist die Begeisterung des lyrischen Ichs über Privates oder Gesellschaftliches aus. (Beispiel: Friedrich Gottlieb Klopstock Oden)