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Das Tetraden Abhängigkeitsrad


In allen vier zuvor beschriebenen Ebenen sind untereinander fundamentale Abhängigkeiten zu erkennen. Die Regierungen, die Parlamentarier, die Presse und die Gesellschaft bilden ein dermaßen verzahntes Netz von Abhängigkeiten, dass man sich wundert, dass überhaupt noch Gestaltungsspielräume vorhanden sind. Wie zu erkennen ist, werden die wechselseitigen Abhängigkeiten nicht kleiner, sie werden immer größer. Die Triebfeder für diese Entwicklung ist die immer komplexer werdende Welt. Das Tetraden Abhängigkeitsrad wird dabei fester und stabiler. Die Gründe hierfür sind benannt. Die Welt wird stetig komplexer, der Überblick für den Bürger im Allgemeinen ist nicht mehr leistbar, das Fokussieren auf den eigenen Vorteil wird dadurch gestärkt. In der Tetrade erzeugen die vielen unverbundenen und unabhängigen Forderungen und Wünsche aus der Gesellschaft eine größere Abhängigkeit als die notwendige ganzheitliche Betrachtung zusammenhängender und strukturierter Themen. Denn bei größeren zusammenhängenden strukturierten Themen gibt es Notwendigkeiten, die man abgleichen muss. Es gibt also „graue“ Bereiche, die schwer, wenn überhaupt möglich, der Gesellschaft im Allgemeinen zu vermitteln sind. Die „schwarz“/„weiß“ bzw. die „ja“/„nein“ Entscheidungen dominieren.

In der Mathematik würde man von einem chaostheoretischen Ansatz sprechen. Selbst in der Mathematik ist es oft schwer in einem chaostheoretischen Ansatz eine Struktur und Ordnung zu erkennen. Wie soll dies in der aktuell gelebten Demokratie möglich sein? Das Tetraden Abhängigkeitsrad läßt sich zumindest aktuell nicht chaostheoretisch beschreiben. Die individuellen, eigenen, egoistischen Wünsche einzelner Personen in der Gesellschaft sind so dynamisch different, dass es schwer ist, wenn sogar unmöglich, hierzu eine Lösung zu finden.

Erosion und Exitus der gelebten Demokratie

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