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Entwicklung der Komplexität durch wissenschaftliche Erkenntnisse


Komplexität


Wenn die Behauptung gelten soll, die Menschen seien durch die quadratisch zunehmende Komplexität unserer Welt und durch die nur lineare Steigerung der durchschnittlichen Bildung massiv bei politischen Entscheidungen überfordert, dann sind zu allererst die Grundpfeiler dieser Behauptung zu behandeln. Diese Grundpfeiler sind logischerweise die Komplexität auf der einen Seite und die durchschnittliche Bildung auf der anderen Seite. Die durchschnittliche Bildung wird in einem nachfolgendem Kapitel behandelt.

Zu allererst ist einmal zu definieren, was Komplexität ist. Um dies näher zu veranschaulichen, sind nachfolgend unterschiedliche Definitionen aufgelistet.


„Komplexität bezeichnet das Verhalten eines Systems oder Modells, dessen viele Komponenten auf verschiedene Weise miteinander interagieren können.“{6}


„In der Systemtheorie werden komplexe Systeme durch eine Reihe charakterisierender Eigenschaften beschrieben. Die Komplexität eines Systems steigt mit der Anzahl an Elementen, der Anzahl an Verknüpfungen zwischen diesen Elementen sowie der Funktionalität und Unüberschaubarkeit dieser Verknüpfungen.“{7}


„Die Komplexität wird im alltagssprachlichen Gebrauch immer dann ins Feld geführt, wenn etwas bezeichnet werden soll, das der Mensch nicht gänzlich begreifen, vorhersehen, berechnen, steuern oder beherrschen kann. So werden beispielsweise der Klimawandel, die Entstehung von chronischen Krankheiten, die Ausbreitung des Internet oder die Entwicklungen an den Finanzmärkten als komplex bezeichnet. Oft steht der Begriff in Zusammenhang mit Problemen oder Herausforderungen, die nicht oder kaum zu bewältigen sind.“{8}


„Komplexität bezeichnet allgemein die Eigenschaft eines Systems oder Modells, dessen Gesamtverhalten man selbst dann nicht eindeutig beschreiben kann, wenn man vollständige Informationen über seine Einzelkomponenten und ihre Wechselwirkungen besitzt.“{9}


All diese Definitionen haben eines gemeinsam: Die Anzahl der Elemente entscheidet mit, wie komplex ein System zu betrachten ist. Aber auch die Wechselwirkungen der unterschiedlichen Elemente untereinander tragen zur Komplexität entscheidend mit bei. Fest steht, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse die Anzahl der Wissenselemente erhöht und somit die Komplexität steigt.

Erosion und Exitus der gelebten Demokratie

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