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Lanz spielte Schach. Er machte morgens seinen ersten Zug und abends den letzten. Es war in seinem Zimmer nicht zu übersehen. Zwei Bretter waren aufgebaut. Sie waren heilig. Niemand durfte sie berühren, erklärte mir seine Mutter. Auf dem ersten Brett spielte Lanz eine Partie Fernschach mit einem Freund aus Halle. Auf dem anderen gegen sich selbst. Ein drittes, kleineres stand zur Verfügung für mögliche, aber seltene Gegner oder für Meisterpartien, die man, wie Lanz mir persönlich erläuterte, auf ihre Güte und Gültigkeit überprüfen müsse.

Ich konnte auch spielen, immerhin so gut, dass ich nicht automatisch spöttische Blicke von ihm erntete, als wir begannen. Möglicherweise war es auch aus Freundschaft, denn er war, soviel konnte ich merken, um Klassen besser. Die Regale in seinem Zimmer waren mit Schachbüchern vollgestellt, ich hätte nie geahnt, dass es so viele gibt. Viele von ihnen waren alt, andere auf Russisch, dazu kamen Stapel von alten Zeitschriften, die anscheinend auch nur das eine Thema kannten.

Grosse Fahne West

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