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Paulo konnte man nicht entgehen. Ich nicht, Anna nicht, Philp und der ganze coole Rest nicht. Davon einmal abgesehen, dass man ihn auch brauchte, seine Kontakte, sein gutes Gesichter- und Namensgedächtnis, seinen überaus großen Bekanntenkreis. Er spielte Skat, Doppelkopf, Mau-Mau, selbst Zwicker, Poker, als es noch nicht schick war. In seinem Führerschein stand nicht Paulo, im dicken Buch unserer kleinen Gesellschaft schon. Ralf Paulsen. Paulson. Rallepaul. Rallyepaulchen. Paulo. So. Dieser Beiname war mir immer am liebsten gewesen: Mund. Weil er so viel versprach, ohne es zu halten.

Paulo war mir das erste Mal nach der Schule aufgefallen, als wir ein Spiel hatten, eine Zeitlang gab es das, die vierte Klasse gegen die fünfte, die dritte gegen die vierte und so weiter. Ich hatte um den Mittelkreis mit einigen Klassenkameraden herumgestanden. Paulo, eine drüber, sollte den Anstoß für die anderen machen, einer seiner Kumpels kam nicht, ließ alle warten. Paulo nutzte die Zeit und pinkelte auf den weißen Punkt. Er flog sofort vom Platz, was unser Klasse dennoch nicht viel nützte. Also.

Paulo hatte aktuell mindestens zwei große Fehler, so sah ich es. Erstens, er fuhr oft betrunken. Zweitens, er rief immer wieder bei Nicki an, obwohl das lange schon nichts mehr brachte. Als Ausgleich zu seinen Fehlern war er motorisiert. Fuhr Mofa, Moped, Motorrad, Auto, sobald es ging, also er es konnte. Er war ständig in irgendwelche Unfälle, Führerscheinentzüge, angedrohte Anzeigen und Pannen verwickelt. Er konnte so unglaublich quatschen. Viele andere, Philp und Morphus, Jürgen auch wahrscheinlich, aber der sagte so etwas ja nie, störte Paulos Gerede. Aber ich mochte es. Paulo hatte keine Hemmungen. Man lernte schnell Leute kennen, wenn Paulo dabei war. Ja, auch Mädchen. Also.

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