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ОглавлениеVII
1.
Ferner ist auf den Einwand hinsichtlich des Gebetes, das den Aufgang der Sonne herbeizuführen beabsichtigt116, folgendes zu erwidern. Auch die Sonne hat eine Art von freiem Willen, da sie ebenfalls im Verein mit dem Monde Gott preist; denn die Schrift sagt: „Preiset ihn, Sonne und Mond117“. Offenbar (haben) auch der Mond und folgerichtig alle Sterne (einen freien Willen); denn es heißt ja: „Preiset ihn, alle Gestirne und das Licht118.“ Wie wir nun gesagt haben119, dass Gott den freien Willen eines jeden Erdenbewohners zu irgendeinem Nutzen für die irdischen Verhältnisse verwendet, und so diese zweckmäßig eingerichtet habe, ebenso muß man (auch) annehmen, dass er durch den freien Willen der Sonne und des Mondes und der Gestirne, der unveränderlich und sicher, beständig und weise ist, „den ganzen Schmuck des Himmels120“ und die dem Weltall harmonisch (eingefügte) Bahn und Bewegung der Gestirne angeordnet habe. Und wenn ich, wo es sich um den freien Willen eines anderen handelt, nicht vergeblich bete, so wird dies um so viel mehr der Fall sein bei dem freien Willen der am Himmel zum Heil für das Weltall den Reigen tanzenden Sterne. Nun aber ist über die Erdenbewohner zu sagen, dass Vorstellungen von mancherlei Art, die uns aus unserer Umgebung zufließen, den unbeständigen oder den zum Bessern neigenden Teil von uns dazu veranlassen, das oder jenes zu tun oder zu reden; welche Vorstellung kann aber bei den Geschöpfen am Himmel entstehen, (stark genug, um) ein jedes von seiner der Welt nützlichen Bahn zu entfernen und abzulenken, da diese Geschöpfe doch eine solche von Vernunft geordnete Seele auch nach ihrem Verdienste121 haben und sich eines solchen ganz reinen Ätherkörpers bedienen?