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Die Pieriden (I)

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Noch redete die Muse – da rauschten Flügel durch die Lüfte, [295] und hoch von den Zweigen herab kamen Grußworte. Iuppiters Tochter blickt empor und forscht, woher der Klang so deutlich sprechender Zungen komme; glaubt sie doch, ein Mensch habe gesprochen. Doch es war ein Vogel. Neun an der Zahl, hatten Elstern, die alles nachahmen können, auf den Ästen Stellung bezogen und beklagten ihr Los. [300] So begann zur staunenden Göttin die Göttin: »Es ist auch noch nicht lange her, daß diese hier nach einer Niederlage im Wettkampf die Schar der Vögel vermehrt haben. Pierus ist ihr Vater, ein reicher Mann im Gebiet von Pella, ihre Mutter Euippe aus Paeonien. Sie hat, neunmal in Geburtswehen, neunmal die mächtige Lucina angerufen. [305] Der törichten Schwesternschar stieg ihre große Zahl zu Kopf; sie ziehen durch viele haemonische und achaeische Städte, kommen schließlich hierher und eröffnen mit folgenden Worten den Kampf: ›Hört auf, das ungebildete Volk durch eitlen Wohlklang zu täuschen. Singt mit uns um die Wette, wenn ihr einen Funken Selbstvertrauen habt, [310] ihr Göttinnen von Thespiae! Wir werden euch weder stimmlich noch künstlerisch unterlegen sein, und wir sind ebenso viele wie ihr. Verlaßt entweder ihr, wenn ihr besiegt werdet, euren Medusenquell und die hyantische Aganippe, oder wir wollen aus den emathischen Feldern bis ins schneereiche Paeonerland weichen. Nymphen mögen Schiedsrichter sein.‹ [315] Es war zwar eine Schande, zu solch einem Wettkampf anzutreten. Aber die Schande schien uns noch größer, wenn wir nachgaben. Auserwählte Nymphen werden vereidigt, schwören bei ihren Flüssen, und schon haben sie auf Sitzen aus gewachsenem Fels Platz genommen.

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