Читать книгу Der Bodensee - Patrick Brauns - Страница 12

Einen touristischen „Hotspot“ wie die Insel Mainau als einen ruhigen Ort zu empfehlen, erscheint auf den ersten Blick wie ein Widerspruch in sich – aber das muss es nicht sein. Die 1,2 Millionen jährlichen Besucher (also durchschnittlich ca. 4000 pro Tag) verteilen sich ja nicht gleichmäßig über das Jahr, sondern konzentrieren sich auf den Sommer, die Sonntage und Schönwettertage. Im Umkehrschluss ist es an regnerischen Werktagen im Winter am ruhigsten. Aber es gibt auch viel Luft zwischen diesen Extremen: Selbst an den Spitzentagen im Sommer ist es morgens noch ruhig, bevor die Massen kommen, und ebenso abends, wenn die Tagestouristen wieder abgereist sind.

Auch auf der öffentlich zugänglichen Fläche der Insel sind die Besucher nicht gleich verteilt: Wegen des Prädikats „Blumeninsel“ gehen die meisten Besucher dahin, wo es bunt blüht. Also gehen Sie ins Arboretum – da gibt es „nur“ große Bäume, die bis zu 150 Jahre alt sind, und dazwischen Rasenflächen, auf denen kein Schild „Betreten verboten!“ steht. Diese historische Baumsammlung zwischen der Großherzog-Friedrich-Terrasse, der Frühlingsallee und dem Gärtnerturm ist auch der höchstgelegene Bereich der Insel, etwa 30 Meter über dem Seeniveau. Andererseits findet man auch ganz unten an den Uferbereichen der Südwestseite Stellen, wo man einfach nur am See sitzen und über das Wasser schauen kann.

Ähnlich wie mit den einzelnen „Orten“ auf der Insel ist es auch mit den inzwischen zehn gastronomischen Einrichtungen: Zwischen den „Rothaus-Seeterrassen“ hinter dem Inselzugang und dem Biergarten am Hafen gibt es noch den etwas abseits gelegenen Bereich mit dem Café Vergissmeinnicht (Integrationsbetrieb) und dem Bistro im Schmetterlingshaus. Bei einem Besuch in den ruhigen Abendstunden mit Essen im Restaurant (mit vorheriger Reservierung) profitiert man auch vom freien Eintritt auf die Insel.

Wer auf dem Gebiet der Mainau aber wirklich abseits sein will, muss von der Bushaltestelle etwa einen Kilometer durch den Wald gehen und findet dort auf dem Bodanrück auf einer großen Lichtung den idyllischen Biergarten beim ehemaligen Kloster St. Katharinen.

ADRESSE: 78465 Insel Mainau, www.mainau.de, www.erlebnis-wald-mainau.de. TIPP: Zur Universität Konstanz gehört ein Botanischer Garten (beim Heizwerk), der werktags geöffnet ist. An jedem ersten Sonntag im Monat gibt es Führungen.