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18 EISZEITPARK BEI ENGEN Vom Alltag in der Steinzeit

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Die Venus von Engen ist wahrscheinlich die bekannteste Frau des Hegaustädtchens. Obwohl sie ziemlich klein und pummelig ist, wird sie immer gerne besucht. Die nur vier Zentimeter große Figur aus der Jungsteinzeit liegt im Städtischen Museum Engen und ist dort eine der Hauptattraktionen, obwohl sie kaum als Darstellung eines menschlichen Körpers erkennbar ist. Sie wurde mit anderen kleinen Figurinen um 1930 bei den Ausgrabungen am Petersfels, zwei Kilometer östlich von Engen gefunden. Etwa sieben Jahrzehnte später ist die Stadt auf die Idee gekommen, ihre bedeutende prähistorische Vergangenheit nicht nur im Museum in dem ehemaligen Kloster zu präsentieren, sondern auch da, wo sie sich abgespielt hat.

Im Frühjahr 2003 öffnete im Brudertal der Eiszeitpark, ein etwa drei Hektar großer Landschaftspark um den Petersfels und die Gnirshöhle. Dafür wurde versucht, die Landschaft so zu gestalten, wie sie wohl nach dem Rückzug der Gletscher ausgesehen hat: Der Wald oberhalb des Petersfels wurde gerodet und durch Pflanzen ersetzt, die in der Nacheiszeit verbreitet waren, aber auch das heutige mitteleuropäische Klima vertragen. Schon auf dem Hinweg erfahren die Besucher auf Tafeln zum Thema „Kies, Steine und Sand im Hegau“, wie jung die Landschaft unterhalb der Vulkanberge ist. In der großen überdachten Informationsstation zwischen der Gnirs- und der Petershöhle geben weitere Tafeln einen Einblick in den Alltag der Steinzeitmenschen vor 15 000 Jahren – in „ein Leben ohne Supermarkt, Apotheke und Baumarkt“.

Eigentlich sollte man den Eiszeitpark in den Wintermonaten besuchen, am besten im Februar oder März, wenn der Schnee gerade geschmolzen ist. Im Sommer braucht man länger, um sich vorzustellen, dass es kalt und ungemütlich ist.

Wer sich nach der „Zeitreise“ noch etwas in den Weiten des Alls bewegen will, kann auf den Planetenwanderweg gehen, der seit 2009 vom Stadtzentrum – mit der Kugel der Kirchturmspitze als Sonne – auf die Engener Höhe führt und in der Nähe des Restaurants Hegaustern (!) endet.


ADRESSE: 78234 Engen, www.engen.de. TIPP: Vergessen Sie nicht, sich in den Fußgängerzonen von Engen die originellen Brunnen anzuschauen. Sie wurden bei der aufwendigen Altstadtsanierung in den 80er-Jahren aufgestellt.

Der Bodensee

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