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02 MÜNSTER UND MÜNSTERPLATZ IN KONSTANZ Logenplätze für schönstes Glockengeläut Deutschlands

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Das Konstanzer Münster ist trotz der Konkurrenz durch die Imperia immer noch das Wahrzeichen der Stadt, durch seine markante Silhouette ist es auch fast so unverwechselbar wie das Straßburger Münster. Der ruhigste Ort in der Kirche selbst ist die Krypta unter dem Hochaltar. Diese Kapelle im Souterrain ist der älteste Teil des Münsters, etwa ein Jahrtausend alt, aus der Zeit lange vor den konfessionellen Spaltungen. Deshalb wurde sie auch für das Titelbild des Konstanzer „Kirchen-Stadtplans“ (etwa 50 Kirchen und Kapellen in Konstanz und Umgebung) ausgewählt, der in den meisten Kirchen am Ort ausliegt.

Der Münsterplatz ist belebter als die entsprechenden Plätze in anderen Städten der Region, wie etwa St. Gallen. Wer dem Trubel an schönen Sommertagen entgehen will, hat die Sonnen- und die Schattenseite des Münsters zur Auswahl. Der Pfalzgarten an der Südseite wird im Osten vom klassizistischen Bau des Münsterpfarramts, im Westen von einem Domherrenhof und im Süden von einem (wenig benutzten) Spielplatz eingerahmt. In der Mitte steht die hohe Mariensäule aus dem 17. Jahrhundert, ein paar noch höhere Bäume spenden vormittags Schatten. Weil es an dem Platz weder Cafés noch Geschäfte gibt, wird er praktisch nur von Leuten besucht, die hier die Abkürzung zum Münster nehmen oder eben auf einer der Bänke sitzen. Dabei können sie in Gedanken die Jakobsweg-Wanderer begleiten, die von hier auf dem „Schwabenweg“ durch die Schweiz gehen – bis Santiago de Compostela sind es nach der Angabe auf dem Schild nur 2340 Kilometer.

Schattige Plätzchen finden Sie im Kreuzgang des Münsters. Bis ins 19. Jahrhundert war dieser vollständig, heute stehen nur noch die beiden Seiten entlang des Kirchenschiffs und der Domschule. Erst im Zuge der Neugestaltung des Münsterplatzes (2005) wurde das Rechteck des Kreuzgangs durch Hecken symbolisch rekonstruiert. Obwohl diese keinen Sichtschutz gegenüber dem Platz bieten, gehören die Bänke hier zu den abgelegensten, die man in Konstanz finden kann. Zwischen Kreuzgang und Stadttheater ist der Eingang der alt-katholischen Christuskirche St. Konrad – ein wenig bekanntes Beispiel für den Frühbarock am Bodensee.


ADRESSE: 78462 Konstanz, www.kath-konstanz.de. TIPP: Jeden Samstagnachmittag nach 16 Uhr kann man das volle Glockengeläut des Münsters hören, das als das schönste in Deutschland gilt.


Der Bodensee

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