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Vorwort
ОглавлениеEs ist ein Zufall, aber dennoch nicht minder passend, wenn im Lutherjahr 2017 eine neue Reiseführerreihe startet, die sich Schauplätze der Antike nennt. War es doch der wortgewaltige Reformator, der den Begriff des Schauplatzes in die deutsche Sprache eingeführt hat. Er benötigte ihn, um das neutestamentlich-griechische Theatron angemessen übersetzen zu können. Gemäß dem zugrundeliegenden griechischen Verb theasthai (schauen, zuschauen) sollen die Reisenden in die Lage versetzt werden, vor Ort in die Welt der Antike einzutauchen, sich als echte Zuschauer zu fühlen. Es geht dabei weniger um die Vergegenwärtigung kunsthistorischer Zusammenhänge als vielmehr um die antiken Menschen selbst, ihr Handeln und ihre Gedankenwelt. In der Tat sollen die in den Bänden der Reihe behandelten Landschaften und Stätten als Theater, mithin als Bühne und zugleich Kulisse für das vergangene antike Leben begriffen werden. Zu diesem Zweck kommen vor Ort originale Texte bedeutender antiker Dichter, Denker und Historiker in moderner und leicht verständlicher deutscher Übersetzung zu Wort. Sie erfüllen die Ruinen mit Leben und lassen die Toten wieder auferstehen. Vor dem inneren Auge des Reisenden entsteht auf diese Weise ein buntes Panorama längst vergangener Zeiten, das einen unmittelbaren Zugang ebenso zur großen Geisteswelt wie auch zum Alltag der Antike ermöglicht.
Am Anfang der Reihe steht ein Band zur malerischen Inselwelt der Kykladen. Auch wenn diese abseits der üblichen Pfade der bildungshungrigen Touristen liegen, so finden sich dort doch überaus faszinierende Stätten, Schauplätze mythischer Liebespaare, Kulissen blutiger historischer Ereignisse und Bühnen für die großen und auch vielen kleinen Gestalten der Geschichte.
Der Text wurde von beiden Autoren gemäß ihrer jeweiligen fachspezifischen Ausrichtung weitgehend gemeinsam gestaltet, wobei der eine die Grundidee zur Reihen- und Bandstruktur sowie die archäologischen Abschnitte und der andere Auswahl, Übersetzung und Kommentierung der literarischen Zeugnisse beigesteuert hat.
Die beiden Autoren haben vielfältigen Dank abzustatten. Der erste gebührt der Verlegerin Annette Nünnerich-Asmus und ihrem engagierten Team. Sie hat sich nicht nur in bewährter Professionalität dem Vorhaben angenommen, sondern selbst am Grundkonzept mitgewirkt. Zu danken ist weiter Angelika Schurzig für die Herstellung von Abbildungsvorlagen sowie insbesondere dem Althistoriker, Klassischen Philologen und Freund Rolf Walther für kompetente fachliche Beratung. Hoffen wir, dass die Mühe all derer, die bei der Entstehung des vorliegenden Bandes mitgewirkt haben, von Erfolg gekrönt sein wird. Möge der vorliegende Band und die Reihe an sich ihr wohlwollendes Publikum finden!
Mainz, 20. März 2017
Kurt Roeske
Patrick Schollmeyer