Читать книгу Fokus SEIDENPLANTAGE - Paul Fenzl - Страница 11

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Kapitel 6

Die ersten Kunden für die ›Dayspa‹, zwei Frauen und ein Mann, hatten sich inzwischen auf den Weg gemacht, um ihre gebuchten Anwendungen in der SEIDENPLANTAGE zu genießen. Zwar waren zu diesem Zeitpunkt immer noch einige Kräfte der Polizei und der Kripo vor Ort, aber ›The show must go on!‹ Schließlich war in der SEIDENPLANTAGE selbst nichts passiert. Warum also Leute nach Hause schicken, die sich schon lange auf ihren Aufenthalt in den verspielen Räumen der ›Dayspa‹ freuten, in denen sie sich in die orientalische Welt aus ›1000 und eine Nacht‹ versetzt fühlen konnten. Zumal der erste Corona-Lockdown das lange genug unmöglich gemacht hatte.

Bis dann die dritte oder vierte Kundin auf dem Weg zum Haupteingang einen Schrei ausstieß. Schon bei den ersten Schritten, den sie durch das wegen des Polizeieinsatzes immer noch weit geöffnete Haupttor machte, fiel es ihr auf. Das blutige Messer, das seitlich auf dem Kies lag. Es ist schwer nachzuvollziehen, warum dieses Messer vorher niemandem aufgefallen war. Aber danach gesucht wurde nur draußen auf der Straße, im Gestrüpp hinter den Bäumen, unter den Bäumen selbst, ja sogar unten vor dem Friedhof in den Abfallkörben. Niemand suchte innerhalb der Einzäunung der SEIDENPLANTAGE, quasi auf dem Grundstück des an die Tat angrenzenden Anwesens.

Da die Spusi schon wieder weg war, steckte der Köstlbacher höchst persönlich das Messer in einen Asservatenbeutel. Das Blut musste noch mit dem der Leiche abgeglichen und der Griff auf etwaige Fingerabdrücke untersucht werden. Das Team eines der letzten noch nicht abgefahrenen Einsatzfahrzeuge nahm das Messer entgegen und fuhr es der Spurensicherung hinterher.

Fast zeitgleich kam die Kommissarin Koch mit ihrer Hündin Mina zurück. Negativ. Anfangs schien die Hündin zwar eine Spur gefunden zu haben, aber je näher sie dem Friedhof gekommen waren, desto mehr verwirrten die dort vielfältigen Gerüche die sensible Hundenase. Die Spur verlor sich sprichwörtlich im Nichts. Vor dem Verladen in den Hundetransportkäfig im Dienstwagen wurde die Hündin aus unerfindlichen Gründen wieder nervös und bellte leicht aufgeregt, aber niemand achtete darauf. Auch die Koch nicht. Ihr Job und der ihrer Hündin waren erledigt.

***

Niemand hatte damit gerechnet und niemand hätte damit rechnen können, dass die gesuchte Person sich nie wirklich weit entfernt hatte. Ein Paar abgestreifte Latexhandschuhe, ein Paar entfernte Überschuhe, wie die Spusi sie trug, um eigene Spuren nicht mit fremden zu vermischen, einige Änderungen am Outfit … und schon konnte man sich innerhalb eines unauffälligen Personenkreises bewegen. Die Idee, selbst das weggeworfene Messer zu finden und es der Polizei zu übergeben, war spontan gekommen. Es musste gefunden werden. So war der Plan! Dass eine andere Kundin der ›Dayspa‹ letztendlich schneller sein würde, war dennoch kein Beinbruch. Plan ausgeführt, wenn auch in abgeänderter Form!

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