Читать книгу Fokus SEIDENPLANTAGE - Paul Fenzl - Страница 5
ОглавлениеVorwort
Nach der Sache mit dem illegalen Organhandel kehrte erst einmal für längere Zeit Ruhe in Regensburg ein. Manche vermuteten, dass dem Klientel entsprechender krimineller Kreise das Regensburger Pflaster schlichtweg zu heiß geworden war. Das hatte allerdings mit der exzellenten Arbeit der Kripo vor Ort weniger zu tun. Weit eher war dies eine direkte Folge enorm erhöhter Polizeipräsenz. Die 2020 einsetzende Corona Pandemie brachte gravierende Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben mit sich, die es von der Exekutive zu überwachen galt.
Der erkrankte Abteilungsleiter Christian Kapplmeier war zwar wieder genesen, aber seine Rückkehr im Frühjahr 2020 wäre genau mit dem ersten massiven Lockdown seit Ausbruch der Pandemie zusammengefallen. Da hat es sich der Kapplmeier anders überlegt und kurzfristig um seinen vorzeitigen Ruhestand eingegeben. Was jeder verstand und was man ihm auch bereitwillig gestattete.
Der Köstlbacher blieb bei seinem Entschluss, nicht mehr auf den Abteilungsleitersessel zurückkehren zu wollen. Es gab diesbezüglich auch keine Einwände seitens der Entscheidungsträger oben in München. Zwar versuchte ihn die Staatsanwältin Dr. Simone Becker noch umzustimmen, aber der Köstlbacher hatte die Entscheidung endgültig gefällt.
Ein bisschen verstimmt war seine Frau Anna, weil die natürlich schon vorschnell mit der Beförderung ihres Mannes bei der einen oder anderen Freundin geprahlt hatte. Aber am Ende hat auch die Anna eingesehen, dass ihr Edmund sich nicht für den Posten eines Sesselfurzers eignet.
Letztendlich wurde der aus Landshut stammende Tobias Lenz zum neuen Abteilungsleiter bestellt. Er schien ganz passabel zu sein. ›Schien‹, deswegen, weil sich bis dato noch keine Gelegenheit ergeben hatte, in der er seinen Charakter und seine Kompetenz hätte unter Beweis stellen können. Der von ihm zum Antritt spendierte Sekt und die Canapés kamen jedenfalls gut an. Und seine Rede? Na ja, besonders viel gesagt hat er nicht.