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Jeder Mensch ist wie ein Mond –

er hat eine dunkle Seite,

die er niemandem zeigt.

(Anonyme Sammlung altterranischer

Weisen, Kapitel 42: »Mark Twain«)

Prolog

Briefe aus einem fremden Universum

Lieber Mésren,

ich hatte diesen Brief an dich bereits begonnen, doch ich habe ihn weggeworfen und ganz neu angesetzt. Du kannst dir mein Erstaunen nicht vorstellen, als ich vor einigen Minuten die Tür öffnete und Perry Rhodan davorstand.

Gewiss, er hatte versichert, sich Zeit für ein Gespräch zu nehmen, aber was sind derlei Versprechungen von berühmten Menschen normalerweise wert?

Wenn es nach Perry Rhodan geht, offenbar sehr viel.

Wir haben die Zerozone durchquert und wären bei der Ankunft fast gestorben. Wir wissen kaum etwas über unsere Umgebung, außer dass dieses zweite Solsystem in dem anderen Teil des sogenannten Dyoversums liegt – in der Zwillingsgeburt unseres Universums, entstanden im selben Urknall. Wir sitzen in einem topmodernen Raumschiff, das unter den hiesigen Bedingungen nur mehr Schrottwert hat ...

... aber dieser Mann sieht nicht besorgt aus. Er verströmte Zuversicht, und – ja, wirklich – er hat mich damit angesteckt.

Du kennst mich, Mésren, als mein Zwillingsbruder. »Und mehr als das«, so habe ich es eben zu Perry Rhodan gesagt. Da würdest du mir zustimmen, oder? Er hat es übrigens hingenommen und mich nicht für verrückt erklärt, als ich ihm erzählte, dass du tot bist und ich dir dennoch schreibe.

Er will mich als Teil seines kleinen Teams mitnehmen in den ersten Einsatz in diesem Solsystem, das unserer Heimat so sehr gleicht und trotzdem nicht mit ihr identisch ist. Abgesehen von Terra und Luna, aber diese beiden Himmelskörper sind die Originale aus unserem Universum. Wenn man es so nennen kann. Es klingt so, als wären sie echt und die anderen Planeten samt ihrer Monde und der Sonne Kopien, was aber nicht der Wahrheit entspricht.

Ich werde dir in einem späteren Brief mehr darüber schreiben, nicht heute. Mir bleibt fast keine Zeit, denn unser Aufbruch steht dicht bevor. Vorher möchte ich dir von den Gefühlen erzählen, die mich gerade quälen.

Quälen?

Über dieses Wort habe ich länger nachgedacht, ehe ich es aufgeschrieben habe. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich stimmt, aber ich lasse es einfach stehen.

Ich fühle mich geehrt, dass Rhodan mich ausgewählt hat, obwohl ich mich darüber wundere. Er kennt mich kaum.

In Hunderten Legenden über Terra habe ich von ihm gelesen, vor unserer Begegnung an Bord der TESS QUMISHA. Daher glaube ich zu wissen, dass er seine Entscheidungen klug abwägt, aber manchmal auch spontan und impulsiv handelt, wenn er es für richtig hält.

Er folgt seinem Verstand und seinen Gefühlen, und er scheint mit erstaunlicher Sicherheit zu wissen, was jeweils wichtiger ist. Vielleicht befähigt ihn seine immense Lebenserfahrung dazu.

Wie gesagt, Mésren, ich fühle mich geehrt und bin verwundert. Aber das ist bei Weitem nicht alles. Ich fürchte mich auch, ja, ich leide entsetzliche Angst.

Wir befinden uns in einem völlig unbekannten Gefilde, und Rhodan nimmt mich auf eine Erkundungsmission mit. Was erwartet uns?

Ich bin Geisteswissenschaftler und verbringe meine Tage damit, alte Dokumente zu studieren und zu vergleichen, um aus ihnen die Wahrheit herauszufiltern. Kein Abenteurer, der an der Seite eines Helden – diesen Status muss man Rhodan zweifellos zugestehen – ins Unbekannte marschiert, am besten noch mit einer Waffe in der Hand.

Aber wie hat er vorhin zu mir gesagt? Es sei Zeit, den Horizont zu erweitern.

So ist das wohl.

Trotzdem quält mich diese Angst.

Falls dies mein letzter Brief an dich ist, weißt du, wieso.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

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